Angekommen beim Hauptgebäude von OHB wurden die Ausweise der Teilnehmenden geprüft, da das Unternehmen aufgrund seiner Arbeit besondere Anforderungen an die Sicherheit stellt. Zu Beginn begrüßte Ralf Altenhof die Teilnehmenden und gratulierte ihnen zu dieser einmaligen Gelegenheit, OHB besuchen zu können. Auch beglückwünschte er sie, weil sie sich auf den Spuren des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz befanden. Noch am 20. Februar – einen Tag nach der größten Veranstaltung im Bundestagswahlkampf in Vechta und drei Tage vor der Wahl – besuchte Friedrich Merz OHB auf Einladung von Marco Fuchs, der ihn kurz zuvor bei der Münchner Sicherheitskonferenz eingeladen hatte. Nach einem kurzen Überblick über den Ablauf des Nachmittags wurde ein Gruppenfoto gemacht.
Im anschließenden Vortrag von zwei OHB-Mitarbeitern wurde erklärt, was OHB überhaupt ist. Das Unternehmen wurde 1958 gegründet, 1981 von Christa Fuchs übernommen und ist seit 1985 ein Familienunternehmen, das sich auf die Raumfahrt fokussiert. Damit unterscheidet es sich als eines der drei größten Raumfahrtunternehmen in Europa von Airbus Defence and Space und Thales Alenia Space. In den Vorträgen wurden vergangene und zukünftige Projekte des Unternehmens präsentiert. Besonders nennenswert war das Satelliten-Navigationssystem Galileo, das bei Fertigstellung aus 34 Satelliten bestehen wird und das europäische Pendant zum amerikanischen GPS darstellt. Mit dem System können bis auf wenige Meter genaue Positionsangaben gegeben werden. Diese finden z.B. Anwendungen in der Landwirtschaft und Schifffahrt. Ebenso wie Galileo besteht auch das Aufklärungssatellitensystem SAR-Lupe aus mehreren Satelliten (fünf). Mit SAR-Lupe können unabhängig von Wetter und Tageszeit hochwertige Bilder von jedem Punkt der Erde aufgenommen werden. Eine interessante Kooperation zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) macht Gebrauch von OHBs Technik. Die Sonde, die den Namen der griechischen Göttin Hera trägt, soll analysieren, welche Auswirkungen der Einschlag der NASA-Sonde DART auf den Asteroiden Didymos hatte. Dadurch soll in Zukunft eine funktionstüchtige Abwehr gegen Asteroiden entstehen.
Im Anschluss an die Impulse stellten die Teilnehmenden Fragen zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage, zu den Finanzen und zur Zivilklausel der Bremer Hochschulen. Bezüglich der sicherheitspolitischen Lage gibt die Abhängigkeit von Drittstaaten dem Unternehmen zu denken. Bemühungen, dies zu ändern, sind bereits im Gange. Auf die Fragerunde folgte eine Besichtigung der PLATO-Halle auf dem Betriebsgelände. Dort wurden die Abläufe in der Entwicklung und Konzeption der Satelliten und Programme näher erklärt.
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