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Quipu Projekt in Pucallpa

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Mit Unterstützung der KAS erweitert das Quipu Project seine Aufzeichnungen von Zeugenaussagen durch Frauen aus Shipibo-Conibas Gemeinden in Pucallpa, welche in den 1990er Jahren sterilisiert wurden.

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Unter der Regierung von Alberto Fujimori, betrieb das peruanische Gesundheitsministerium in den 1990er Jahren ein „Programm für reproduktive Gesundheit und Familienplanung“. Laut der peruanischen Rechtsschutzstelle (Defensoría del Pueblos) wurden im Rahmen dieses Programms mindestens 272.028 Frauen und 22.004 Männer sterilisiert. Allerdings ist bisher nicht bekannt, wie viele Personen dazu gezwungen wurden, sich einer Sterilisierungsbehandlung zu unterziehen, welche sie weder kannten noch dieser zustimmten.

Das Quipu Projekt ist eine interaktive Dokumentation, welche low-tech und high-tech Methoden verwendet: eine Website und kostenlose Telefonlinie erlaubt es Personen, von ihren Erfahrungen zu berichten, sich Geschichten anzuhören und Antworten auf die Zeugenaussagen aufzunehmen. Das Archiv ist bis April 2017 auf interaktive Weise verfügbar.

Bis Ende 2016 war das Quipu Projekt in Gemeinden an Perus Küste und in der Sierra unterwegs, um das Projekt vorzustellen und Menschen dazu einzuladen ihre Geschichten zu teilen. Mit Unterstützung der Konrad Adenauer Stiftung wird das Projekt dieses Jahr Workshops im Regenwald-Gebiet (in Pucallpa) einrichten, damit mehr Menschen ihre Erfahrungen teilen und die Geschichten Anderer hören können.

Letzten Samstag fand ein Workshop beim Rat der Shipibo-Conibo Xetebo Coshikox statt, bei dem die Plattform des Quipu Projekts vorgestellt und den Teilnehmern beigebracht wurde, wie die Telefonlinien benutzt werden können um Aussagen und Kommentare anzuhören. Der Tag war gefüllt mit intensiven Dialogen und geteilten Erfahrungen, insbesondere aber auch der Bedeutung von Kenntnissen und Anerkennung von Menschenrechten, damit sich Handlungen wie Zwangssterilisierung nicht wiederholen.

In den nächsten Tagen wird das Team des Quipu Projektes damit fortfahren, seine Plattform in verschiedenen Gemeinden in Pucallpa zu verbreiten.

Das Quipu Projekt wird weiterhin verfügbar sein, um von eigenen Erfahrungen zu berichten, sich Geschichten anzuhören und Antworten aufzunehmen – auf Spanisch, Englisch oder Quechua. Wir laden Sie dazu ein, über die Webseite: Quipu Projekt oder die kostenlose Telefonnummer: 0800 71011 mehr über das Projekt zu erfahren.

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