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Konrad Adenauer als politischer Neuerer

Dr. Robert Grünewald

Wasserwerk-Gespräch mit Hans-Peter Schwarz

Der Bundesaußenminister sei der einzige Minister, auf den er sich verlassen könne, soll Konrad Adenauer einmal gesagt haben – und meinte damit sich selbst. Denn nach der Wiedereinrichtung des Auswärtigen Dienstes 1951 übte der Bundeskanzler das Amt zunächst in Personalunion aus. Bei diesem Adenauer-Bonmot zur Außenpolitik beließ es Hans-Peter Schwarz denn auch, um sich ganz und gar der Innenpolitik des „Alten“ zuzuwenden. Schwarz, Zeithistoriker und von 1973 bis 1999 ordentlicher Professor für Politikwissenschaft in Bonn, stellte als Redner der Wasserwerk-Gespräche der KAS „Adenauer als politischen Neuerer“ vor.

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Der renommierte Adenauer-Biograf verschwieg dem Publikum im gut gefüllten ehemaligen Bonner Plenarsaal des Deutschen Bundestages nicht den entscheidenden Wesenszug, über den Adenauer verfügte, um Innovationen politisch durchsetzen zu können: eine gehörige Portion Macchiavellismus. Denn: „Wer den Modernisierer Adenauer würdigen will, muss die durchaus autoritativ zu nennende erste Kanzlerdemokratie in den Blick nehmen.“ Den damit einher gehenden Umgang des Kanzlers mit Untergebenen bekamen die Kabinettsmitglieder als erste zu spüren.

Adenauers Augenmerk galt allerdings zunächst seiner eigenen Partei, die in einigen ihrer Gliederungen oft nur noch, so Schwarz, als „zerstrittener Haufen“ agierte. Die Neuausrichtung des Parteiensystems nach britischem Vorbild, die „Unterwerfung“ der Parteiflügel nach der Gründung der Bundespartei 1950 und die Ausrichtung der Union als Gravitationszentrum des politischen Systems organisierte der Parteivorsitzende allerdings nicht ganz uneigennützig, bot all dies doch schließlich die Grundlage für eine einzigartige Serie von Wahlerfolgen.

Dass sein größtes innenpolitisches Reformprojekt, die soziale Marktwirtschaft, ausgerechnet - und zu Recht - seinem größten innerparteilichen Widersacher Ludwig Erhard zugeschrieben wurde, mochte Adenauer angesichts seiner wahlpolitischen Erfolge, die ja damit verknüpft waren, noch verschmerzen. Schwerlich verschmerzen konnte der Bundeskanzler jedoch, so Schwarz, dass die westdeutsche Gesellschaft mit dem wachsenden Wohlstand und dem Aufbegehren der Jugend gegen den Geist der Zeit ihren inneren Kompass zu verlieren drohte. Dass Adenauer und seine Politik vom Ende her zu beurteilen sei, wurde der Historiker nicht müde zu betonen. Gleichzeitig wies er auf Widersprüchlichkeiten hin, wie etwa die Rentenreform von 1957, die seinerzeit als große Sozialreform gefeiert worden sei, heute jedoch kontrovers diskutiert werde.

Woraus speiste sich Adenauers Innovationsantrieb? Schwarz zeigte auf, dass Adenauers Vorstellungen von einer modernen Industriegesellschaft teilweise noch in den Denkweisen der Kaiserzeit verhaftet waren. Unbestritten sei aber der reformerische Impuls, der von der Tatsache ausging, dass Adenauer in eine unternehmerisch, technokratisch und administrativ modern denkende Generationenelite hinein geboren worden war, deren Philosophie sich um die Idee der Erneuerung drehte, und die daraus ihre ganze Kraft schöpfte. Abschließend wünschte Schwarz sich, dass man in der Politik doch manchmal wieder jene Chuzpe verspüren möge, mit der der erste deutsche Bundeskanzler politische Gegner wie Parteifreunde überraschte.

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