Veranstaltungsberichte
Der diesjährige Tswalu Dialog hatte zum Ziel, international relevante Fallstudien zur Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung zu bewerten und Lehren daraus für aktuelle Krisenregionen oder einzelne Krisenländer zu ziehen.
Es bestand Einigkeit, daß die Abwesenheit eines kriegerischen Konflikts keineswegs automatisch Stabilität bedeuten kann. Sehr intensiv wurden Good Governance-Kriterien im Rahmen einer auf die jeweilige Situation zugeschnittenen politischen Gesamtstrategie diskutiert.
Obwohl auf dem afrikanischen Kontinent im zurückliegenden Jahrzehnt weitere Fortschritte bei der Demokratieentwicklung zu verzeichnen sind, geben jüngste Entwicklungen Anlaß zur Sorge.
Dazu zählen neben dem seit fünf Jahren andauernden Dafur-Konflikt u.a. die Nichtakzeptanz des Wählerwillens und des Wahlergebnisses in Kenya sowie das Abgleiten Simbabwes in Wirtschaftschaos und politische Willkür durch das Mugabe-Regime. Andere Länder wie Nigeria oder Angola laufen Gefahr, aufgrund des Verfalls staatlicher Autorität zu failing states zu werden.
Die 45 Teilnehmer kamen aus der Wissenschaft, der Politik, der Wirtschaft, dem Militär, von multilateralen und regionalen Organisationen sowie aus dem Bereich der Zivilgesellschaft. Die KAS lud fünf Experten zu diesem Tswalu Dialog aus dem Partnerbereich in der afrikanischen Region und aus Deutschland ein:
- Emmanuel Bombande, Mitbegründer und Exekutivdirektor des West Africa Network for Peacebuilding (WANEP)
- Dr. Louis Mendy, Director of Amnesty International in Senegal
- Dr. André du Pasani, University of Namibia (UNAM)
- Dr. Albrecht Conze, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Benin
- Dr. Stefan Klingebiel, Head of Department for Governance, Statehood, Security at German Development Institute (DIE), z. Zt. Direktor von KFW in Ruanda
Erfolgreiche Beispiele aus dem Arbeitsfeld Krisenprävention und Konfliktbearbeitung der Konrad-Adenauer-Stiftung finden Sie auch in der gleichnamigen Publikation von Andrea Kolb.