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Veranstaltungsberichte

Energiewende und Abhängigkeit von Erdöl und Kohlenwasserstoffen in Kolumbien Chancen und dringende Aufgaben

Am Mittwoch, dem 26. Oktober organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien die erste Expertenrunde über Themen der Sozialen Marktwirtschaft; dieses Mal ging es um die wichtigsten Herausforderungen für eine Energiewende und die Abhängigkeit von Erdöl und Kohlenwasserstoffen in Kolumbien.

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An der Veranstaltung nahmen Kongressabgeordnete, Vertreter des Bergbau-, Erdöl- und Gassektors, Experten und Forscher von Think Tanks sowie Vertreter der deutschen Botschaft in Kolumbien teil.

In seinen Grußworten betonte der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith, dass das Thema Energiewende dringend diskutiert und in allen Ländern umgesetzt werden müsse, vor allem in einer Zeit in der die Energieversorgung durch geopolitische Faktoren ständig bedroht sei, die eine bedeutende Preissteigerung für Erdöl und Kohlenwasserstoffe verursachen.  

Die Experten analysierten verschiedene technische, politische, umweltfreundliche, technologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren, die bei einer Energiewende berücksichtigt werden müssen.  Auch betonte man, dass die politischen Strategien für eine erfolgreiche Transition und die Produktion erneuerbarer Energien nicht improvisiert werden dürften.  

Die Experten erinnerten auch daran, dass der Erdöl- und Energiesektor eine wichtige Rolle spiele, um Ziele wie die Reduzierung der CO2-Produktion zu erreichen, der im Jahr 2021 in Kolumbien 3.3% des Bruttosozialproduktes ausmachte; gleichzeitig stelle Erdöl 40% der kolumbianischen Exportgüter dar. Im Jahr 2022 beliefen sich die Steuereinnahmen aus der Erdöl-Förderung auf 7,5 Milliarden Pesos, zusätzlich erhielten die Regionen des Landes weitere 9 Milliarden Pesos in Form von „reaglías“ (prozentuale Abgaben der Erdöl-Konzerne).

Die betroffenen Bevölkerungsgruppen können mit verfassungsmäßigen Strategien gegen die Ausbeutung des Bodens durch Bergbau und Erdölförderung vorgehen. Weiterhin wurde betont, dass die oben genannten Einnahmen zur Durchführung von public policies notwendig seien und dass Situationen wie die Pandemie COVID-19, die Rezession und Kriege die Klima-Ziele seit dem Jahr 2019 verändert haben.

Die Experten diskutierten weiterhin die Bemühungen zur Finanzierung zukünftiger nachhaltiger Energieprojekte, wobei durch die hohe Gewinnmarge der Erdölförderung solche Projekte subventioniert werden könnten. Auch analysierte man die Durchführbarkeit und Bedeutung von Kohlenwasserstoffsubventionen, insbesondere zur Deckung von Benzinkosten, ebenso wie mögliche Pilot-Projekte mit Fracking-Methoden sowie deren Folgen für die Umwelt.

Weiterhin betonte man die Bedeutung des Energiesektors für die Unterhaltung des Staates, sowohl hinsichtlich der Energiewende als auch was das Konsumverhalten und die Beschaffung von Arbeitsplätzen anbetreffe. In Kolumbien konnten die Energiekosten bisher relativ niedrig gehalten werden und Millionen von Haushalten im Land Erdgas benutzten, müsse die politische Planung darauf ausgerichtet sein, eine Erhöhung der Energiekosten zu vermeiden, um die Bevölkerung nicht finanziell weiter zu belasten.   

Zum Abschluss der ersten Expertenrunde zum Thema Energiewende in Kolumbien, konnten die Zuschauer ihre Ansichten darüber äußern wie Staat und Gesellschaft sich um einen Konsens in dem Bereich bemühen und eine Marschroute zur Erhaltung der Energiesicherheit  Kolumbiens festlegen sollten, um eine Abhängigkeit des Landes von Nachbarstaaten mit wenig stabilen Regierungen zu vermeiden.       
 

 

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Kontakt

Dr. Kristin Wesemann

Dr
Leiterin des Auslandsbüros Kolumbien
kristin.wesemann@kas.de +49 30 26996-3803

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