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Veranstaltungsberichte

Mail & Guardian Critical Thinking Forum 27.05.2014

von Jan Wilhelm Ahmling

Youth Unemployment in South Africa: Challenges to Social Security and the Labour Market

Die KAS führt in Kooperation mit der Wochenzeitung Mail & Guardian und der nationalen Planungskommission der südafrikanischen Regierung eine Veranstaltungsreihe zum Thema Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika durch. Vier Vertreter aus Regierung, Wissenschaft und Arbeitgeberorganisationen diskutierten am 27. Mai 2014 über die Herausforderungen für soziale Sicherungssysteme und den Arbeitsmarkt.

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Gemeinsam mit der südafrikanischen Wochenzeitung Mail & Guardian und der National Planning Commission of South Africa organisiert die KAS im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Critical Thinking Forum“ Podiumsdiskussionen zum Thema Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika. Vor rund 120 Gästen stellte Percy Moleke von der National Planning Commission in ihrem Grußwort die hohe Bedeutung der Veranstaltung für die südafrikanische Regierung heraus. So treffe die Diskussion über die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme einen „Blind Spot“ in der öffentlichen Diskussion.

Unter der Moderation des renommierten Journalisten Xolani Gwala diskutierten der stellvertretende Leiter des Forschungsbereichs für Arbeits- und Sozialrecht an der Nelson Mandela Metropolitan University Prof. Avinash Govindjee, Dr. Miriam Altman, Mitarbeiterin der National Planning Commission und Mitglied des Human Sciences Research Council, der Vorsitzende der südafrikanischen Arbeitergeberorganisation Gerhard Papenfus und der Leiter der Abteilung Tarifverhandlungen im südafrikanischen Arbeitsministerium Ian Macun über die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Herausforderungen der Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika.

Südafrika verfügt mit einer Jugendarbeitslosigkeit von rund 50 Prozent über eine der höchsten der Welt. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die Diskrepanz zwischen Einzahlenden und Empfängern von Sozialleistungen eine der größten Gefahren für Südafrikas Gesellschaft und Wirtschaft in den kommenden Jahren darstellen wird. Wie dieser Herausforderung allerdings begegnet werden soll, bestand unter den Podiumsgästen Uneinigkeit. Die Ökonomin Dr. Altman argumentierte, die Maßnahmen zur Arbeitsbefähigung und Weiterbildung weiter auszubauen, um gerade der am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffenen Gruppe der 18 – 24 Jährigen Chancen zu ermöglichen. Herr Papenfus klagte hingegen über den überregulierten Arbeitsmarkt in Südafrika und plädierte für eine Liberalisierung von Rekrutierungs- und Einstellungsverfahren.

Darüber hinaus thematisierte Prof. Govindjee die Öffnung der gut organisierten informellen Beschäftigungsmärkte über eine stärkere Förderung von Kleinstunternehmen durch Mikrokredite. Teilnehmende aus dem Publikum schlugen die stärkere Dezentralisierung von Wertschöpfungsketten in Unternehmen als weitere Maßnahme zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor. Die Diskussion wurde darüber hinaus durch unterschiedliche, konstruktive Beiträge des Publikums erweitert, die im Großteil einen Ausbau des Bildungssystems und der Qualifizierungsmöglichkeiten für junge Arbeiternehmer forderten.

Die Diskussion lieferte mit einer Vielzahl von Ideen einen umfangreichen Beitrag für eine breitere Debatte über das Problem der Jugendarbeitslosigkeit und reihte sich damit in die bisherigen Veranstaltungen des "Critical Thinking Forums" ein.

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Die Diskussionsteilnehmer zusammen mit Percy Moleke, National Planning Commission, und Dr. Holger Dix, KAS: (v.l.n.r.) Prof. Aviansh Govindjee, Ian Macun, Dr. Miriam Altman, Percy Moleke, Dr. Holger Dix and Gerhard Papenfus. Mail&Guardian

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