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pixabay / geralt

Die Volkszählung in Nordmazedonien - Instrument für Statistik oder ethnische Fragen?

Im September 2021 fand in der Republik Nordmazedonien fast zwei Jahrzehnte nach dem letzten (2002) ein neuer Zensus statt, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Nach diesen leben 2.097.310 mazedonische Bürgerinnen und Bürger im In- und Ausland, die tatsächliche Wohnbevölkerung im Land beträgt 1.836.713 Personen. Da das Ergebnis politisch eher aus der Perspektive von Bevölkerungsanteilen und damit einhergehenden Minderheitenrechten betrachtet wird, waren heftige politische Reaktionen nach der Veröffentlichung zu erwarten.

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Die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes

Viele Wege zu einer Stärkung der fiskalischen Glaubwürdigkeit

Ab dem 1. Januar 2023 soll der im Zuge der Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Herausforderungen ausgesetzte Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) der Europäischen Union (EU) wieder gelten. Durch die steigenden Schuldenstände in den EU-Ländern und den großen Investitionsbedarf ist eine rege Diskussion entstanden, ob eine Reform aus ökonomischen und politischen Gründen notwendig erscheint. Dieser Beitrag zeigt auf, welche Reformoptionen es gibt und wie diese zu bewerten sind.

Volksbefragung in Mexiko

Fluch oder Segen für die Demokratie?

Wenige politische Wahlprozesse haben in Mexiko in den letzten Jahren so viele gegensätzliche Meinungen geweckt wie das jüngste Referendum über einen Amtsenthebungsprozess („revocatoria de mandato“) von Präsident Andrés Manuel López Obrador: Am Sonntag, den 10. April 2022, fand zum ersten Mal in der Geschichte Mexikos auf Initiative der Regierung eine Volksbefragung statt, um zu entscheiden, ob ein gewählter Präsident der Republik, zur Halbzeit seines Mandats, im Amt bleiben soll. Das Ergebnis – eine sehr niedrige Wahlbeteiligung einerseits mit einem extrem eindeutigen Votum für den Verbleib AMLOs andererseits – zeugt von einer zutiefst polarisierten mexikanischen Gesellschaft und einem besorgniserregenden Trend hin zu einer immer stärker personalisierten und institutionell geschwächten Demokratie.

Franziskus' bittere Erkenntnis

Es war bislang eines der großen Ziele seines Pontifikates: Die Aussöhnung mit der russischen Orthodoxie. Dazu pflegte der Papst lange einen persönlichen Kontakt mit dem Patriarchen von Moskau. Bis zuletzt setzte er darauf, Kyrill bei seiner Verurteilung des Ukraine-Kriegs oder zumindest bei Friedensvermittlungen an seiner Seite zu haben. Eine historische Fehleinschätzung. Unter dem Eindruck der Ohnmacht der vatikanischen Diplomatie vollzieht der Pontifex nun eine politische Kehrtwende.

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Wählen oder nicht wählen?

Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu Nichtwahlmotiven bei der Bundestagswahl 2021

Bisherige Studien über Nichtwählerinnen und -wähler untersuchen meist sozialstrukturelle oder Einstellungsunterschiede. Diese Studie wählt einen anderen Ansatz und hat Nichtwahlmotive abgefragt. Wir können mit dieser Studie eine Entwicklung nachzeichnen, da ein Teil dieser Motive bereits in einer früheren Umfrage erhoben wurden.

UN-Generalversammlung suspendiert die Mitgliedschaft Russlands im UN-Menschenrechtsrat

Historisches Votum

Am 7. April trat die UN-Generalversammlung zu ihrer dritten Sondersitzung zum Krieg in der Ukraine zusammen. Auf der Tagesordnung stand die Suspendierung der Mitgliedschaft Russlands im UN-Menschenrechtsrat in Genf. Obgleich mit einer deutlich geringeren Stimmenmehrheit als in den vorherigen Abstimmungen gelang es trotzdem erneut, die Solidarität der Staatengemeinschaft mit der Ukraine mit 93 Ja-Stimmen zu demonstrieren und die Invasion Russlands zu sanktionieren.

Bundeswehr-Einsatz im Sahel in Zeiten von Frankreichs Abzug und Russlands Intervention

Bleiben oder gehen?

Der Bundestag steht vor der schwierigen Entscheidung, ob der Bundeswehr-Einsatz in Mali im Mai verlängert werden soll. Das militärische Eingreifen Russlands und Berichte über ein angebliches Massaker malischer Soldaten mit Beteiligung durch Wagner-Söldnern an hunderten Zivilisten bedeuten für die Beziehungen der westlichen Partner zu Malis Militärregierung eine Belastungsprobe. Zudem hat sich die Sicherheitslage in dem westafrikanischen Land in letzten Monaten weiter verschlechtert, und mit dem Abzug der Franzosen wird der Bundeswehr-Einsatz noch gefährlicher. Auch im Nachbarland Niger droht Ungemach.

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Genfer Großwetterlage

Entwicklungen in den Genfer Internationalen Organisationen Mitte Februar bis Anfang April 2022

Die „Genfer Großwetterlage“ wirft in unregelmäßigen Abständen einen Blick auf ausgewählte Entwicklungen der in Genf ansässigen internationalen Organisationen.

Idriss Déby: Foreign and Commonwealth Office / Wikimedia Commons / OGL v1.0OGL v1.0 | Mahamat Déby: イラク民主主義人民・ボリバル共和国 / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0

Tschad vor ungewisser Zukunft – Demokratie oder Familienherrschaft?

Im Tschad in Zentralafrika haben Gespräche zwischen der Militärregierung und Rebellengruppen begonnen, um nach dem plötzlichen Tod des autokratischen Präsidenten Idriss Déby Wahlen vorzubereiten. Es steht viel auf dem Spiel für das strategisch wichtige Land, das von den Krisenherden Libyen, Sudan und der Zentralafrikanischen Republik umgeben ist. Débys Sohn Mahamat hat im April 2021 die Macht übernommen, um – nach offizieller Darstellung – mit Rebellen und der Opposition eine demokratische Transition auszuhandeln und ein Auseinanderbrechen des Landes zu verhindern. Doch der Ausgang ist ungewiss.

Galizischer Regionalpräsident Alberto Núñez Feijóo ist neuer PP-Vorsitzender

Auf dem außerordentlichen Parteitag der Partido Popular in Sevilla wurde Alberto Núñez Feijóo am 2. April 2022 von 98,35% der Delegierten zum neu-en Parteivorsitzenden gewählt. Der Galizier will Ministerpräsident Pedro Sánchez bei den kommenden Parlamentswahlen, die spätestens im Herbst 2023 stattfinden werden, besiegen. Mit einem neuen Parteivorstand will er zugleich Kompetenz und Kontinuität vermitteln, aber auch ein größeres Mit-spracherecht der Regionalverbände ermöglichen. Angesichts des zersplitter-ten und polarisierten Parteiensystems und der politischen Krisenherde wird sich zeigen, ob Feijóos Strategie, mit einer ausgleichenden Politik der Mitte die kommenden Wahlen zu gewinnen, aufgeht.