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G20 FAQs

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Was ist die G20?

Die Abkürzung G20 steht für den Zusammenschluss der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Die Gruppe setzt sich aus den Finanzministern und Zentralbankchefs von 19 Ländern zusammen. Das zwanzigste Mitglied ist die EU, die durch die EU-Ratspräsidentschaft sowie den Präsidenten der Europäischen Kommission vertreten wird. Außerdem nehmen an den Treffen der G20 der Managing Director und der Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Präsident der Weltbank, die Vorsitzenden des Entwicklungskomitees von IWF und Weltbank sowie der Vorsitzende des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC) teil.

Seit wann gibt es die G20?

Das erste Treffen der G20 fand am 15.-16. Dezember 1999 in Berlin statt. Vorläufer der G20 war für kurze Zeit die von US-Präsident Bill Clinton als Willard Group bezeichnete Gruppe der 22 (G22). Gegenüber der heutigen G20 waren in der Willard Group zusätzlich Hongkong, Malaysia, Polen, Singapur und Thailand vertreten. Die Europäische Union, die Türkei und Saudi-Arabien hingegen gehörten nicht dazu. Im April 1998 fand das erste Treffen der G22 in Washington statt. Im Jahr 1999 wurde die Gruppe kurzzeitig zur G33 erweitert, die zwei Zusammenkünfte im März und April 1999 abhielt. Doch schon im September 1999 wurde auf dem Treffen der G8-Finanzminister die G20 in der aktuellen Länderauswahl ins Leben gerufen.

Mit welchem Ziel wurden die G20 ins Leben gerufen?

Die G20 wurden in Folge der Finanzkrise in Asien 1997 geschaffen, um die großen führenden und aufstrebenden Volkswirtschaften zusammen zu bringen. Gemeinsam sollten sie den Finanzmarkt stabilisieren. Bei ihren Gipfeltreffen stehen auch heute noch die globale Stabilität der Finanzmärkte sowie eine nachhaltige ökonomische Entwicklung im Mittelpunkt.


Staaten der G8 und G20 (Quelle: stepmap.de)

Was ist der G20-Gipfel?

Das G20-Gipfelformat wurde aus Anlass der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ab Herbst 2008 ins Leben gerufen. In dieser Konstellation treten nun die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer regelmäßig zusammen, um ihre finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Krise zu koordinieren sowie die Reform der internationalen Finanzinstitutionen voranzutreiben. Ab 2011 wurden jährliche G20-Gipfeltreffen vereinbart. Die Vorbereitung der G20-Gipfel erfolgt auf Treffen der Finanzminister sowie persönlichen Beauftragten der Staats- und Regierungschefs. Diese persönlichen Beauftragten werden auch "Sherpas" genannt. Für Deutschland ist dies Dr. Jens Weidmann, der wirtschafts- und finanzpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Wer nimmt an den G20-Gipfeltreffen teil?

Die G20 setzen sich aus 19 Mitgliedstaaten sowie der Vertretung der Europäischen Union zusammen:Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Vereinigte Staaten von Amerika, Europäische Union

Die in der G20 vertretenen Staaten repräsentieren circa 80 Prozent des Welthandels sowie zwei Drittel der Weltbevölkerung. 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden in der G20 erwirtschaftet. Zu jedem Gipfeltreffen darf das Vorsitzland fünf zusätzliche Ländervertreter einladen. Spanien hat als permanenter Gast auf den G20-Gipfeln einen Sonderstatus inne. Ebenso werden internationale Organisationen, wie das Financial Stability Board und die Welthandelsorganisation (WHO), eingeladen den Treffen beizuwohnen.

Wann und wo finden diese Treffen statt?

Die Gipfeltreffen finden seit 2008 ein bis zwei Mal pro Jahr an wechselnden Orten statt, üblicherweise in dem Land, das auch den Vorsitz hat. Das nächste Mal wird die G20 am 7.-8. Juli in Hamburg tagen. Danach dann 2018 voraussichtlich in Buenos Aires, Argentinien.

Was sind die wichtigsten Themen des nächsten G20 Gipfels?

Unter dem Motto "Eine vernetzte Welt gestalten" sollen drängende Fragen und Herausforderungen beraten und gemeinsame Positionen dazu erarbeitet werden - im Idealfall weltpolitische Meilensteine. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wie schon beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2015 eine lange Liste an Themen vorgesehen. Zunächst geht es um die Umsetzung und Einhaltung von beschlossenen Maßnahmen etwa in Wirtschafts- Handels- oder Steuerfragen der vorherigen Gipfeltreffen. Zudem möchte die Kanzlerin die deutschen G7-Gipfel-Themen wie Gesundheit oder nachhaltige Lieferketten weiter bearbeiten. Flucht und Migration stehen ebenfalls auf der Tagesordnung. Ein spezieller Fokus des diesjährigen Treffens soll auf Afrika liegen. Die G20 wollen über Potenziale des Kontinents sprechen wie seine junge Bevölkerung oder über zukunftsweisende Projekte im Energiesektor.

Wie bindend sind die Beschlüsse der G20?

Die Beschlüsse der G20 haben keinen rechtlich bindenden Charakter. Viele der auf den Gipfeln beschlossenen Regelungen überlassen es den Mitgliedstaaten selbst, auf welche Weise diese umzusetzen sind. Dennoch kann das Forum als wichtiger Agenda-Setter gelten. Die politischen Schlusserklärungen der Gipfeltreffen erfahren hohe Aufmerksamkeit in der internationalen Staatengemeinschaft und erreichen nicht zuletzt auf diesem Wege eine gewisse Bindungswirkung.

Was haben die G20 bislang erreicht?

Die G20 haben durch ihre Maßnahmen wesentlich dazu beigetragen, die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise in ihren Auswirkungen abzuschwächen. Die Gruppierung ist nach dem Willen ihrer Mitglieder inzwischen zum führenden globalen Forum der gemeinsamen wirtschaftlichen Zusammenarbeit erwachsen. In dieser Funktion hat die G20 die G8 abgelöst. Unter anderem mit sehr konkreten Beschlüssen zu verstärkter internationaler Kooperation in Wirtschafts- und Finanzfragen, höherer Transparenz im Finanzmarktgeschehen, Reform der internationalen Finanzinstitutionen sowie der Konsolidierung der Staatshaushalte hat die G20 eine global koordinierte Antwort auf die Krise erwirken können.

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