Parteienlandschaft im Wandel
Die Augustausgabe der Politischen Meinung setzt sich in ihrem Themenschwerpunkt mit dem Wandel in der deutschen Parteienlandschaft auseinander. Karl-Rudolf Korte geht es um neue Wege zur Macht: Um solide politische Mehrheiten zu erlangen, müssen sich Parteien in Zukunft auf Koalitionen auch mit der Linkspartei einlassen. In Anbetracht künftiger Koalitionskonstellationen erwartet Torsten Oppelland permanente Aushandlungsprozesse auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners. Besonders rhetorisches Geschick fordert Tilman Mayer im Vorgehen gegen den Linkspopulismus. Einblick in die veränderten Rahmenbedingungen und Ausblick auf die Zukunft der großen Volksparteien gibt Ralf Thomas Baus. Norbert Seitz beleuchtet die größte Existenzkrise, in der sich die SPD seit ihrer Wiederbegründung 1946 befindet.In der Rubrik „Die Mitte als Maß“ widmet sich Andreas Rödder der Frage, welche Bedeutung heutzutage dem Konservatismus zukommt, Rupert Scholz unterscheidet zwischen Multikulturalität und Multikulturalismus.In einer weiteren Rubrik „Vom Wert der Freiheit“ schreibt Manfred Wilke über die SED und den Prager Frühling 1968. Udo Baron deckt die Schicksale unzähliger Menschen auf, die an der Berliner Mauer starben und deren Geschichten von der SED vertuscht worden sind. Die Frage nach Anspruch und Wirklichkeit der Patientenautonomie im Fall von Sterbehilfe beleuchtet Nikolaus Knoepffler.Drei Personen werden im Porträt gewürdigt: Mit dem Lebenswerk des deutschen Dichters Reiner Kunze beschäftigt sich Matthias Buth und die beiden amerikanischen Wahlkampfgegner John McCain und Barack Obama vergleicht Thomas Gutschker.In seiner Sprachglosse „Menschen“ ist Helmut Berschin dem Wandel der Bedeutung dieses Wortes in der Politik auf der Spur.