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Einzeltitel

"Die zehn neuen Gesichter der Europäischen Kommission"

von Helen Foerster

Die Beitrittsländer haben ihre Kandidaten für die Europäische Kommission benannt

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Die zehn neuen Gesichter der Europäischen Kommission

Am 10. Februar hat mit Zypern das letzte Beitrittsland seinen Kandidaten für die Europäische Kommission benannt und dem Generalsekretär des Rates der Europäischen Union, Javier Solana, sowie dem amtierenden Kommissionspräsidenten, Romano Prodi, mitgeteilt.

Der Generalsekretärs wird die Mitgliedsstaaten über die Nominierungen in Kenntnis setzen. Spätestens bis zum 01. März müssen die Namen darüber hinaus dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Pat Cox, mitgeteilt werden. Zwischen dem 13. und dem 16. April werden Anhörungen der Kandidaten stattfinden. Sie werden von der Konferenz der Ausschussvorsitzenden unter dem Vorsitz von Joseph Daul (EVP-ED) durchgeführt, stehen aber auch Abgeordneten und Beobachtern offen. Obwohl die Rechtslage bisher nicht abschließend geklärt werden konnte, wird mit großer Wahrscheinlichkeit in der ersten Maiwoche auch eine informelle Abstimmung über die Anerkennung der neuen Kommissare stattfinden. Dies wird deren offizielle Benennung um wenige Tage verzögern.

Zur offiziellen Benennung der Kandidaten muss ein Ratsbeschluss herbeigeführt werden, der vom Generalsekretär vorbereitet wird und der Zustimmung des Kommissionspräsidenten bedarf.

Nach ihrer Bestätigung werden die zehn neuen Kommissare für eine Übergangszeit von sechs Monaten einem anderen Mitglied der Kommission „zugeteilt“, übernehmen also vorerst keine Verantwortung für ein eigenes Ressort. Ihnen wird ein kleines Kabinett mit drei Mitgliedern zuarbeiten. Die Entscheidung, welcher Kandidat mit welchem Kommissar zusammenarbeiten wird, liegt bei Prodi. Erst wenn im November die neue Kommission gebildet wird, werden auch die Kommissare der Beitrittsländer ein eigenes Ressort erhalten.

In der Anlage ein kurzes Profil der Kandidaten.

Von den Beitrittsländern ernannte Kommissare

Estland: Siim Kallas (ehemaliger Ministerpräsident) – ER (Eesti Reformierakond –Estnische Reformpartei), ELDR

Lettland: Sandra Kalniete (Außenministerin) – parteilos

Litauen: Dalia Grybauskaite (Finanzministerin) – parteilos, aber der SDKF (Socialdemokratinés koalicijos frakcija- Sozialdemokraten), PSE, nahestehend

Malta: Joe Borg (Außenminister) – PN (Partit Nazzjonalista – Nationalistische Partei), EVP-ED

Polen: Danuta Huebner (Ministerin für europäische Angelegenheiten) – parteilos, aber eng verbunden mit Regierungspartei SLD (Sojusz Lewicy Demokratycznej - Allianz der demokratischen Linken), PSE

Slowakei: Jan Figel (Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des slowakischen Nationalrates, Verhandlungsführer während der EU-Beitrittsverhandlungen) – KDH (Krestansko Demokraticke Hnuti - Christdemokraten), EVP-ED

Slowenien: Janez Potocnik (Minister für europäische Angelegenheiten) – parteilos; zum Minister ernannt von Ministerpräsident Janez Drnovsek, der der liberalen Patei LDS angehört

Tschechien: Milos Kuzvart (ehemaliger Umweltminister, Abgeordneter) – CSSD (Ceska Starna Socialne Demokraticka – Sozialdemokraten), EVP-ED

Ungarn: Prof. Dr. Péter Balázs (seit 2003 Botschafter bei der EU, Staatssekretär bei der europäischen Integration) – Parteizugehörigkeit kann nicht festgestellt werden; Staatssekretär und Botschafter unter Koalitionsregierung der sozialdemokratischen MSZP (Magyar Szocialista Part) und dem liberalen Bund Freier Demokraten (SZDSZ - Szabad Demokratak Szövetsege)

Zypern: Markos Kyprianou (Finanzminister) – DIKO (Dimokratiko Komma – Demokraten), ELDR

Siim Kallas - ESTLAND

Faktion:Estonian Reform Party

Committee:Foreign Affairs

Date and place of birth

2 October 1948, Tallinn, Estonia

Marital status

Married, a son and a daughter

Party membership, electoral district

1994 Estonian Reform Party, Chairman

1972 – 1990 Communist Party of the Soviet Union

Harjumaa (excl Tallinn) and Raplamaa Electoral District

Education

1967 – 1972 Tartu State University, Finance and Credit

1967 Tallinn Secondary School No. 22

Scientific activity Career

2003 Member of the 10th Riigikogu

2002 – 2003 Prime Minister of Republic of Estonia

1999 – 2002 Minister of Finance of Republic of Estonia

1999 Member of the 9th Riigikogu

1995 – 1999 Member of the 8th Riigikogu

1991 – 1995 Bank of Estonia, President

Membership in representative bodies

The 8th, 9th and 10th Riigikogu

Membership in other organisations

President of Estonian Cyclists Union

Awards

2003 Order of the National Coat of Arms 2nd class

Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany 2000

French Order of the Legion d´Honneur (Lėgion d`honneur/Grand Officier) 2001

Languages

English, Russian, German, French and Finnish

Published works 2003 “Market Economy or State of Citizens”

Journalistic activity

1986 – 1989 “Rahva Hääl” newspaper, Deputy Editor

1976 – 1989 Mnemoturniir radio programme

Sandra Kalniete - LETTLAND

Geboren am 22. Dezember 1952 in Togur, Tomsker Distrikt, Russland.

1977-1981

Kunstakademie Lettland.

1987-1988

Generalsekretärin des Lettischen Künstlerverbandes.

1988-1990

Generalsekretärin der Lettischen Volksfront; Stellvertretende Vorsitzende.

1990-1993

Außenministerium, Leiterin des Protokolls, Stellvertretende Außenministerin.

1993-1997

Botschafterin der Republik Lettland bei den Vereinten Nationen in Genf.

1995

Institut für internationale Beziehungen, Genf.

1996

Magister der Kunstgeschichte.

1997-2002

Botschafterin in Frankreich.

2000-2002

Botschafterin der Republik Lettland bei der UNESCO.

Seit November 2002

Außenministerin der Republik Lettland.

Veröffentlichungen

„Es lauzu, tu lauzi, mēs lauzām. Viņi lūza.“ (Ich brach, du brachst, wir brachen. Sie zerbrachen“). Riga, Jumava: 2000.

„Ar balles kurpēm Sibīrijas sniegos“ („Mit Tanzschuhen im sibirischen Schnee“), Riga, Atena: 2001.

Parteilos.

Familienstand: geschieden.

Der EK Präsident Romano Prodi ist zufrieden mit dem vom Premier ausgesuchten Kandidaten für die Arbeit in der EK – die lettische Außenministerin Sandra Kalniete. Premier Repse begründete seine Entscheidung mit den guten Sprachkenntnissen (Russisch, Englisch, Französisch) der Kandidatin, ihrer Erfahrung in Diplomatie und EU-Strukturen durch ihre Laufbahn im diplomatischen Dienst. Zudem trug ihr Engagement für den Wiederaufbau Lettlands in den 1990er Jahren zur Entscheidung bei, als sie wesentlich an der Bildung der Unabhängigkeitsbewegung „Volksfront“ beteiligt war und außerdem die ersten demokratischen Wahlen zum „Höchsten Rat“ mitorganisiert hat. Die in Sibirien als Tochter deportierter Letten geborene Sandra Kalniete will sich unter anderem dafür einsetzen, dass die Arbeit der EU-Komission für die Bürger Lettlands stets transparent bleibt. Ihre Hauptaufgaben ihres Wirkens in der Kommission sieht sie in der Außenpolitik der EU mit besonderem Schwerpunkt auf den östlichen Nachbaren, in Fragen der EU-Erweiterung sowie Bildung und Kultur. „Da ich es geschafft habe, in sehr kurzer Zeit Französisch zu erlernen, erhoffe ich mir, mich schnell in die neue Rolle der EU-Kommissarin einzuarbeiten – ich bin bereit zum Lernen!“

Sandra Kalniete hat gute Chancen, in ihrem Posten auch nach dem halben Jahr zu bleiben, wenn im November die neue Besetzung der EK ihre Arbeit beginnt. Kalniete sieht die EU-Erweiterung und die Entwicklungspolitik mit den nahen EU-Nachbarn als die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Premier Repse teilte zudem mit, dass nur im Falle, dass Lettland mit der Arbeit der neuen Kommissarin Kalniete unzufrieden sein sollte oder wenn der neue Präsident Kalniete nicht in sein Kabinett aufnehmen möchte, erst dann wird ein neuer Kandidat für das nächste halbe Jahr gesucht.

Dalia Grybauskaite - LITAUEN

Geboren am 1. März 1956 in Vilnius / Litauen.

1983

Absolvierung der Leningrader Universität, Fachrichtung Politische Ökonomie

1988

Promotion als Doktor der Wirtschaftswissenschaften an der Akademie für Gesellschaftswissenschaft in Moskau

1991–1993

Leiterin des Europa-Referats im Ministerium für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Republik Litauen

1993-1994

Leiterin des Wirtschaftsreferats im Außenministerium der Republik Litauen

1994-1995

Vertretung der Republik Litauen bei der Europäischen Union. Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Ministerin.

1996-1999

Botschaft der Republik Litauen in den USA. Bevollmächtigte Ministerin.

1999-2000

Vizeministerin im Finanzministerium der Republik Litauen; Chefunterhändlerin in den Verhandlungen mit dem IWF und der Weltbank

2000

Vizeministerin im Außenministerium der Republik Litauen; stellvertretende Leiterin der Delegation für die Mitgliedschaftsverhandlungen mit der EU

5. Juli 2001

Ernennung durch ein Dekret des Staatspräsidenten zur Finanzministerin der 12. Regierung der Republik Litauen

Familienstand - ledig

Zugehörigkeit zu politischen Parteien -parteilos

Die Nominierung der litauischen Finanzministerin Dalia Grybauskaite als Kandidatin für das Amt der EU-Kommissarin wurde vom Ministerpräsident Algirdas Brazauskas am 6. Januar 2004 öffentlich bekannt gegeben. „Ich werde ihre Kandidatur deswegen vorschlagen, weil ich Frau Grybauskaite als wirklich vorbereitet für diese Tätigkeit sehe“, so Brazauskas.

Die Kandidatur von Grybauskaite galt schon seit einigen Monaten neben der des ehemaligen litauischen Chefunterhändlers in den Mitgliedschaftsverhandlungen mit der EU Petras Austrevicius als eine der aussichtsreichsten für die Arbeit in der EU-Kommission.

Der ausschlaggebende Umstand dass diese Entscheidung zu ihren Gunsten getroffen wurde, war wohl ihre Mitgliedschaft im amtierenden Ministerkabinett und auch die persönliche Favorisierung seitens des Ministerpräsidenten Brazauskas. Die Kandidatur der parteilosen aber den Sozialdemokraten loyalen Finanzministerin war dem Regierungschef offensichtlich akzeptabler als die von Austrevicius, dessen Sympathien mit der konservativen Opposition öffentlich bekannt sind.

Nicht weniger ist die Benennung von Frau Grybauskaite allerdings auch ihren fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen zu verdanken. „Durch ihre internationale Tätigkeitserfahrung und die Fähigkeit in der Politik sachlich zu agieren, hat sich Frau Grybauskaite einen hervorragenden Ruf erarbeitet“, so die Befürworter der Finanzministerin.

Anfangs der 90-er Jahre etablierte sie im damaligen Ministerium für Internationale Wirtschaftsbeziehungen das Europa-Referat und gilt daher als eine der Pioniere der wirtschaftlichen Diplomatie in Litauen. Frau Grybauskaite leitete die litauische Delegation in den Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit der EU sowie in den Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Ihre Arbeitserfahrung in Regierungsinstitutionen als Vizeministerin im Finanz- und Außenministerium sowie als amtierende Finanzministerin und ihre Kenntnisse der englischen Sprache werden ebenfalls mehr als ausreichend für die Ausübung des Amtes der EU-Kommissarin bewertet.

Darüber hinaus gilt die Kandidatin als sehr entschlossen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Dies belegt wohl auch die Tatsache, dass sie den schwarzen Gürtel in Karate besitzt. Einigen Experten zufolge, habe die weitsichtige und disziplinierte Finanzpolitik von Frau Grybauskaite dazu geführt, dass Litauen derzeit zu einigen wenigen EU-Beitrittsländer mit Haushaltsüberschuss zählt.

Die Kandidatin selbst meint, sie könne als Mitglied der EU-Kommission für verschiedene Bereiche zuständig sein. „Wegen meiner vielseitigen Arbeitserfahrung könnte ich mich in Bereichen wie Internationaler Handel, Haushalt, Steuern oder Strukturfonds nützlich machen“, so Frau Grybauskaite.

Dr. Joe Borg - MALTA

Dr. Joe Borg was born on 19th March 1952. He studied law at the University of Malta where he obtained the Diploma of Notary Public in 1974. In 1975 he graduated Doctor of Laws and practised law for a number of years since 1976. He has also served as legal adviser to companies and other corporate bodies in Malta and abroad. He became lecturer in 1979 and senior lecturer in 1988 at the University of Malta, lecturing in Company Law, Industrial Law and European Law. He has also lectured at the Malta Institute of Accountants and at the Institute of Bankers.

In 1980 he participated in an International Teachers Programme at the Manchester University Business School and between 1987 and 1988 he pursued postgraduate studies in European Law at the University College of Wales. In 1988 he graduated Master in European Law after successfully submitting his thesis entitled "Company Law Harmonisation in the EEC - Suggested Changes in Maltese Law". He was the main author and was responsible for the drafting of The Companies Act, 1995.

Between 1989 and 1995 Dr. Borg was adviser on European Union matters to the Minister of Foreign Affairs. During these years he set up and headed the Directorate for EU matters in the Ministry of Foreign Affairs and also prepared and drew up the "Report Regarding Malta’s Membership of the European Community" published by the Maltese Government in March 1990.

Between 1989 and 1992 Dr. Borg became a member of the Board of Governors of the Malta International Business Authority and between 1992 and 1995 he was a Director of the Board of Directors of the Central Bank of Malta.

Dr. Borg was first elected to the House of Representatives in the interests of the Nationalist Party in 1995 and was re-elected to the House in the General Elections of 1996. Between 1996 and 1998 he was Shadow Minister responsible for Industry and for the impact of EU policies on Malta. During the same period he was a Member of the Foreign Affairs Committee of the House of Representatives and of the EU-Malta Joint Parliamentary Committee. In 1997 he was elected International Secretary of the Nationalist Party.

Dr. Borg was elected for the third time to the House of Representatives at the General Elections of 1998, and following the Nationalist Party victory he was appointed Parliamentary Secretary in the Ministry of Foreign Affairs, member of the Foreign Affairs Committee of the House of Representatives and First Vice-Chairman of the EU-Malta Joint Parliamentary Committee.

In March, 1999 Dr. Joe Borg was appointed Minister of Foreign Affairs of Malta. During this time Minister Joe Borg led the negotiations with the European Union. He also presided over the Committee of Ministers of the Council of Europe between November 2002 and May 2003.

Further to the Nationalist Party victory at the General Elections of 2003, Dr Joe Borg was again appointed Minister of Foreign Affairs of Malta.

Dr. Joe Borg is married to Isabelle née Agius and they have two children, Joseph and Maria Clara.

Prof. Dr. Danuta Hübner - POLEN

Se it dem 16. Juni 2003 - Minister - Mitglied des Ministerrates.

Seit November 2001 in der polnischen Regierung zuständig für die Problematik der europäischen Integration als Sekretärin des Komites für Europäische Integration KIE, Chefin des Amtes des KIE und als Staatssekretärin im Außenministerium. Sie ist auch Regierungsvertreterin im Konvent für die Zukunft der Europäischen Union.

Seit November 1998 hatte sie in der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen in Genf die Funktion der Stellvertretenden Exekutivsekretärin und von Juli 2000 bis Oktober 2001 die Funktion der Exekutivsekretärin im Rang des Stellvertretenden Generalsekretärs der Organisation der Vereinten Nationen inne.

Von Dezember 1997 bis Oktober 1998 war sie Chefin der Kanzlei des Staatspräsidenten der Republik Polen.

Im Oktober 1996 wurde sie zum Beauftragten für die Bildung des Komites für Europäische Integration berufen und anschließend zur Sekretärin des KIE im Rang der Staatssekretärin und zur Chefin des Amtes des KIE ernannt.

Vom Frühjahr 1994 bis zum Herbst 1996 war sie Unterstaatssekretärin im Ministerium für Industrie und Handel und führte als Hauptunterhändler die Verhandlungen über Polens OECD-Mitgliedschaft zu Ende.

Ab Frühjahr 1994 war sie sozialer Berater des Stellvertretenden Ministerratsvorsitzenden und des Finanzministers.

Seit 1992 war sie Chefredakteurin der Monatsschrift "Gospodarka Narodowa" und stellvertretende Chefredakteurin der Zweimonatsschrift "Ekonomista".

Sie war langjähriges Mitglied des Exekutivkomitees der Europäischen Vereinigung der Entwicklungsinstitute in Genf.

In der ersten Hälfte der 90er Jahre war sie Vorsitzende des Gesellschaftlichen Planungsrates beim Zentralen Planungsamt.

Zwischen 1991 und 1994 war sie stellvertretende Leiterin des Instituts für Entwicklung und Strategische Studien. Sie war ebenfalls Mitglied des Wissenschaftlichen Rates am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften PAN.

Zwischen 1988 und 1990 war sie Fulbright-Stipendiatin an der University of California in Berkeley, 1994 leistete sie ein wissenschaftliches Praktikum im Centre for European Studies an der University of Sussex ab. Sie war auch Lehrbeauftragte an der California State University in San Jose. In den 70er Jahren war sie Stipendiatin an der Universidad Autonoma in Madrid.

Danuta Hübner (geb. am 8. April 1948) absolvierte 1971 die Fakultät für Außenhandel an der Hochschule für Planung und Statistik (heute Handelshochschule), wo sie auch 1974 die Doktorwürde erlangte und 1980 die Habilitation erwarb. Im Januar 1992 wurde ihr der Titel eines Professors der Wirtschaftswissenschaften verliehen.

Hat zwei Töchter: Kaja und Ewa.

DANUTA HÜBNER WIRD EU-KOMMISSARIN

EIN KURZPORTRÄT

von

Dr. Henning Tewes

Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen

Warschau, den 30. Januar 2004

Nach langen innenpolitischen Querelen nominierte MP Miller Ende Januar die Europaministerin Danuta Hübner als ersten polnischen EU-Kommissar. Frau Hübner hat ihr Amt in der jetzigen Regierung seit Oktober 2001 inne. Sie trug zunächst als Staatsekretärin im Außenministerium die volle Verantwortung für EU-Fragen und wurde nach der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages zur Europaministerin mit Kabinettsrang erhoben.

Hintergrund: Frau Hübner ist von Haus aus Volkswirtin. 1971 machte sie ihren Abschluss an der renommierten Warschauer Handelshochschule, an der sie 1974 auch promovierte. Als Fulbright Stipendiatin verbrachte sie zwischen 1988-90 zwei Jahre in den USA (Berkeley), 1992 wurde sie Professorin. Erst in den letzten zehn Jahren, nach ihrer wissenschaftlichen Laufbahn, begann Frau Hübner mit ihrem politischen Engagement. Nach dem Wahlerfolg der Postkommunistischen SLD 1993 wurde sie zunächst Unterstaatssekretärin im Warschauer Wirtschaftsministerium und später mit der Zuständigkeit für das neu geschaffene Amt für Europäische Integration betraut, welches sich mit der Koordinierung der polnischen Rechtsangleichung an EU-Standards befasste. Präsident Kwasniewski berief sie 1997 zur Chefin seiner Präsidialkanzlei. Von dort ging sie 1998 an den Sitz der Vereinten Nationen in Genf, wo sie stellvertretende Generalsekretärin und Exekutivsekretärin des Wirtschafts- und Sozialrates war.

Politische Einschätzung: Frau Hübner hätte das hohe Amt in Genf nicht verlassen müssen, sah aber wohl in der Mitwirkung am polnischen EU-Beitritt eine Lebensaufgabe. In der Tat hat sie in den letzten 2 ½ Jahren mit außergewöhnlichem Fleiß auf dieses Ziel hingewirkt. Als Delegierte der Regierung im Konvent verbrachte sie viel Zeit in Brüssel, ihre Präsenz in Polen war jedoch gleichzeitig in der erste Jahreshälfte 2003 auf Grund der Vorbereitungen auf das Referendum über den EU-Beitritt dringend erforderlich. Der Spagat zwischen diesen beiden Aufgaben war nur unter höchsten persönlichen Anstrengungen zu vollziehen.

Frau Hübner sieht sich eher als hohe Beamte denn als Politikerin. Schwungvolle Reden und parteipolitischer Streit liegen ihr nicht. Sie legt Wert darauf, die Sache in den Vordergrund zu stellen. Dies bedeutet nicht, dass sie ohne Ehrgeiz ist. Ganz im Gegenteil: In der Mitgliedschaft im Konvent musste sie sich um die informelle „Meinungsführerschaft“ mit dem ehemaligen MP, damaligen Vorsitzenden des EU-Ausschusses und heutigen Innenminister Jozef Oleksy streiten. Oleksy ist ein politisches Schwergewicht, der nichts lieber tat, als der Regierung in der Person der Europaministerin Steine in den Weg zu legen. Frau Hübner wehrte sich gegen diese Angriffe souverän. Ähnliche Stärke bewies sie bei der Erringung der Kompetenzen zur Koordination der Lissabon Agenda in der polnischen Regierung. Die Zuständigkeit hierfür liegt daher heute nicht etwa beim Wirtschaftsminister, sondern bei Frau Hübner, die als Professorin der Volkswirtschaft keine inhaltliche Auseinandersetzung über dieses Thema zu scheuen braucht.

Frau Hübner gilt als politischer Schützling des Staatspräsidenten. Da sie keine eigenen politischen Ambitionen hat, wird sie vom MP Miller geduldet, ihre Kompetenz macht sie auch ein Stück weit unentbehrlich. Der Versuch, in einem politischen Amt aufgrund ihrer Kompetenz von allen geachtet zu werden, schlug allerdings mit dem Moment fehl, als Frau Hübner zur EU-Kommissarin vorgeschlagen wurde. Besonders die rechte Opposition („Liga der Polnischen Familien“ und PiS) kritisierten Frau Hübner als „Sprachrohr Brüssels“ und als unfähig, die polnischen Interessen in der EU-Kommission durchzusetzen. Die Tatsache, dass Frau Hübner bis 1987 Mitglied der polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) war, bestärkt die Rechten in ihrer ohnehin lang genährten Vermutung: Diejenigen, die einst am fleißigsten den Willen Moskaus exekutierten, seien heute die besten Diener Brüssels.

Unabhängig davon, dass diese Kritik eine etwas ungewöhnliche Sichtweise auf die EU-Kommission verrät, enthält sie doch einen wahren Kern: Frau Hübner gehört nicht zu dem Typ des polnischen EU-Politikers, der mit dem Kopf gegen die Wand läuft, dafür den Respekt des Gegenübers erwartet und Applaus aus den eigenen Reihen bekommt. Daher ist auch die Bürgerplattform (PO) gegenüber ihrer Kandidatur kritisch eingestellt. Denn unter der inhaltlichen Federführung des Vorgängers von Frau Hübner im Amt des Europaministers, Jacek Sariusz-Wolski, hat die PO die Grundeinstellung des beinharten Unterhändlers in allen Europafragen angenommen. Dass Frau Hübner über Monate im EU-Konvent saß, die doppelte Mehrheit Ende Mai im Prinzip abnickte und erst unter dem Druck der PO und der Öffentlichkeit von ihrer Position abrückte, wird als Beweis dafür gewertet, dass sie nicht in der Lage sei, sich im Brüsseler Haifischbecken zu bewähren.

Dies macht deutlich, dass sich Frau Hübner unter den westlichen EVP-Parteien wesentlich größerer Anerkennung und Beliebtheit erfreut, als im EVP-Lager in Polen selbst.

Jan Figel - SLOWAKEI

First Name: Jan

Surname: Figel

Date of Birth: 20.01.1960

Place of Birth: Čaklov, Slovakia

Postal Address (Office):

National Counsil of the Slovak Republic

Nám. Alexandra Dub č eka 1

Postcode: 812 08 City: Bratislava Country: Slovakia

Current functions:

- Chairman of the Foreign Affairs Committee of the National Council of the Slovak Republic

- Chief Negotiator of the Slovak Republic on the EU-Accession

Previous functions:

at national or local level:

- Member of Parliament (June 1992-October 1998)

- State Secretary of the Ministry of Foreign Affairs of the Slovak Republic (november1998 –

october 2002)

- Member of the Parliament (since October 2002)

at European level:

- Deputy Chairman - Committee for Agriculture and Rural Development . Council of Europe,

Parliamentary Assembly (January 1995-October 1998)

- Chairman . Sub-Committee for International Economic Relations . Council of Europe,

Parliamentary Assembly (February 1997-October 1998)

Education:

1994- UFSIA Antwerpen, Belgium, European Economic Integration (university single semester

course)

1994 Georgetown University, Washington D.C., USA, International Affairs (university single

semester course)

1978-1983 Technical University in Ko.ice, Slovakia, MSc in Electronic Engineering (Power

Electronics) Publications: Slovakia´s Difficult but Promising Task, European Foreign Affairs review, 1999.

Publications:

Slovakia’s Difficult but Promising Task, European Foreign Affairs review, 1999 aus dem Politischen Bericht Januar 2004 der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Slowakei:

Ján Figel für den Posten des EU-Kommissar nominiert

Der erste slowakische EU-Kommissar könnte der Christdemokrat Ján Figeľ werden. Darauf einigten sich die vier slowakischen Regierungsparteien. Der 1960 geborene Christdemokrat hatte als slowakischer Chefunterhändler die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union geführt. Er ist Mitbegründer und stellv. Vorsitzender der „Christlich-Demokratischen Bewegung" (KDH). Die SDKÚ hatte als Gegenkandidaten Ivan Štefanec, einen Manager der Firma Coca Cola, nominiert. Die drei anderen Koalitionsparteien lehnten diese Alternative jedoch ab. Premierminister Dzurinda gab nach einer Sitzung des Koalitionsrates persönlich die Entscheidung gegenüber den Medien bekannt, beharrte aber darauf, dass sein Kandidat der geeignetere gewesen wäre. Als Arbeitsbereiche, die er in der EU-Kommission besonders gerne übernehmen möchte, nannte Figeľ nach seiner Nominierung: Wissenschaft und Forschung, Regionalpolitik, Außenbeziehungen zu den noch nicht der EU beigetretenen europäischen Ländern, sowie Verkehr und Energie. Er wies aber gegenüber Journalisten auch darauf hin, dass die jetzt zu nominierenden Kommissare der zehn Beitrittsländer vorläufig nur Übergangsfunktionen für sechs Monate übernähmen. Deshalb sei für sie die Kooperation mit den bisherigen Kommissaren besonders wichtig. Auch der ehemalige Premierminister Vladimír Mečiar(HZDS) hat nun seine Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt gegeben. Echte Chancen für die Wahl zum neuen Staatspräsidenten werden aber nur den vier bestplazierten der letzten Meinungsumfrage eingeräumt (siehe unten).

Janez Potočnik - SLOWENIEN

The Government of the Republic of Slovenia appointed Janez Potočnik Head of Negotiating Team for Accession of the Republic of Slovenia to the European Union in April 1998. From June 2000 until December 2000 he was also the acting director of Government Office for European Affairs. In June 2001 he was appointed a Minister Councillor at the Office of the Prime Minister.

He was appointed Director of the Institute of Macroeconomic Analysis and Development of the Republic of Slovenia, which is a part of the Ministry of Economic Relations, and Development in July 1994. As a Director, Mr. Potočnik was in charge of the work of the Institute as a whole until June 2001.

He was a member of co-ordinating task force in the preparation of The Strategy for Economic Development (Approaching Europe - Growth, Competitiveness and Integration) and The Strategy of International Economic Relations (From Associated to Full-Fledged Membership in the European Union), Slovenian Agriculture and the European Union and the Accession Strategy of the Republic of Slovenia (Economic and Social Part).

His initial scientific work covers mostly the field of computable general equilibrium modelling (CGE), based on the social accounting matrix (SAM). In the last years, he developed a CGE model for Slovenian economy and a bi-regional CGE model (Slovenia - other former Yugoslavia). As a chief of the modelling department, he was in charge of comprehensive analytical work, the importance of which grew with the growing needs for analytical background in the leading of economic policy in times of great and rapid changes in Slovenia.

For several years (1989-1993), he worked as a researcher at the Institute of Economic Research in Ljubljana. Since 1991 Mr. Potočnik has been an assistant professor at the Faculty of Law at the University of Ljubljana, where he lectures on statistics and economy. He gained further knowledge at the Institute of Social Science (ISS) in The Hague. He participated at the summer school for computable general equilibrium modelling held in Luxembourg in July and August 1991. He published several articles on the development of national economy, on economic consequences of Slovenia's independence and on the consequences of transition from socialistic to a developed market economy. He wrote a number of methodological papers dealing mostly with the above mentioned general equilibrium modelling.

Janez Potočnik was born in 1958. He graduated with honours at the Faculty of Economics at the University of Ljubljana. He continued his studies at the same University where he did his Master's degree in 1989 and a Ph.D. degree in 1993.

CURRICULUM VITAE

Personal Background:

Born:March 22nd, 1958

Citizenship:Slovenian

Marital Status:Married, two sons

Home Address:Željka Tonija 15A

Šmartno pri Ljubljani

1000 Ljubljana

Tel:386 1 519 54 69 (private)

386 1 478 24 50 (office)

Fax:386 1 478 24 85 (office)

Education:

1983:Bachelor's degree in Economics

Faculty of Economics at the

University of Ljubljana, Slovenia

1989:Master's degree in Economics

Faculty of Economics at the University

of Ljubljana, Slovenia

1993:Ph.D. degree in Economics

Faculty of Economics at the University

of Ljubljana, Slovenia

Dr. Potočnik is fluent in English.

Professional Experience:

1983 - 1984Economic Analyst

former SDK (APP) Agency, Kranj

1984 - 1987Assistant Director

Institute of Macroeconomic Analysis

and Development, Ljubljana

1988 - 1993Senior Researcher

Institute for Economic Research,

Ljubljana

1993 - 2001Director Institute of Macroeconomic

Anal ysis and Development, Ljubljana

April 1999 Head of Negotiating Team for Accession

of the Slovenia to the European

Union

June 2000 - Dec 2000Acting director of Government Office

for European Affairs

June 2001 Minister Councillor at the Prime

Minister's Cabinet

Dr. Milos Kuzvart - TSCHECHISCHE REPUBLIK

Abgeordneter der

Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (ČSSD)

Geboren20. November 1960

Familienstandgeschieden, ein Kind

Ausbildung RNDr. (Naturwissenschaftliche Fakultät, Karlsuniversität Prag)

Berufstätigkeit

1989 - 1990Geologe im Zentralen Geologischen

Institut, Prag

1990 - 1992Referent für Informatik und

Regionalplanung im Umweltministerium

1992 - 1993Leiter des Beraterstabs im

Umweltministerium der Tschechischen

Republik

1993 - 1994 Leiter der PR-Abteilung im

Umweltministerium der Tschechischen

Republik

1994 - 1995Leiter des EU-Programms Phare für den

Nichtregierungssektor

1995 - 1998Ökologischer Berater für die

Entwicklung von Naturschutzsystemen

Politische Aktivitäten:

1994 Stellv. Vorsitzender Ökologischer

Kommission in ČSSD

1998 - 2002Umweltminister der Tschechischen

Republik

2002 Stellv. Vorsitzender des Ausschusses

für öffentliche Verwaltung,

Regionalentwicklung und Umweltschutz

im Abgeordnetenhaus des

Tschechischen Parlaments

Mitglied der ständigen Delegation der

Parlamentarischen Versammlung des

Europarates Mitglied der ständigen

Delegation für die Zusammenarbeit mit

dem Europaparlament

Prof. Dr. Péter Balázs - UNGARN

Sprachkenntnisse : Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch

-1963-68: „Elekroimpex“

Außenhandelsunternehmen

-1969-82: Außenministerium, Abteilungsleiter

-1982-87: Ungarische Botschaft in Brüssel;

Handelsrat

-1887-88: MPA – Internationale

Wirtschaftsbeziehungen

-1988-92: Ministerium für Internationale

Wirtschaftsbeziehungen; Leitung der

Multilateralen Hauptabteilung

-1992-93: Staatssekretär für Verwaltung im

Industrie- und Handelsministerium

-1994-96: Botschafter in Koppenhagen

-1997-2000: Botschafter in Bonn/Berlin

-2000-02: Professor der Budapester

Wirtschaftsuniversität

-ab 2002 war er Staatssekretär für Integration und

Verwaltung im Außenministerium

-Mai 2003: Botschafter der Ständigen Vertretung

der Republik Ungarn neben der

Europäischen Union

Markos Kyprianou - ZYPERN

Markos. Kyprianou was born in Limassol in 1960. He graduated from the Kykko Gymnasium and then studied Law at the Law School of the University of Athens. He attended post graduate studies at Trinity College of the University of Cambridge where he specialized in International Law and Tax Law and was awarded a Master's degree in Law (LL.M). He continued his studies at the Law School of Harvard University and was awarded a Master's degree in Law with specialization in Company Law.

Afterwards, Markos Kyprianou worked as a trainee at the Human Rights Commission of the Europe and carried out research in international Law at the University of Cambridge. He is a member of the American Society of International Law. Markos Kyprianou has been practicing Law since 1985.

First as an associate with the law firm of Antis Triantafyllides & Sons (1985-1991) and then as a partner with Kyprianou & Boyiadjis (1991-1995), and since the merger in 1995 of that law firm with George L. Savvides & Co, as a partner with the latter.

Markos Kyprianou is a member of the District Committee and the Central Committee of the program "Sports for All" initiated by the Cyprus Athletic Federation. He is also member a of the Cyprus National Committee of the European Culture Foundation

He is single.

POLITICS:

In May 1986 he was elected Municipal Counselor for the Nicosia Municipality.

He is a founder member of the Youth Organization of the Democratic Party and in 1985 he was elected Chairman of its District Committee. In 1986 he was elected member of the General Secretariat of the said Organization and was entrusted with the duties of International Relations Secretary. In 1989 he was e-elected to the Organization and became its General Secretary. He is a member of the Central Committee of the Democratic Party (DIKO) since 1986 and of the Political Committee of the party since 1990.

Markos Kyprianou is a member of the District Committee and the Central Committee of the program "Sports for All" initiated by the Cyprus Athletic Federation. He is also member a of the Cyprus National Committee of the European Culture Foundation.

In May 1990 he was appointed Honorary Consul of the Republic of Rwanda in Cyprus.

Markos Kyprianou was elected to the House of Representatives in the Parliamentary elections of 19 May 1991 for the Nicosia constituency under the banner of the Democratic Party and re-elected in 1996 and 2001.

Chairman of the delegation of the House of Representatives to the Parliamentary Assembly of the Organization for Security and Cooperation in Europe (OSCE).He also had served as the Parliamentary Leader of the Party.

Chairman of the House Standing Committee for the "Areas Close to the Demarcation Line". He is the President of the House Standing Committee on Financial and Budgetary Affairs and member of the Committees on Legal Affairs and on Educational Affairs, as well as a member of the House Ad Hoc Committee for the Green Line.

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