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Veranstaltungsberichte

Letztes Treffen der Sur-Place-Stipendiaten und Altstipendiaten 2022

Am Montag, dem 12. Dezember fand das letzte Treffen der Sur-Place-Stipendiaten der KAS Kolumbien statt, im Anschluss nahmen die Stipendiaten an einem Abendessen mit 25 Altstipendiaten der KAS teil. Zunächst präsentierte die Stipendiatin, Mariam Hernández, die zurzeit einen Master in digitaler Kommunikation an der Pontificia Universidad Bolivariana in Medellín absolviert, einen Überblick über die Situation des Bergbaus im Department Antioquia.

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Frau Hernández betonte, dass der Sektor Bergbau und Energie dem Staat jährlich ca. 5 Milliarden Pesos an Steuern und „regaliás“ (Abgaben der Bergbau- und Ölkonzerne an den Staat) einbringe. Antioquia sei seit über 155 Jahren eine Bergbau-Region, wo in 55 Gemeinden Bodenschätze handwerklich abgebaut werden, wobei die Tradition von Generation zu Generation weitergegeben werde.  

Daher produziere das Department ca. 14% der Bodenschätze des Landes, wobei Gold die wichtigste Rolle spiele und 60% der Exporte der Region ausmache. Leider müssten beim Abbau von Gold Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid eingesetzt werden, die hochgradig gesundheitsschädlich seien, nicht nur für die Bergarbeiter selbst, sondern auch für die Umwelt der Region; weiterhin würden heute Sprengstoff und schweres Gerät eingesetzt, das die Umwelt zusätzlich belaste.

Hernández hob hervor, dass Antioquia als einziges Department Autonomie im Bergbau- und Energie-Sektor besitze. Kolumbien versuche durch seine „public policies“ die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen zu fördern, jedoch unter Berücksichtigung von Menschenrechten und Gesundheit der dortigen Bevölkerung. Gemäß des Beschlusses 3762 aus 2013 des CONPES (Nationaler Rat für Wirtschafts- und Sozialpolitik) sollten bei solchen Aktivitäten die Menschenrechte, die Sicherheit der Bergleute und ihrer Familien sowie der Umweltschutz im Vordergrund stehen.  

Heute gebe der Staat meist den großen internationalen Bergbau- und Ölkonzernen den Vorrang vor dem traditionellen Bergbau, allerdings versuche der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro wieder den „kleinen Bergbau“ zu fördern.  Momentan realisierten multinationale Firmen zwei Mega-Projekte in der Region: Der kanadische Konzern „Continental Gold” in der Gemeinde Buriticá und die südafrikanische Firma „Anglo Gold Ashanti“ in Jericó.

In den letzten 10 Jahren habe das Department über 5 Milliarden Pesos an “regalías” erhalten, die allerdings oft nicht wie vorgesehen zur Entwicklung der betroffenen Gemeinden eingesetzt werden; es folgte eine angeregte Diskussion über die Vor- und Nachteile des Bergbaus in der Region.

Im Anschluss nahmen die Sur-Place-Stipendiaten an einem Abendessen mit 25 Altstipendiaten der KAS Kolumbien teil, wobei die Sur-Place Stipendiatin Tatiana Niño die Publikation “Podemo Ser” der KAS vorstellte; in dem Buch erzählen einige erfolgreiche Frauen aus Politik und Wirtschaft des Landes ihre Lebensgeschichte; auch hier entwickelte sich eine angeregte Diskussion über das Thema. Abschließend erhielten alle Teilnehmer ein Exemplar der Publikation.

 

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Sylvia Gontermann Hawil

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