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Religiös musikalisch

Michael Göring präsentiert seinen Priesterroman „Der Seiltänzer“ in Bad Godesberg

Den Kunstgriff des Cliffhangers beherrscht Michael Göring souverän. In seinem Roman „Der Seiltänzer“ kommt er wiederholt zum Einsatz. Auch bei seiner Lesung in Bad Godesberg spielt er mit diesem Mittel der Spannungssteigerung. „Wie diese Situation ausgeht, das müssen Sie zu Hause nachlesen“, sagt er mehrmals und lächelt ins Publikum.

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Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und die Bonner Stadtbibliothek haben den Autor eingeladen, der schon vor rund einem Jahr auf der Berliner KAS-Konferenz „Biedermeier oder Bürgertum – Neues Miteinander in der Gesellschaft“ referiert hat.

 

 

 

Die Zusammenarbeit der KAS mit der Bonner Stadtbibliothek ist vor kurzem erst entstanden. Das Bibliotheksfoyer in Bad Godesberg hat hohe Glasfronten, kontrastiert ihre Modernität aber durch Grünpflanzen und warme Farbvariationen an den Wänden. „Eines der schönsten Gebäude im Bonner Raum“, sagt Stadtbibliotheksleiterin Gabriele Belloff in ihrer Begrüßung mit Recht. Professor Michael Braun, Leiter des KAS-Literaturreferats, kündigt einen spannenden Abend an, und in der Tat hätte der neue Roman von Professor Michael Göring kaum ein aktuelleres Thema wählen können.

 

 

 

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Priester, der kurz nach dem Aufflammen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche zu Unrecht unter Verdacht gerät. Göring interessiert die Wirkung solcher Anklagen in einem

Klima des Misstrauens. Auf einer langen Autofahrt lässt er seine Hauptfigur ihr Leben Revue passieren und Rechenschaft ablegen von der Entscheidung fürs Priesteramt. Sein Roman, das ist Göring wichtig, ist kein Angriff auf die katholische Kirche. Seine Themen sind Heimat, Freundschaft und Vertrauen.

 

 

 

Die zweite Hauptfigur neben dem Priester Andreas ist sein weltlich-skeptischer Freund Thomas. Göring: „Kann man sich leicht merken, Andreas ist der Gläubige, Thomas der Zweifler.“ Mit lockeren Bemerkungen demonstriert der 55-Jährige nicht nur Bibelfestigkeit und die Kenntnis literarischer Kompositionsregeln, sondern baut auch eine Brücke für die Zuhörer, die sein Erstlingswerk nicht kennen.

 

 

 

Die Spannung aufrecht zu erhalten und zugleich verständliche Einblicke zu bieten, gelingt den ganzen Abend hindurch. Göring liest mit ruhiger und doch eindringlicher Stimme, gelegentlich schaut er in die Runde. Dass er als Vorstandsvorsitzender der Hamburger ZEITStiftung und Honorarprofessor der Hamburger Kunst-Hochschule darin geübt ist, vor Menschen zu sprechen, kann nicht überraschen. Der Romaninhalt tut ein Übriges, um die

Aufmerksamkeit zu bannen. „Es ist ein Roman zur Seelenarbeit“, so formuliert es der Autor selbst. Der Stoff liegt ihm am Herzen: „Manche Passagen habe ich im Badezimmer geschrieben, damit meine Frau schlafen konnte. Ich hoffe, das merkt man nicht“, sagt Göring und schmunzelt.

 

 

 

Selbst wenn einzelne Leser es trotzdem gemerkt haben sollten, tut das der Wirkung des Buches keinen Abbruch. „Das Buch spricht mir aus der Seele“, bekennt eine Besucherin. Michael Braun hat sich für einen abwechslungsreichen Aufbau des Abends entschieden; drei Abschnitte liest der Autor, dazwischen ist jeweils Zeit für Fragen. Göring, der selbst mit 25 Jahren vom Katholizismus zum Protestantismus konvertierte, erzählt, wie die Idee zu seinem Werk gereift ist und Zeit brauchte. „Ein wenig habe ich gekniffen“, sagt er. „Ich konnte nicht aus der Perspektive eines Priesters schreiben, der tatsächlich ein Kind missbraucht hat, und

auch nicht aus der eines Opfers.“

 

 

 

Aus diesen Überlegungen ist die vielschichtige Figur des Priesters Andreas entstanden. Manche Jugenderlebnisse, die in Rückblenden erzählt werden, sind autobiografisch geprägt. Doch entscheidend für die Glaubwürdigkeit der Figur erscheint etwas anderes. „Andreas hat seine Erfahrungen gemacht, mit Frauen und mit Männern“, betont Göring. „Ich wollte die Konflikte eines Geistlichen zeigen, der im Leben steht, nicht von jemandem, der nur Priester wird, weil er mit der Liebe nichts am Hut hat.“ Obwohl Göring seinen Roman klar als

Plädoyer gegen den Zölibat bezeichnet, beschreibt er diese Konflikte mit großem Einfühlungsvermögen. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass er häufig mit Priesteranwärtern arbeitet. Und so schildert er nicht nur die Last der Verantwortung, sondern beleuchtet auch die Gründe, die den jungen Andreas zu seiner Entscheidung bewogen haben: „Die Musik hat einen großen Einfluss, und Andreas kann viel mit den Riten der katholischen Kirche anfangen.“

 

 

 

Auch wem diese Formen fremd geworden sind, wird in Görings Roman interessanten Spuren folgen. Auf den rund 350 Seiten finden sich Anspielungen auf Thomas Mann, Heinrich Böll und Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ – am Abend der Lesung ist keine Zeit, all diese Dimensionen auszuleuchten. Denn vor allem stellt der Roman Fragen, die viele Gläubige heute umtreiben, und lässt keinen Zweifel daran, dass jeder Einzelne die Fragen für

sich selbst lösen muss. Diese Aufgabe kann niemandem erlassen werden. Auf den Schluss werde er häufig angesprochen, berichtet Göring: „Dort steht bewusst keine Vision, keine Lösung.“

 

 

 

In einem der Schlusskapitel wird die Frage aufgeworfen, ob und wie die Menschen in Deutschland einen Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche verkraften würden: „Es gab viele, die sich wünschten, dass diese Bastion endlich fallen würde. Aber es gab viel mehr, die sich Orientierung wünschten und auf den Rat der Kirche vertrauten.“ Insofern endet „Der Seiltänzer“ von Michael Göring nicht in bloßer Beliebigkeit. Moderator Michael Braun erntet zustimmendes Kopfnicken, als er das Werk abschließend würdigt: „Dieser Roman ist in jeder

Hinsicht religiös musikalisch.“

 

 

 

Paula Konersmann ist Altstipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sie war ERASMUS-Stipendiatin 2007/08 an der Sorbonne IV, Paris, und arbeitet derzeit als Volontärin beim„ifp“ / „RuhrWort“.

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