Die Veranstaltung wurde mit Begrüßungsworten von Matías López, dem ersten Vizepräsidenten der Legislatur der Stadt Buenos Aires, Susanne Käss, Vertreterin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien, und Francisco Quintana, Justizminister der Autonomen Stadt Buenos Aires und Mitverfasser des Gesetzes 5608, das den Tag zum Gedenken an die Opfer des Totalitarismus festlegt, eröffnet.
Die erste Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema „40 Jahre nach dem Prozess gegen die Militärjuntas in Argentinien”. Dabei wurde die Einzigartigkeit dieses Gerichtsverfahrens im Vergleich zu ähnlichen Verfahren weltweit hervorgehoben und es wurden die Lehren diskutiert, die die argentinische Demokratie daraus gezogen hat, sowie die Gültigkeit des gesellschaftlichen Konsenses rund um das Motto „Nie wieder”. Die Beiträge von Patricia Tappatá, Horacio Ravenna und Jaime Rosemberg unter der Moderation von Melisa Balbi ermöglichten eine Analyse der Bedeutung von Erinnerung und Gerechtigkeit für die Festigung der Demokratie.
Das zweite Panel befasste sich mit dem Thema „Die globale Lage der Demokratie”. Die Referenten Carlos Gervasoni, Ignacio Labaqui, Inés Pousadela und Javier El-Hage, moderiert von María de los Ángeles Lasa, sprachen über die aktuellen Herausforderungen, denen sich das demokratische System auf internationaler Ebene gegenübersieht. Es wurde über das Erstarken autokratischer Tendenzen, den Aufstieg Chinas, die Invasion Russlands in der Ukraine und den Rückzug der liberalen Führungsrolle der Vereinigten Staaten diskutiert. Außerdem wurde die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit zur Unterstützung pro-demokratischer Bewegungen hervorgehoben und die Möglichkeit einer neuen Demokratisierungswelle analysiert.
Die anschließende Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema „50 Jahre Helsinki-Abkommen“. Dabei wurden die wichtigsten Punkte dieses historischen Abkommens und seine Auswirkungen auf die globale Menschenrechtsbewegung beleuchtet, insbesondere anhand von Erfahrungen wie denen der Solidarność-Bewegung in Polen und der Charta 77 in der Tschechoslowakei. Außerdem wurden die Rolle Finnlands als OSZE-Vorsitz und die neuen Herausforderungen durch den russischen Einmarsch in der Ukraine analysiert. Die Referenten Sanna Pulkkinen, Filip Kanda, Bogna Ruminowicz und Eran Nagan, moderiert von Susanne Käss, boten Perspektiven aus europäischer Sicht.
Die letzte Podiumsdiskussion des Tages stand unter dem Titel „Nach Auschwitz“ und gedachte der 80 Jahre seit der Befreiung des Vernichtungslagers. Mit Beiträgen von Ana Arzoumanian und Jorge Sigal, moderiert von Rubén Chababo, wurde über das Gebot „Nie wieder“ und das Fortbestehen von Völkermorden und Massakern in der heutigen Welt nachgedacht, die oft angesichts der Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft begangen werden.
Der erste Tag endete mit einer Bilanz, die die zentrale Bedeutung des historischen Gedächtnisses, die Gültigkeit der Menschenrechte und die Herausforderungen der Demokratie in einem komplexen internationalen Umfeld deutlich machte.