Im Mai 2025 wurde die AfD vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextreme Bestrebung eingestuft. Doch schon im AfD-Grundsatzprogramm aus dem Jahr 2016 finden sich Strukturelemente extremistischen Denkens – wie Verschwörungstheorien, ethnisch-biologistische Identitätsvorstellungen, die Ablehnung pluralistischer Demokratie und Einschränkungen von Grundrechten. Die AfD konstruiert ein Freund-Feind-Schema (Volk vs. politische Klasse) und propagiert die Verschwörungstheorie eines großen Austauschs. Freiheitsrechte wie Presse-, Religions- und Wissenschaftsfreiheit werden relativiert. Die Partei idealisiert eine ethnisch homogene Gesellschaft und stellt sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Die Analyse zeigt, dass nicht nur einzelne Aussagen von Repräsentanten der Partei extremistisches Gedankengut aufweisen, sondern auch bereits das Grundsatzprogramm von extremistischen Strukturelementen durchzogen ist.
Hier einige Ergebnisse:
- Die AfD steht dem Gedankengut der Neuen Rechten nahe. Zentral ist die Verschwörungstheorie des „Großen Austauschs“. Danach fördern die Eliten Zuwanderung, um die Identität der Völker und Kulturen aufzugeben.
- Neben extremistischen Inhalten finden sich wesentliche Strukturelemente extremistischen Denkens wieder, die eher für ein geschlossenes extremistisches Weltbild sprechen. In der Bewertung über das Ausmaß des Extremismus machen sie den Unterschied zu einzelnen extremistischen Aussagen von Repräsentanten der Partei aus.
- Wird die Ebene der einzelnen Aussagen verschiedener Mitglieder mit extremistischem Inhalt verlassen, fällt auf, dass das AfD-Grundsatzprogramm von Strukturelementen extremistischen Denkens durchzogen ist. Einzelne Inhalte lassen sich austauschen, kaschieren oder abschwächen und können auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Doch eine politische Konzeption, die auf extremistischen Strukturelementen basiert, wiegt ungleich schwerer und bleibt bestehen.