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Veranstaltungsberichte

Diskussionsrunde zum Thema Impfstrategie in Deutschland

Mit Udo Recktenwald und Detlef Becker

Online-Diskussion mit dem Landrat Udo Recktenwald und Detlef Becker, Beauftragter für den Aufbau des Bundeswehr Corona-Impfzentrums im Saarland

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Auf Einladung des Pariser Stadtrats Hugues Charpentier, Agnès Evren MdEP und Senator Ronan le Gleut, Politiker der französischen bürgerlich-konservativen Partei Les Républicains (LR) tauschten sich französische Lokalpolitiker und Mitglieder der LR am 17. März im Rahmen einer Onlinekonferenz mit Udo Recktenwald, Landrat des Landkreises St. Wendel im Saarland, und Detlef Becker, Beauftragter für den Aufbau des Bundeswehr Corona-Impfzentrums im Saarland, aus. Die Veranstaltung wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung Frankreich ausgerichtet und befasste sich mit der Impfstrategie in Deutschland.


 Zu Beginn der Konferenz betonte Ronan le Gleut die unterschiedliche Ausgangslage in Deutschland und Frankreich, die einen direkten Vergleich im Umgang mit der Pandemie unmöglich mache. Er wies darauf hin, dass Deutschland 114 Millionen Euro mehr in sein Gesundheitssystem investiere als Frankreich.

 

Ein wesentlicher Unterschied, der sich durch die gesamte Diskussion zog, stellen der französische Zentralismus und der deutschen Föderalismus dar und die damit einhergehenden Vor- und Nachteile mit dem Umgang der Corona-Pandemie. Udo Recktenwald stellte klar: „Föderalismus hat in Krisenzeiten seine Schwächen. Abstimmungsprozesse erfordern viel Zeit und Aufwand. Die unterschiedlichen Regeln in Bundesländern und Landkreisen machen die Krisenbewältigung nicht einfach“. In Deutschland sind alle Ebenen in Abstimmungsprozesse eingebunden: Die Bundes-, Landes-, und Kommunalebene. Der Landrat erklärte weiter, dass die Bundeswehr in Deutschland stark in die Bewältigung der Krise einbezogen werde. Soldaten unterstützen beispielsweise Gesundheitsämter bei der Kontaktverfolgung infizierter Bürger, in Seniorenheimen oder in Impfzentren. Herr Becker fügte hinzu, dass die Soldaten in dieser Krise einen wichtigen Beitrag in Deutschland selbst leisten könnten. Die zivil-militärische Zusammenarbeit  funktioniere in Deutschland sehr gut und man könne außerordentlich schnell und flexibel auf Krisen reagieren.
 Die Fragen von französischer Seite bezogen sich auf organisatorische Aspekte: Beschaffung und Lagerung der Impfstoffe, die Durchführung der Impfungen und die Finanzierung der Impfzentren in Deutschland. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Deutschland und Frankreich als Nachbarstaaten völlig unterschiedlich organisiert sind und die politischen Systeme in beiden Ländern jeweils ganz verschiedene Voraussetzungen für gewisse Entscheidungsprozesse schaffen.

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