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Analysen und Argumente

Globale Wertschöpfungsketten

Reformbedarfe und Möglichkeiten

Durch die Corona-Pandemie kam es im Außenhandel mit Grenzschließungen, Lockdowns, Verzögerung in Häfen und Nachfrageschocks zu Problemen. Dennoch halten deutsche Unternehmen selbst in dieser Ausnahmesituation an global vernetzter Produktion fest. Ganz offenbar ist der Nutzen der globalen Verknüpfung von Produktionsprozessen über Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft deutlich größer als die Risiken.

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Optionen wie der Rückzug aus der Globalisierung („Reshoring“ oder „Nearshoring“) werden derzeit in der Politik und in den Medien diskutiert. Die globale Verknüpfung von Produktionsprozessen über Wertschöpfungsketten wird aktuell vor allem als Risiko dargestellt. Immer wieder wird behauptet, Deutschland sei von Staaten wie China aufgrund der Tatsache abhängig, dass deutsche Unternehmen Vorprodukte im Ausland einkaufen. Eine derartig problematische Abhängigkeit besteht durch die Vernetzung in Wertschöpfungsketten im Großen und Ganzen aber nicht. Die deutsche Wirtschaft ist international zwar stark in den globalen Markt eingebunden. Ein Großteil der entsprechenden Verbindungen existiert jedoch innerhalb der Europäischen Union (EU). Nur für wenige Produkte, die etwa aufgrund fehlender Rohstoffvorkommen nicht in der EU hergestellt werden können, ist die deutsche Industrie auf wenige Zulieferer im außereuropäischen Ausland angewiesen. Daher wäre eine politisch gesteuerte, umfassende Umorganisation der Lieferketten deutscher Unternehmen unnötig. Für Schritte in Richtung einer Deglobalisierung sieht unser Autor derzeit keinen Handlungsbedarf. Lesen Sie mehr dazu hier im PDF.
 
Eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Auftrag gegebene Studie des Münchner ifo Instituts ordnet ein, welche Risiken internationale Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft tatsächlich darstellen und stellt ihnen die Chancen der arbeitsteiligen Produktion gegenüber. Die exklusive Unternehmensbefragung zeigt, welche Kosten und Nutzen eine Veränderung der Lieferketten verursachen würde. Eine Verlagerung der Produktion nach Deutschland oder in benachbarte Länder, wie beispielsweise in die EU-Mitgliedstaaten, hätte demnach deutlich negative Folgen für die Wirtschaftskraft Deutschlands. 

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Dr. Jan Cernicky

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8. juli 2021.
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Über diese Reihe

Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.

Dr. Kristin Wesemann

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Leiterin Strategie und Planung

kristin.wesemann@kas.de +49 30 26996-3803

Sophie Steybe

Referentin Publikationen

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