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Veranstaltungsberichte

Die Situation der Flüchtlinge in Italien

von Silke Schmitt

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller zu Besuch in Rom

Die Konrad-Adenauer-Stiftung brachte am 23. Mai 2017 Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller zu einem Austausch mit weiblichen Flüchtlingen in der Flüchtlingsunterkunft „Casa di Giorgia“ zusammen, die von dem Jesuit Refugee Service (JRS, Centro Astalli) geleitet wird.

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Der Minister hatte die Möglichkeit mit Frauen zu sprechen, die von verschiedenen Kontinenten nach Italien geflüchtet sind. Die Frauen, die unter anderem aus Kolumbien, Kamerun, Nigeria, China und Gambia stammen, berichteten von ihrer Flucht nach Europa und ihrer Ankunft in Italien. Sie machten deutlich, wie sie sich durch die Unterstützung und Förderung des JRS langsam in die italienische Gesellschaft zu integrieren versuchen.

Der Präsident des italienischen Jesuit Refugee Service (JRS), Pater Camillo Ripamonti (SJ), und die Leiterin des zentralen italienischen SPRAR-Aufnahmesystems, Daniela Di Capoa, erläuterten Minister Müller die Funktionsweise des italienischen Aufnahmesystems, des Asylverfahrens und sie wiesen darüber hinaus auf die steigende Anzahl von Migranten hin, die über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa kommen. Im Vergleich zum Vorjahr kann ein Anstieg von über 40 Prozent verzeichnet werden. Das stellt nicht nur Italien, sondern die Europäische Union insgesamt vor neue Herausforderungen.

Dr. Gerd Müller betonte die Notwendigkeit einer völlig neuen Dimension der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika. Dazu habe das Bundesentwicklungsministerium einen Marshallplan mit Afrika auf den Weg gebracht, so der Minister. Außerdem würdigte er die italienische Regierung, die die Partnerschaft mit Afrika beim bevorstehenden G7-Gipfel in Taormina ausbauen will. Auch Deutschland gehe hier im Rahmen des G20-Vorsitzes voran und werde im Juni in Berlin neue Kooperationen mit afrikanischen Ländern auf den Weg bringen, so Müller.

Das Zentrum „Casa di Giorgia“ beherbergt seit 1999 weibliche Flüchtlinge, gegebenenfalls mit ihren Kindern. 2014 wurde die Struktur in das nationale italienische Aufnahmesystem SPRAR eingegliedert. In der „Casa di Giorgia“ leben pro Jahr circa 30 Frauen, die sich in einem Asylverfahren befinden. Jährlich nutzen 15.000 Flüchtlinge die Angebote des Centro Astalli. Das Zentrum bietet neben einer Mensa, zwei Sprachschulen und vier SPRAR-Häusern auch eine Art „Aufnahme-Schalter“: Hier können bürokratische Dinge wie die Stellung des Asylantrags, Registrierung und Ausstellen einer Steuernummer erledigt werden.

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Caroline Kanter

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Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

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27. August 2015
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