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Syrien – 'IS' - Foreign Fighters

Vortrag und Diskussion in Rostock

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Mit den aktuellen Anschlägen in Brüssel ist der sogenannte 'IS' in Deutschland erneut zu einem sehr aktuellen und stark diskutierten Thema geworden. Doch was oder wer ist eigentlich der 'IS', wie grenzt er sich regional ab und wie gefährlich ist er? Zu einer umfassenden Information lud die Konrad-Adenauer-Stiftung M-V zusammen mit dem AStA der Universität Rostock nach Rostock in den Arno-Esch-Hörsaal ein. Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Silke Bremer von der KAS M-V begann Dr. Kristina Eichhorst mit einem Video, das die aktuelle Situation im Nahen Osten schilderte und Projekte der KAS in dieser Region vorstellte. Frau Dr. Eichhorst startete mit einem chronologischen Abriss der Geschehnisse in der Region Syrien und widmete sich im weiteren verschiedenen Mythen über die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien.

Sie betrachtete z. B. den Mythos, nach dem Bashar al-Assad ein säkularer Garant gegenüber einer islamistischen Opposition sei. Frau Eichhorst wies darauf hin, dass Assad mit seiner schiitisch-alawitischen Regierung stark gegen das eigene Volk vorgegangen sei und vorgehe und besonders die sunnitische Bevölkerung unterdrückt habe, die im syrischen Volk die Mehrheit bilden.

Auch dass der 'IS' eine Ansammlung von Verrückten sei, könne wohl kaum angenommen werden. Es seien geordnete Strukturen vorhanden, mit vielen ehemaligen Mitgliedern der Baath-Partei, besonders ehemalige Sicherheitskräfte der Partei. Außerdem habe der 'IS' mit Hilfe von „Missionierungsbüros“ schnell Wissen über die Regionen erlangen und herkömmliche Strukturen zerstören können. Dies habe im Sommer 2014 dazu beigetragen, mehrere Regionen in seine Gewalt zu bringen, was wiederum dazu führte, dass der 'IS' mehr Gelder generieren konnte, z. B. durch Mieten, Versklavung, Erpressung oder Menschenhandel.

Die Berichterstattung in Deutschland sei 2013/14 katastrophal gewesen. Es wurde das falsche Bild vermittelt, dass es unter den Oppositionellen keine moderaten Kräfte gäbe. 2015 jedoch, so die Referentin, habe gezeigt, dass friedliche Demonstrationen erneut möglich werden konnten.

Ein weiterer Mythos sei es zu meinen, dem Phänomen der Foreign Fighters könne mit einem theologischen Diskurs begegnet werden. Hier seien vor allem Maßnahmen der Sozialarbeit und die Schaffung von Alternativen gefordert.

In der sich anschließenden Diskussion wurden unterschiedliche Fragen vom Publikum gestellt. Dabei ging es insbesondere um Möglichkeiten zur Bekämpfung des 'IS' sowie um Maßnahmen der Prävention gegenüber aggressiven Werbestrategien islamistischer Gruppierungen in Deutschland.

Jesse Bochert

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