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"Gesellschaftsdruck auf Eltern war nie größer"

Medien- und Komsumverhalten verändern Eltern-Kind-Verhältnis

Experten aus der Praxis und Wissenschaftler zeigen, dass eine nüchterne und faktenorientierte Diskussion des Themas Erziehung im Zeitalter von Medienkonsum wichtig ist und dass weder Alarmismus noch Verharmlosung der digitalen Bildschirmmedien angebracht sind. Es wurde auch deutlich, dass Eltern, Lehrer und die Medienindustrie sehr ungleiche Partner sind: Hohe Erziehungs- und Bildungsansprüche auf der einen und eine hochprofessionelle(gewinnorientierte) Medienindustrie auf der anderen Seite.

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Zur Eröffnung stellte Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine veränderte Lebenswelt von Familien im Vergleich zu den vergangenen 20 Jahren fest. „Der alte Leitfaden ‚Struwwelpeter’ gilt schon lange nicht mehr“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium. Die junge Elterngeneration müsse sich neuen Herausforderungen wie den neuen Medien in einer sich schnell entwickelnden, globalisierten Welt stellen. Davon seien alle Gesellschaftsstrukturen betroffen. „Mithalten und Mitreden sind wesentliche Bestandteile der Kommunikation in unserer Gesellschaft“, erklärte Kues. Dies erhöhe den Druck auf die Eltern.

Dass die Selbst- und Fremderwartungen bei Müttern und Vätern gestiegen seien, bestätigte auch Prof. Dr. Jürgen Oelkers, Professor für Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaften von der Universität Zürich. Dies führe dazu, dass mehr Aufwand für die Qualifikation und Bildungschancen betrieben werde.

Er berichtete von Schulmodellen in der Schweiz, bei denen die Eltern mehr in die Pflicht genommen würden. Sie erfuhren zudem in regelmäßigen Abständen den Lernstand ihrer Kinder.

Marie-Luise Lewicki, Chefredakteurin der Familienzeitschrift „Eltern“, macht ebenfalls veränderte Entwicklungen in der Erziehung aus, die sie mit Besorgnis beobachtet. „Es hat noch nie eine Generation gegeben, die in Erziehungsfragen so verunsichert ist und unter einem großen Gesellschaftsdruck steht“, sagte die Journalistin. Bei der Fragestellung „Stillen oder Fläschchen geben“ wäre es in Internet-Foren zu harten Diskursen unter Müttern mit „bedrohlichen Äußerungen“ gekommen, berichtete die Journalistin.

Zudem seien „die Kinder ein verlängertes Ich“ der Eltern, die den Erfolg des Kindes auch auf sich projizierten. Die Buchautorin und Journalistin, Gerlinde Unverzagt, forderte von den Eltern, dem Konsumdruck zu widerstehen und „sich nicht ins Boxhorn jagen zu lassen“. Man müsse genau abwägen, ob es bei der ein oder anderen Anschaffung wirklich notwendig sei.

Dass die Erziehungswelt aber auch andere Facetten hat, erklärte Bernd Siggelkow, Gründer der „Arche“, dem christlichen Kinder- und Jugendwerk in Berlin. Er sieht die Probleme bei sozial schwachen Familien an anderer Stelle. „Die Eltern denken nur an Heute und haben den Glauben an sich und die Kinder verloren“, berichtet der Pädagoge. Liebe und eine Beziehung zwischen Kind und Eltern gäbe es kaum. Den Kindern aus sozialschwachen Familien fehle es an Perspektiven.

Vielen Kindern in der Gesellschaft ginge es gut, aber einer kleinen Gruppe von sozial benachteiligten Familien leider nicht, stellte Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, fest. In einer weiteren Diskussionsrunde sprachen Vertreter von Computerspieleentwicklern, Lehrern und Ärzten über die Suchtgefahr von Computerspielen. Bestätigung und Anerkennung suchten sich Kinder und Jugendliche in Computerspielen und sozialen Netzwerken wie Facebook. Nur ein geringer Teil von Jugendlichen sei spielsüchtig, erklärte Dr. Malte Behrmann, Generalsekretär der European Game Developer Federation. Doch die immer wiederkehrende Debatte über „Killerspiele“ verzerre die Gesellschaftswahrnehmung, so Behrmann. Suchtgefahr bestünde nicht nur für Kinder niedriger sozialer Schichten, sondern auch für Kinder höherer Gesellschaftsschichten. Die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfahl den Eltern, die Zeit am Computer für die Kinder zu begrenzen und dem Kind Interesse für die Medienwelt zu zeigen.

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