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Meinungsumfrage zu den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan

от Dr. Babak Khalatbari

Aktuelle Meinungstrends, Wahlkampf und Kandidaten

Afghanistan wählt am 20. August 2009 zum zweiten Mal seit der Vertreibung der Taliban einen Staatspräsidenten. Das Ergebnis der Wählerregistrierung, die am 18. Februar 2009 abgeschlossen wurde, stimmte viele Beobachter optimistisch: Mit rund 17 Millionen registrierten Wählern wurden die Erwartungen übertroffen.

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In Afghanistan scheint es keine Wahlapathie zu geben, merken aufmerksame Beobachter in Kabul an. Doch der Sachverhalt, dass in manchen paschtunisch dominierten Provinzen Ost- und Süd-Afghanistans, wie bspw. Loghar, Frauen bis zu 72% der Wähler ausmachen, stimmt sie auch etwas nachdenklich. Eine Erklärung für den hohen Prozentsatz ist, dass oftmals imaginäre weibliche Familienangehörige durch männliche Verwandte registriert werden, um so an die begehrten Wahlkarten zu gelangen. Auch gibt es keinen Mechanismus, verstorbene Wähler auszuschließen. Wahlkarten könnten vererbt werden und Tote als Wähler wiederauferstehen. Ebenso wird bemängelt, dass – anders als 2004 – die Stimmen schon in den lokalen Wahlstationen ausgezählt werden und nicht erst auf Provinzebene. Man befürchtet Wahlmanipulationen im großen Stil. Dies ist kein unberechtigter Zweifel, wurde doch Afghanistan auf dem Korruptionswahrnehmungsindex 2008 von Transparency International auf Rang 176 von 180 Staaten platziert. Ein Großteil der Afghanen scheint das Vertrauen in transparente Wahlen aufgegeben zu haben.

Laut Azizullah Ludin, dem Vorsitzenden der Unabhängigen Wahlkommission Afghanistans, ließen sich trotzdem 4,6 Millionen Wähler mehr registrieren als bei den Präsidentschaftswahlen 2004. Nur 30% der Wähler wohnen in Städten, rund 70% der Wähler stammen aus dörflichen Gebieten – die Wahl wird also auf dem Land entschieden werden. Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen müssen laut Artikel 62 der afghanischen Verfassung vier Kernkriterien erfüllen: Sie müssen mindestens 40 Jahre alt und unbescholten sein, eine Bearbeitungsgebühr von umgerechnet 1.000 US-Dollar entrichten sowie 10.000 Unterstützungsunterschriften vorweisen können. Bis zum 12. Juni 2009 wird die Unabhängige Wahlkommission über die endgültige Kandidatenliste entscheiden und vielleicht den einen oder anderen Amtsbewerber disqualifizieren, der die Kriterien nicht erfüllt. Derzeit erhoffen sich 44 Kandidaten, nach dem Urnengang in den Präsidentenpalast einziehen zu dürfen. Einer, der hofft nicht ausziehen zu müssen, ist der amtierende Präsident, Hamid Karzai, der mit der Registrierungsnummer 983418 und dem eigens für die zahlreichen Analphabeten entwickelten Symbol der Waage erneut an den Start gehen wird.

Die Chancen für eine Wiederwahl Karzais stehen laut einer Umfrage des National Centre for Policy Research (NCPR) der Universität Kabul nicht schlecht: Im Rahmen eines von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem NCPR umgesetzten Hochschulprojekts wurden vom 23. bis 30. April 2009 5.040 Personen in fünf Provinzen Afghanistans (Kabul: 1.040, Herat: 1.000, Nangarhar: 1.000, Khost: 1.000 und Balkh: 1.000) zu insgesamt 16 Fragen interviewt, die mit Ja oder Nein beantwortet werden konnten. Die Provinzen wurden ausgewählt, weil sie den Norden, Süden, Osten und Westen des Landes repräsentieren sowie über Universitätsstrukturen verfügen, die in die Umfrage miteingebunden wurden. Die Meinungsumfrage hat keinen genuin repräsentativen Charakter, gewährt aber dennoch einen Einblick in die gegenwärtigen Meinungstrends in Afghanistan.

Lesen Sie die vollständigen Ergebnisse der Meinungsumfrage nach einem Klick auf das PDF-Symbol oben.

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