Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Der Mercosur und seine internationale Ausrichtung. Analysen und Reflektionen.

Am 25. September fand in der Stadt Córdoba das Seminar "Der Mercosur und seine internationale Ausrichtung. Analysen und Reflektionen über die Region" statt. Die Referenten diskutierten über die Sinnhaftigkeit und Herausforderungen des Mercosur, mit denen sich dieser in der Zukunft konfrontiert sehen wird. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Instituts für Staats- und Gesellschaftswissenschaft ICES und wurde von der Politologenvereinigung ANAP, dem Stadtparlament von Córdoba und vom Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien organisiert.

Asset-Herausgeber

Juan Battaleme, Direktor für Staatswesen und Internationale Beziehungen der UADE, betonte die infrastrukturelle und technologische Rückständigkeit Argentiniens und anderer Mitglieder des Mercosurs und, dass dies negative Auswirkungen auf Investitionen aus dem Ausland, insbesondere Chinas, haben könne. Die Investitionen würden fundamental von einer soliden Infrastruktur abhängen. Battaleme machte weiter deutlich, dass es ein Fehler wäre, Brasilien, aufgrund seiner Wirtschaftskrise, als Akteur der Allianz zu unterschätzen.

Federico Trebuq, Professor für internationale Wirtschaftspolitik an der Universität Siglo 21, legte in seinem Vortrag besonderen Wert auf die Industrie 4.0: Diese Industrierevolution habe eine Multiplikation von politischen Akteuren auf der internationalen Ebene zur Folge. Aus dieser Entwicklung resultiere die Notwendigkeit der institutionellen Stärkung und eine stärkere Akzeptanz des Mercosurs in der Gesellschaft.Weiterhin müsse Argentinien das Wachstum des Exports von verarbeitenden Produkten vorantreiben, statt weiter ausschließlich auf den Export von Rohstoffen zu setzen.

Dr. Alexander Freier, Dozent an der Katholischen Universität Córdobas (UCC) zeigte auf, dass Argentinien und Brasilien die größten Emissionsverursacher von Kohlenstoffdioxid im Mercosur seien und kritisierte, dass die Klimavereinbarung im Mercosur-Raum nur von wenigen nationalen Parlamenten der Mitgliedsstaaten verabschiedet wurden. Humberto Bendetto, Abgeordneter des Parlasurs, unterstrich, dass der Mercosur aufgrund der saisonalen Unterschiede ein enormes Potenzial habe Nahrungsmittel in die nördliche Hemisphäre zu exportieren.

Die Schlussrednerin Dr. Florencia Rubiolo, Professorin für Geschichte und Internationale Beziehungen an der UCC, die über die Funktionalität des Mercosurs forscht, resümierte, dass die Allianz seine Handelsbeziehungen mit Asien stärken müsse, insbesondere mit den Staaten des ASEAN. Die argentinische Wirtschaft müsse seine Produktpalette für den Export diversifizieren, um nicht abhängig von anderen Mitgliedsstaaten oder einigen wenigen Produkten zu sein. Alle Referenten stimmten überein, dass die Institution des Mercosur sich erneuern muss, um auf die Herausforderungen der Globalisierung und der digitalen Revolution zu reagieren.

Asset-Herausgeber

Kontakt

Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

olaf.jacob@kas.de +56 22 234 20 89

comment-portlet

Asset-Herausgeber