Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

30 Jahre freie Wahlen oder “Ich wähle keine Partei, sondern eine Person.“

SERIE “30 JAHRE NACH RÜCKKEHR ZUR DEMOKRATIE – EINE BILANZ”

Seit 30 Jahren wird Argentinien wieder demokratisch regiert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien und das Centro de Apertura y Desarrollo en América Latina (CADAL) organisieren nun eine Veranstaltungsreihe, um eine Bilanz dieser Epoche zu ziehen.

Asset-Herausgeber

Freie, allgemeine, gleiche, geheime und unmittelbare Wahlen sind Grundpfeiler der Demokratie. Sie ermöglichen den Bürgern mitzubestimmen und ihre Meinung auszudrücken. Erst kürzlich haben die Argentinier bei den Parlamentsvorwahlen am 11. August ihre Meinung geäußert. Das wichtigste Ergebnis war der Stimmverlust von 20 Prozentpunkten der regierenden „Frente para la Victoria“ (siehe auch Länderbericht).

Der Politikwissenschafter und Meinungsforschungsspezialist, Carlos Fara, diskutierte in seinem Vortrag die Tendenzen und Zyklen im argentinischen Wahlverhalten und gab einen Ausblick auf die Parlamentswahlen am 27. Oktober. Die Aufspaltung der argentinischen Wähler lasse sich als eine der wichtigsten Entwicklungen seit der Rückkehr zur Demokratie interpretieren. Sie sei das Spiegelbild der sozialen Fragmentierung im Land und lasse sich auf der Ebene der Einkommen sowie zwischen urbanen und ländlichen Raum erkennen.

Die Wähler würden sich zunehmend von den traditionellen Parteien distanzieren und sich stärker mit einzelnen Persönlichkeiten identifizieren. Fara erklärte, dass Tradition und Parteiloyalität heute einen geringeren Stellenwert besäßen: „Die Tradition wird niemals mehr dieselbe sein.“ Neue Koalitionspartner, spezifisch lokale Entwicklungen und Ad-hoc-Parteien seien die wichtigsten Indikatoren dieses Wandels. Die Veränderungen auf institutioneller Ebene seien da nur konsequent.

In den vergangenen 30 Jahren sind nach Faras Ausführungen sechs Zyklen öffentlicher Meinung zu bemerken. Jeder Umschwung der Anschauungen der Argentinier kündigt eine Veränderung im Wahlverhalten an. Den letzten Bruch erkennt Fara von Beginn 2012 an. Seitdem hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner verstärkt. Dies lasse sich auch in dem Wahlergebnis vom August ablesen. Die zyklischen Veränderungen der öffentlichen Meinung und des Wahlverhaltens sind somit zentrale Aspekte der demokratischen Entwicklung Argentiniens.

Das zahlreiche und vor allem junge Publikum hörte dem Experten aufmerksam zu und diskutierte aktiv mit: die Entwicklung des Wahlverhaltens und der politischen Kultur der Argentinier sowie die Rolle und der Einfluss der Medien wurde hier besprochen.

Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte
5. September 2013
Jetzt lesen
Veranstaltungsberichte
5. September 2013
Jetzt lesen
Vortrag
5. September 2013
Cámara de Comercio Suizo Argentina, Leandro N. Alem 1074, Piso 10°
Jetzt lesen
Diskussion
22. August - 12. September 2013
Cámara de Comercio Suizo Argentina, Leandro N. Alem 1074, Piso 10°
Jetzt lesen

comment-portlet

Asset-Herausgeber