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Thank you for your service! – Stellschrauben für eine kriegstüchtige Bundeswehr

Jakob Kullik, Benedikt Meng, Vanessa Vohs

Wie lässt sich Verteidigung „entsozialisieren“?

Personalmangel, Ausrüstungsdefizite und eine überzivilisierte Truppe gefährden die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Die Bundeswehr braucht mehr als Geld: Sie benötigt strukturelle Reformen, mentale Wehrhaftigkeit und gesellschaftlichen Rückhalt. Die Einführung einer Bundeswehr-Woche, Arbeitgeberanreize zur Reservistenförderung, eine Neuausrichtung auf den militärischen Kernauftrag und ein Combat Readiness Score sollen Deutschland kriegstüchtig machen – bevor es zu spät ist.

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Die Bundeswehr steht vor einem historischen Wendepunkt. Jahrzehntelange Vernachlässigung haben zu gravierenden Defiziten geführt: Personalmangel, veraltete Ausrüstung, erschöpfte Reserven und eine Überregulierung, die den militärischen Kernauftrag verwässert. Die sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit – ein aggressives Russland, fragile transatlantische Garantien, hybride Bedrohungen – erfordern eine entschlossene Reaktion. Ziel muss es sein, die Bundeswehr als glaubwürdige Abschreckungs- und Verteidigungskraft neu aufzustellen. Dazu braucht es mehr als eine Aufstockung des Wehretats: Es braucht strukturelle, mentale und gesellschaftliche Reformen.

Ein zentraler Baustein ist die Einführung einer Bundeswehr-Woche nach französischem Vorbild. Junge Menschen sollen verpflichtend eine Woche in einer Kaserne verbringen, Grundkenntnisse in Erster Hilfe und Sicherheitspolitik erwerben und direkten Kontakt zur Truppe erhalten. Dies stärkt nicht nur die Nachwuchsgewinnung, sondern fördert das gesellschaftliche Verständnis für den Auftrag der Streitkräfte. Dabei könnten Anreize wie ein kostenloses Deutschlandticket oder Vorteile im öffentlichen Dienst die Akzeptanz erhöhen.

Gleichzeitig muss die Reservefähigkeit erhöht werden. Hier kommt den zivilen Arbeitgebern eine Schlüsselrolle zu. Fünf Instrumente können dabei helfen: ein finanzieller KMU-Reservebonus, ein gestuftes Gütesiegel (Defence Employer Recognition Scheme), Vergabe-Pluspunkte bei öffentlichen Aufträgen, anerkannter Bildungsurlaub für Reservisten sowie die Integration eines „R-Index“ in ESG-Standards der Unternehmensberichterstattung. Diese Maßnahmen verbinden wirtschaftliche Anreize mit gesellschaftlicher Verantwortung.

Die militärische Kernkompetenz der Bundeswehr muss wieder in den Mittelpunkt rücken. Dazu gehören: weniger zivile Verwaltung, mehr Gefechtsausbildung, klare Führungsautonomie für militärische Entscheidungsträger und ein Combat Readiness Score als ehrliche Messlatte militärischer Einsatzfähigkeit. Die Zivilisierung der Streitkräfte muss kritisch hinterfragt werden, ohne dabei demokratische Prinzipien zu gefährden.

Am Ende geht es nicht nur um Strukturen, sondern um Haltung. Deutschland muss bereit sein, Verantwortung für seine Sicherheit und die des Bündnisses zu übernehmen – auch militärisch. Das bedeutet, eine Armee aufzustellen, die nicht nur finanziert, sondern auch organisiert, motiviert und integriert ist. Der Umbau zur kriegstüchtigen Bundeswehr ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und er duldet keinen Aufschub mehr.

 

Lesen Sie die gesamte Publikation „Thank you for your service! – Stellschrauben für eine kriegstüchtige Bundeswehr“ hier als PDF.

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Кантакт Ferdinand Alexander Gehringer
Ferdinand Alexander Gehringer
Referent Innere- und Cybersicherheit
ferdinand.gehringer@kas.de +49 30 26996-3460 +49 30 26996 3709

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