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Orientierungsworkshop für traditionelle Führungspersonen in Malemia

Am 1. und 2. November 2018 fand ein weiterer Workshop für traditionelle Führungspersönlichkeiten der Traditional Authority Malemia in Zomba, Malawi, statt. Zwei Tage lang wurden 62 Teilnehmer in das neue Landgesetz in Malawi eingeführt. Der Workshop wurde von der KAS finanziert und in Zusammenarbeit mit den Organisationspartnern Women’s Legal Resources Center (WoLREC) und LandNet Malawi ausgeführt. Zudem wurde der Workshop von dem Gemeinschaftsradiosender „Chanco“ begleitet.

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Ziele der Aktivitäten

Die Orientierungsworkshops für traditionelle Führungskräfte in Malawi zielen darauf ab, traditionelle Behörden zu schulen und über Entwicklungen des Bodenrechtsreformprozesses und spezifische Gesetze im neuen Bodenrecht aufmerksam zu machen, die die Position von Frauen in Fragen der Landnutzung und des Landbesitzes stärken. Der Workshop fokussierte dementsprechend die rechtlichen (gesetzlichen) Instrumente zur Unterstützung der Landbesitzrechte von Frauen.

Im Rahmen der Workshops sind traditionelle Führer ein strategisches Ziel als Machthaber und primäre Autorität bei der Lösung üblicher Landstreitigkeiten. Das beabsichtigte Ergebnis der Aktivität war, dass zukünftige Aktionen von ausgebildeten traditionellen Führungskräften innerhalb des kodifizierten Gesetzes als Beschützerinnen der Frauenrechte liegen werden.

Inhalte des Workshops

Der Workshop zählte 62 Teilnehmer, wovon 15 Frauen waren. Die Trainingsinhalte wurden hauptsächlich durch interaktive Plenumsdiskussionen vermittelt. Den Teilnehmern stand es frei, Fragen zu stellen und Kommentare abzugeben, während jedes Thema behandelt wurde. Der Workshop umfasste fünf Hauptthemen der Sitzung.

Wie bei ähnlichen Trainingsworkshops umfasste das Programm fünf Schwerpunkte:

Der erste Vortrag befasste sich mit Malawis Landangelegenheiten im nationalen Kontext. Dieses Thema gab einen Überblick über den Flächendruck durch konkurrierende Landinteressen und befasste sich mit damit wie der Landdruck die Korruption im Rahmen von Landabkommen fördert und sich sowohl auf die Haushalts- als auch auf die nationale Ernährungssicherheit für eine Agrargesellschaft wie Malawi auswirkt, wo der Anbau von Nahrungsmitteln hauptsächlich von Kleinbauern auf konventionellem Land erfolgt, das 67% der Gesamtfläche Malawis ausmacht. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit dem historischen Hintergrund der Überprüfung und Entwicklungen des Bodenrechts und der gegenwärtigen Bodenpolitik. Zudem fasste ein Vortrag die wichtigsten Änderungen in den neuen landbezogenen Gesetzen zusammen. So sieht das neue Gesetz nicht nur Chancengleichheit vor, sondern enthält spezifische Bestimmungen zum Schutz von Frauen und Kindern vor Landenteignung. Ein weiterer Vortrag klärte letztlich nochmal explizit über geschlechterbezogene Bestimmungen im neuen Bodenrecht und die Rechte der Frauen im Rahmen der Bodenverwaltung auf.

Bewertung

Es wurden drei Instrumente eingesetzt, um die genannten Ziele des Workshops zu erreichen.

Fallstudien: In Diskussionsgruppen am ersten Tag wurden die Teilnehmer gebeten, eine Fallstudie über die Landrechte von Frauen aus ihren Gemeinden vor dem neuen Bodenrecht zu erzählen und zu analysieren, wie die Angelegenheit bearbeitet wurde und welche Ergebnisse erzielt wurden. Diese Fälle wurden erneut diskutiert, nachdem sie über die Landrechte von Frauen im neuen Bodengesetz informiert worden waren und verdeutlichte, inwieweit das neue Gesetz Gegebenheiten verändert hat.

Podiumsdiskussion: Am Ende des zweiten Tages gab es eine abschließende Podiumsdiskussion, die das Verständnis der Teilnehmer testete.

Überprüfung der Erwartungen und Bedenken der Teilnehmer: Zu Beginn des Workshops erhielt der Moderator im Plenum die Erwartungen und Anliegen der Teilnehmer. Dass die Teilnehmer am Ende des Workshops Fragen beantworten konnten, die zuvor ihre eigenen waren, zeigte, dass ihre Anliegen innerhalb des Workshops behandelt wurden.

Fazit

Der Workshop führte zur Erkenntnis, dass die Kodifizierung des Bodengewohnheitsrechts in Malawi einen großen Beitrag kann, die Gewohnheitsrechte und -praktiken, die weiterhin die Rechte von Frauen verletzen, zu transformieren. Die teilnehmenden Männer wurden zudem  dazu animiert, sich auf der Grundlage des neuen Gesetzes mit der geschlechtsspezifischen Diskriminierung in der Landverwaltung auseinanderzusetzen, während die Teilnehmerinnen des Workshops befähigt wurden, sich für die Verteidigung ihrer Landrechte einzusetzen und über Landrechte informiert wurden.

Der Workshop half, falsche Botschaften zu entmystifizieren, die die Gemeinschaft von schlecht gemeinten Quellen erhielt, und beruhigte ihre Ängste vor dem neuen Bodenrecht. Die Teilnehmer zeigten großes Interesse für weitere Treffen und Workshops.

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12. Oktober 2018
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