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活动情况介绍

Werde Dialog-Botschafter:in

Michelle Rödel

Ein Tag für Respekt, Haltung und Resilienz

Am 4. Juni 2025 fand in der Volkshochschule Meiningen ein ganz besonderer Workshop statt: „Werde Dialog-Botschafter:in“. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen wurde ein Raum geschaffen, in dem Menschen lernen konnten, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen: respektvoll, empathisch und mit innerer Stärke.

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Am 4. Juni 2025 fand in der Volkshochschule Meiningen ein ganz besonderer Workshop statt: „Werde Dialog-Botschafter:in“. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen wurde ein Raum geschaffen, in dem Menschen lernen konnten, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen: respektvoll, empathisch und mit innerer Stärke.
Mit Mo Asumang, Frank Labitzke und Halina Hildebrand konnte ein beeindruckendes Trio als Referenten gewonnen werden. Alle drei bringen nicht nur tiefes Fachwissen mit, sondern auch gelebte Erfahrungen aus der Praxis. Was tun, wenn Schweigen nicht reicht? Ob am Arbeitsplatz, in der Schule, im Verein oder am Küchentisch, viele kennen die Situation: rassistische, antisemitische oder frauenfeindliche Aussagen im Alltag. Ignorieren? Wegschauen? Oder doch reagieren? Genau darum ging es in diesem Workshop. Der Tag begann mit einem herzlichen Empfang der Referenten und Referentinnen sowie der Leiterin der Volkshochschule Meinungen, Dr. Ramona Fiedler-Schäfer. Schon beim Ankommen war klar: Hier soll ein geschützter Raum für ehrlichen Austausch entstehen, inklusive reichhaltiger Verpflegung und einer Vorstellung des
Projekts mo:lab durch Mo Asumang selbst. Ihre Botschaft war klar und eindringlich: Dialog ist das Einzige, was unsere Demokratie noch retten kann.

 

Dialog beginnt mit dem Teilen

 

Nach einer ungewöhnlichen Vorstellungsrunde, bei der persönliche „Visitenkarten“ mit Hobbys, Lieblingsgerichten, Medienvorlieben und kleinen Geheimnissen ausgefüllt wurden, wurde schnell klar: Dialog beginnt da, wo Menschen bereit sind, etwas von sich preiszugeben.
In Kleingruppen wurde anschließend gemeinsam erarbeitet, welche Erwartungen die Teilnehmenden an den Tag hatten, von mehr Gelassenheit bis hin zu klarerem Umgang mit herausfordernden Situationen.

 

Antisemitismus erkennen und benennen

 

Halina Hildebrand hielt einen intensiven Vortrag über die Mechanismen des Antisemitismus: historisch gewachsen, kulturell tradiert, oft unbewusst. Besonders nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 zeigte sich eine mediale Verschiebung der Berichterstattung, die antisemitische Tendenzen in vielen Ländern verschärfte. Hildebrand kritisierte unter anderem das Schweigen internationaler Organisationen zu sexualisierter Gewalt gegen Jüdinnen in diesem Kontext. Ihre Botschaft: „Das Mitgefühl stirbt leise, wenn wir beginnen, das Leiden anderer als gegeben hinzunehmen“, ein Zitat von Sartre, das viele Teilnehmende tief bewegte. Zur Mittagspause lud Halina Hildebrand zu einer eindrucksvollen Führung durch ihre Ausstellung ein. Die Fotografien zeigten Eindrücke einer einjährigen Israel-Reise nach dem Hamas-Angriff, zerstörte Häuser, erschütterte Familien und stille Zeugnisse des Leids.


Lernen aus der Konfrontation

 

Im Anschluss zeigte Mo Asumang eine Kurzfassung ihres Films “Die Arier”, in dem sie mit Rassisten, Neonazis und Verschwörungsideologen spricht - ruhig, klar, hartnäckig. Die Teilnehmenden analysierten ihre Dialogstrategien: Zukunftsfragen stellen, nicht widersprechen, sondern zuhören, und dennoch Haltung zeigen. Ihre Reisen führten sie bis in den Iran, wo sie die Herkunft des Begriffs „Arier“ erforschte, ein Begriff, der in rassistischen Kreisen völlig falsch verstanden wird. In der iranischen Kultur steht „arisch“ für einen guten, anständigen Menschen, nicht für rassistische Überheblichkeit. Auch ihre Treffen mit US-amerikanischen Hassgruppen, darunter der Ku-Klux-Klan, gaben Einblicke in Denkweisen, die von Angst, Opfermentalität und Entmenschlichung geprägt sind. Der Film ist kostenfrei in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung verfügbar.

 

Kommunikation üben, Resilienz stärken

 

Im Anschluss übernahm Frank Labitzke das Wort. Als erfahrener Coach für Konfliktkommunikation erklärte er zentrale Modelle, die helfen, Dialoge nicht eskalieren zu lassen. Wichtig sei dabei vor allem, Kontexte herzustellen, wenn man missverstanden wird. Es folgten intensive Übungen: Wie kann ich Grenzen setzen, ohne zu verletzen? Wie reagiere ich, wenn jemand meine überschreitet? Welche Wirkung haben Worte, Mimik, Gesten? Und: Wie gelingt es, bei Angriffen nicht selbst verletzend zu werden, sondern ein Stoppsignal zu senden : ruhig, bestimmt, respektvoll? Dabei wurde klar: Es geht nicht um perfekte Antworten, sondern um innere Haltung, klare Kommunikation und kleine Schritte, die langfristig Wirkung zeigen. „Resilienz ist ein Prozess. Manchmal beginnt sie mit Angst und entwickelt sich über Neugier zu Mut.“


Ein Tag, der Mut gemacht hat

 

Der Workshop „Werde Dialog-Botschafter:in“ hat gezeigt, dass Dialog mehr ist als reden. Es ist Zuhören und dennoch Haltung bewahren. Demokratie lebt vom Mitmachen. Und wer hier dabei war, hat bewiesen, dass er oder sie bereit ist, genau das zu tun. Der Austausch
zwischen Generationen und Regionen (von Thüringen bis Bayern und Sachsen) war offen und ehrlich.


Wir sagen danke an Mo Asumang, Frank Labitzke, Halina Hildebrand, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und die VHS Meiningen und an alle Teilnehmender und Teilnehmerinnen für ihren Mut, sich auf diesen Tag einzulassen.


Dialog beginnt bei dir.

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联系 Maja Eib
Maja Eib
Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen
maja.eib@kas.de +49 (0) 361 65491-0 +49 (0) 361 65491-11

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