Am 13. Mai 2025 begann an der Universidad Católica Argentina (UCA) die Veranstaltungsreihe „Die EU: Regionale Integration und Beziehungen zu Argentinien“, organisiert von der Fakultät für Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Zum Auftakt betonte Susanne Käss, Leiterin der KAS in Argentinien, dass Europa seine historischen Beziehungen zu Lateinamerika in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend vernachlässigt habe. In einer geopolitisch komplexen Lage und unter dem Druck einer geschwächten transatlantischen Allianz sei es umso wichtiger, den Dialog mit Demokratien wie Argentinien zu stärken. Käss erinnerte daran, dass sich die neue deutsche Bundesregierung im Koalitionsvertrag ausdrücklich zur Vertiefung der Beziehungen mit Lateinamerika bekannt habe. Die Veranstaltungsreihe könne neue Impulse setzen und einen Raum bieten, um diese Zusammenarbeit gemeinsam weiterzudenken und auszubauen.
Im Anschluss sprach Horacio Reyser, ehemaliger Staatssekretär für internationale Wirtschaftsbeziehungen, der zwischen 2015 und 2019 maßgeblich an den Verhandlungen zum Mercosur–EU-Abkommen beteiligt war. Er berichtete aus erster Hand von seinen Erfahrungen im Verhandlungsprozess und ordnete diese in die heutige internationale Lage ein. Reyser hob hervor, wie zentral eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Europa und Lateinamerika sei – nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus strategischer Sicht. Außerdem sprach er über die Bedeutung des Multilateralismus, die Notwendigkeit demokratischer Führung sowie über Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz und Rohstoffe für die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Region.