„Nicht einmal ein Foto“ - Auslandsbüro Argentinien
Veranstaltungsberichte
„Dies ist eine große Gelegenheit für euch junge Menschen, Geschichte hautnah zu erleben. Es ist etwas vollkommen anderes, sich mit einem Zeitzeugen zu unterhalten, als ein Buch zu lesen oder einen Film zu schauen.“ Mit diesen Worten leitete Lidia Assorati die Veranstaltung ein. Anschließend übernahm Rosa Rotenberg das Wort.
Rotenberg wurde im Jahr 1941 im Warschauer Ghetto geboren. Als sie sechs Monate war, entschieden ihre Eltern, sie aus dem Ghetto herauszuschleusen. Ihre Eltern wurden mit einem der letzten Züge in ein Arbeitslager deportiert, wo sie Zwangsarbeit verrichten mussten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand ihr Vater sie nach langer Suche wieder. Mit ihm wanderte sie nach Südamerika aus. Nach ihrem Studium arbeitete Rotenberg bis zur Pensionierung als Biochemieprofessorin an der Universität von Buenos Aires (UBA). Erst danach fand sie die Kraft, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. In den vergangenen Jahren stellte sie Nachforschungen bezüglich des Schicksals ihrer Mutter an. „Ich habe nicht einmal ein Foto von ihr“, schloss sie.