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Die Amazonas-Region hat eine Stimme im Nationalen Entwicklungsplan 2022-2026

Vom 3. bis 4. Oktober 2022 fand ein Treffen statt, bei dem 18 Vertreter der sechs Departments der Amazonas-Region der Regierung und dem Kongress Vorschläge unterbreiten sollten, die in den Nationalen Entwicklungsplan PND 2022-2026 aufgenommen werden.

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“Die Amazonas-Region hat eine Stimme im Nationalen Entwicklungsplan PND 2022-2026” ist eine Initiative der Organisation ALISOS und der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien sowie weiterer Institutionen der internationalen Zusammenarbeit und der Zivilgesellschaft; damit sollen Stimmen der Region im Nationalen Entwicklungsplan und im Investitionsplan berücksichtigt werden, der für die nächsten 4 Jahre gelten wird. 

Zur Erreichung dieses Ziels wurden sechs Treffen veranstaltet, eins in jedem Department der Region; dabei erarbeiteten Vertreter verschiedener Sektoren Vorschläge für sechs Themenbereiche: Erhaltung der Wälder, Inklusion und Diversität, Friedenskonstruktion, Entwicklungsmodell und wirtschaftliche Chancen, Konnektivität und Zugang zur Grundversorgung sowie die Konsolidierung des Staates in der Amazonas-Region. Von den 341 Teilnehmern wurden 1.053 Vorschläge eingereicht, davon wurden 36 Vorschläge priorisiert und von 18 Vertretern jedes Departments der Amazonas-Region in einem Evaluierungs-Workshop analysiert, der am 3. Oktober in Bogotá stattfand; dabei sollten sechs Vorschläge ausgewählt werden, die der Regierung und dem Kongress letztendlich vorgelegt werden sollten, um in den Nationalen Entwicklungsplan 2022-2026 aufgenommen zu werden.

In der Veranstaltung am 4. Oktober wurden diese Vorschläge den Entscheidungsträgern aus der Nationalen Planungsbehörde DNP, Ministerien, Botschaften, internationalen Organisationen sowie Vertretern der Zivilgesellschaft und den 18 Repräsentanten der Region. Die Direktorin von ALISOS, Wendy Arenas eröffnete die Veranstatlung und erklärte kurz das Projekt mit allen seinen Herausforderungen und Perspektiven, die während seiner Durchführung aufgetaucht sind. 

Im Anschluss betonte die Vize-Ministerin für Umweltpolitik und Normalisierung des Umweltministeriums, Sandra Vilardy die Bedeutung der Initiative und bezeichnete sie als Teil der sechs großen Transformationen der neue Regierung: territoriale Neuordnung für den totalen Frieden, vor allem durch die Umsetzung des “catastro multipropósito” zur legalen Registrierung von Landbesitz, humanitäre Sicherheit und soziale Gerechtigkeit vor dem Hintergrund des Regierungswechsels, das Recht auf Nahrungsmittelsicherheit durch die Modernisierung der Landwirtschaft, die Transition hin zu einer „grünen Wirtschaft“ oder Bioökonomie, die soziale und regionale Konvergenz zum Ausgleich sozialer Unterschiede sowie makroökonomische Stabilität. Durch diese Maßnahmen solle auch die Umweltpolitik der Regierung angepasst werden, um das Land auf die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels und die Transformation des Amazonas vorzubereiten.

Anschließend wurden die sechs ausgewählten Vorschläge präsentiert: Umsetzung einer Strategie für eine nachhaltige und inklusive Entwicklung zur Erhaltung und Wiederherstellung des Regenwaldes, die eine effiziente Partizipation garantieren sollte, ebenso wie die Respektierung und die Erfüllung der Umweltabkommen von Cancún zum Wohl der Bewohner des Amazonasgebietes und zur Verhinderung der Abholzung. Der zweite Vorschlag bezog sich auf die Registrierung von Landeigentum in mindestens 80% der Ansiedlungen je nach Bevölkerungsdichte, Bodennutzung und Eigentumsrechten; unter Berücksichtigung des territorialen Aspekts der Umweltpolitik und der Kriterien für eine Konfliktlösung soll dadurch die illegale Landnahme bekämpft werden. Der dritte Vorschlag bezog sich auf die Umsetzung eines nachhaltigen Entwicklungsmodells im Rahmen der Bioökonomie mit Schwerpunkt auf gemeinschaftlichen Initiativen lokaler Klein-und Mittelproduzenten, die sowohl die Produktion als auch die Verarbeitung und den Vertrieb sowie die Innovation von agro-ökologischen Systemen, ein grünes Wachstum sowie einen nachhaltigen Einsatz der natürlichen Ressourcen garantiert.

Der vierte Vorschlag bezog sich auf die Verbesserung der Infrastruktur und einer hundertprozentigen Internet-Anbindung in den sechs Departments des Amazonas-Gebiets sowie den Ausbau von Transportmitteln; dafür sollten in den Hauptstädten der Departments entsprechende Laderampen für Waren und Passagiere konstruiert und die Flugpisten ausgebaut werden. Fünftens wurde vorgeschlagen, ausreichende Ressourcen für die Konstruktion und Inbetriebnahme von Wiederaufbereitungsanlagen für Trinkwasser und Kläranlagen von Abwässern zur Verfügung gestellt werden; gleichzeitig sollte die Müllentsorgung für die urbanen Zonen und die 40 kleineren Gemeinden der Region garantiert werden. Mit dem letzten Vorschlag wurde die Finanzierung von Indigenen-Gemeinschaften verlangt, um deren Selbstverwaltung und die Entwicklung der 54 indigenen Völker in der Region zu garantieren in Umsetzung des Dekrets 632 aus 2018.

Abschließend wurden die sechs Vorschläge offiziell der Vizeministerin überreicht und die Teilnehmer konnten über die praktische Umsetzung der Vorschläge diskutierten.   

 

 

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