Die Veranstaltung begann mit den Worten des Projektkoordinators der KAS Kolumbien, Juan Guillermo Mocada, der die Anwesenden begrüßte und betonte, dass die Arbeit der KAS sich im Wesentlichen auf die Demokratieförderung konzentriere; dazu nannte er die fünf wichtigsten Themenbereiche: Nachhaltige Entwicklung, Friedenskonsolidierung, Sicherheit und Verteidigung, Dezentralisierung und Stärkung demokratischer Institutionen. Gleichzeitig wies er auf die Bedeutung der Erarbeitung und Verbreitung solcher Studien hin, die im Prinzip bestätigten, dass die Eingliederung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in den Arbeitsmarkt die Produktivität steigere und die Vertrauensbeziehungen zum Unternehmenssektor stärke. Anschließend dankte der Forscher der FIP, Valentino Benedetti den Anwesenden für ihre Teilnahme an der Präsentation der Umfrageergebnisse, die sich mit grundlegenden Fragen der Friedenskonstruktion und der wirtschaftlichen Entwicklung im Lande beschäftige.
Der Forscher der FIP, Juan Pablo Rangel stellte die wichtigsten Ergebnisse der Meinungsumfrage vor und wies darauf hin, dass die Unternehmer zweifellos die wichtigsten Akteure seien, wenn es darum gehe durch Inklusion einen sozialen Mehrwert zu schaffen, je nach der wirtschaftlichen Rationalität des jeweiligen Sektors. Im Rahmen der Umfrage wurden ca. 1.200 Unternehmen in sieben Städten Kolumbiens befragt und 32 Experten für wirtschaftliche, politische, soziale, arbeits- und integrationspolitische Fragen interviewt. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehöre, eine rationale Entscheidung bei der Einstellung von Mitgliedern der genannten Bevölkerungsgruppen und die Existenz die zahlreichen Hindernisse beim Versuch ein Vertrauensverhältnis abzubauen, vor allem wenn es um ehemalige Guerilleros oder Paramilitärs gehe, aufgrund deren Vorgeschichte, der Eignung für bestimmte Arbeitsplätze sowie die arbeitsmäßige Stabilität.
Auf der anderen Seite herrsche weitgehend Unkenntnis über den rechtlichen Rahmen solcher Arbeitsverhältnisse vor allem für Migranten, was den Prozess der Inklusion in den Arbeitsmarkt erschwere und verzögere. Diese Situation zeige sich vor allem darin, dass 13% der Unternehmer wenig Vertrauen in Migranten zeige und 43.8% lieber keine ehemaligen Kämpfer einstellen wolle, diese Unsicherheit verstärke sich außerdem, wenn es um Frauen aus diesen Bevölkerungsgruppen gehe. Die folgende Diskussionsrunde wurde von Juan Pablo Rangel und Valentino Benedetti, geleitet, Teilnehmer waren Vertreter verschiedener Organisationen der Zivilgesellschaft, staatlicher Institutionen, Akademiker und interessierte Bürger. Man sprach über die Herausforderungen und Chancen einer Inklusion der genannten Bevölkerungsgruppen in Cali.
Abschließend dankte Juan Guillermo Moncada allen Anwesenden für ihre Teilnahme an der Diskussion so relevanter Themen für die Entwicklung und die Friedenskonsolidierung in Kolumbien und forderte dazu auf, auch die Inklusionsstudien der vergangenen Jahre zu konsultieren.
Themen
"Wir brauchen für den Wohnungsmarkt einen Befreiungsschlag"
Überraschende Mehrheit
„Der einzige Weg, Migration als Reizthema zu entschärfen, ist eine funktionierende Politik”
„Viele sind nicht immer kategorisch für eine liberale oder restriktive Politik”
„Entscheidend ist, dass die Parteien der Mitte die richtigen Themen und den richtigen Ton setzen”