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Akademisches Dramatheather der Region Donezk (Mariupol) gastiert in Leipzig

Ab dem ersten Kriegstag wurde Mariupol von den russischen Invasoren belagert. Die Schlacht um die ostukrainische Hafenstadt dauerte bis in den Mai 2022. Heute ist sie zu großen Teilen zerstört und steht unter russischer Kontrolle. Vom Beginn des Krieges am 24. Februar bis zu seiner Zerstörung war das Theater von Mariupol ein Zufluchtsort für die Zivilbevölkerung, ein Zentrum für die Verteilung von Lebensmitteln, Wasser und Informationen über die Evakuierungskorridore sowie ein Sammelpunkt für die Evakuierten. Im Dezember 2022 wurde auf Veranlassung der russischen Besatzungsmacht mit dem Abriss des schwer beschädigten Theaters begonnen.

Ein Teil des Ensembles ist in Mariupol geblieben und setzt seine Arbeit unter den Besatzern fort. Ein anderer Teil ist geflohen – während und nach der Belagerung. Ein Dutzend der Ensemblemitglieder ist mit der Regisseurin Ljudmyla Kolosowytsch ins westukrainische Uschhorod geflohen und hat dort am örtlichen Theater Asyl gefunden. Hier hat die Gruppe mehrere Stücke inszeniert - weiterhin unter dem Namen ihrer zerbombten ehemaligen Heimspielstätte: "Akademisches Dramatheater der Region Donezk, Mariupol". 

In der Schaubühne Lindenfels in Leipzig gastiert das Ensemble um Ljudmyla Kolosowytsch mit zwei Stücken: "Das Drama von Mariupol" und "Das Krippenspiel von Donezk".

„Das Drama von Mariupol" basiert auf einem Stück des Dramatikers Oleksandr Hawrosch, das auf Interviews mit Schauspielern beruht, denen es gelungen ist, mit dem Theater nach Uzhhorod umzusiedeln. Die Schauspieler erzählen von der Bühne aus, was sie in Mariupol erlebt haben und schlüpfen damit zum ersten Mal nicht in fremde Rollen, sondern „spielen“ sich selbst.

Gespielt wird in ukrainischer Sprache mit deutscher Übertitelung.

Die Veranstaltung ist durch KAS Ukraine (Charkiw) und die Stadt Leipzig unterstützt. Das ist eine Initiative, die aus der ukrainischen Frauendelegation nach Sachsen im Rahmen des gemeinsamen Projektes mit EAF Berlin „Gemeinsam für Demokratie“ entstanden ist.

Weitere Informationen und Tickets zum Gastspiel erhalten Sie unter dem Link.