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„Mehr Respekt und echtes Zuhören“

Fiona Ziermann

JugendpolitikTag in Kooperation mit der Gesamtschule Nordstadt und der Jüdischen Gemeinde Neuss

Das Regionalbüro Rheinland der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete gemeinsam mit der Gesamtschule Nordstadt und der Jüdischen Gemeinde Neuss den JugendpolitikTag unter dem Titel „Antisemitismus – Du sollst dich erinnern!“. Rund 180 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Veranstaltung teil, die sich mit der Geschichte und den gegenwärtigen Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinandersetzte. Ziel des Tages war es, Wissen zu vermitteln, Reflexion anzuregen und ein Bewusstsein für die Gefahren von Judenfeindlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart zu schaffen.

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In zehn thematisch unterschiedlichen Workshops, einer Podiumsdiskussion sowie einer interaktiven Theaterinstallation beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Aspekten jüdischer Geschichte, Erinnerungskultur und jüdischem Leben heute.

„Antisemitismus – Du sollst dich erinnern!“

Nach der Begrüßung durch Moderatorin Lisabell Shewafera eröffnete ein digitales Interview mit dem Schirmherrn der Veranstaltung, Carl-Philipp Sassenrath MdB, den JugendpolitikTag. Der Bundestagsabgeordnete betonte die zentrale Bedeutung von Austausch und Dialog, wenn es um die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Erinnerungskultur geht. Eine lebendige Erinnerung entstehe nicht allein durch historische Fakten, sondern vor allem durch Gespräche, Fragen und persönliche Perspektiven. Deshalb sei es ihm ein Anliegen, Formate wie den JugendpolitikTag zu unterstützen, die jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich aktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Besonders wichtig sei dabei nicht nur der Dialog mit älteren Generationen, sondern auch der Austausch innerhalb der eigenen Altersgruppe – um eigene Standpunkte zu entwickeln und gemeinsame Verantwortung für das gesellschaftliche Miteinander zu übernehmen.

Im Anschluss folgte ein Vortrag von Autor und Kabarettist Marius Jung. Im Rahmen seines Programms zum Thema „#Respekt“ gab er tiefe Einblicke in seine persönlichen Erfahrungen mit Diskriminierung, Vorurteilen und Feindseligkeiten. Er erklärte, wie er aufgrund seiner Hautfarbe immer noch als „Fremder“ wahrgenommen wird und beleuchtete die Auswirkungen dieses alltäglichen Rassismus auf sein persönliches Freiheitsempfinden. Dabei machte er deutlich, wie tief solche Erfahrungen in das Leben eines Menschen eingreifen und wie wichtig es ist, Respekt und Gleichberechtigung zu fördern.

Die Macht des Dialogs: Respekt, Erinnerung und die Verantwortung der Zukunft

Danach hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in einer offenen Debatte mit dem Schwerpunkt „Gegen den Hass“ auszutauschen. Auf dem Podium sprachen Vivianne Dörne von den Quartiersdemokraten – einer Fachstelle für Rechtsextremismusprävention – und Tugay Sarac, Bildungsreferent der Ibn Rushd – Goethe Moschee. Die Diskussion drehte sich um den Umgang mit Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus im Alltag. Eine Schülerin fragte gezielt, wie man reagieren sollte, wenn man im Alltag mit antisemitischen Äußerungen konfrontiert wird. Vivianne Dörne riet, bei solchen Vorfällen aktiv Widerspruch zu leisten und sich bei Bedarf Unterstützung von Beratungsstellen zu holen, wenn man selbst überfordert ist. Auch Tugay Sarac betonte, wie wichtig es sei, nicht einfach wegzuhören, sondern aktiv Stellung zu beziehen und sich umfassend zu informieren.

Für das Vormittagsprogramm wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A nahm das oben beschriebene Programm in der Aula wahr, während Gruppe B die Installation „Schwarze-helle Nacht“ des Theaterkollektivs Pièrre.Vers in der Jüdischen Gemeinde erlebte. In der Installation setzten sich die Schülerinnen und Schüler anhand von Zeitzeugenberichten mit den Novemberpogromen von 1938 auseinander. Das Theaterkollektiv stellte die Ereignisse als überfälligen „Prozess“ dar, bei dem auf einem Tisch Zeitungsausschnitte, erlassene Paragrafen und persönliche Berichte von ehemaligen jüdischen Bürgern und Bürgerinnen Düsseldorfs aufbereitet wurden. Nach der Aufführung hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, den Schauspielerinnen und Schauspielern Fragen zu stellen und ihre Eindrücke zu vertiefen. Später wechselten die Gruppen, sodass alle die Möglichkeit hatten, an den verschiedenen Programmpunkten teilzunehmen.

Lernen mit Kopf, Herz und Hand: Perspektiven auf jüdische Kultur

In zehn Workshops setzten sich die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag mit vielfältigen Perspektiven in Bezug auf Antisemitismus und Erinnerungskultur auseinander. Dabei reichten die Zugänge von Sprache, Tanz und Kulinarik bis hin zu historischen und aktuellen Fragestellungen.

Unter der Leitung von Alexander Merher beschäftigten sich die Teilnehmenden mit jüdischem Leben im Alltag – jenseits religiöser Rituale. Besonders die jüdische Esskultur stand im Mittelpunkt: Gemeinsam wurde gekocht, probiert und über koschere Ernährung gesprochen. Als praktische Umsetzung bereiteten die Jugendlichen „Latkes Deluxe“ – eine moderne Variante der traditionellen Kartoffelpuffer, wie sie in vielen jüdischen Haushalten zu finden sind, zu.

Im Workshop mit Jessica Zimmermann ging es um die Bedeutung von Erinnerungskultur. Was heißt es heute, sich an die Vergangenheit zu erinnern? Die Teilnehmenden diskutierten, wie sich historische Erfahrungen in die Gegenwart übertragen lassen und welche Rolle sie für das gesellschaftliche Zusammenleben spielen. Dabei wurde deutlich: Erinnern bedeutet nicht nur, Geschichte zu bewahren, sondern sie aktiv mitzugestalten und für heutige Fragen nutzbar zu machen.

Tanz als Ausdruck von Gemeinschaft stand im Zentrum des Workshops „Tanz trifft Musik“ mit Liudmila Ilina. Die Jugendlichen lernten den Hora kennen – einen traditionellen israelischen Kreistanz, der insbesondere bei jüdischen Hochzeiten getanzt wird. Beim gemeinsamen Bewegen im Rhythmus der Musik wurde erfahrbar, wie kulturelle Praxis verbinden und Freude stiften kann.

Bei Raz und Yedidya Danan setzten sich die Jugendlichen mit der hebräischen Sprache als Schlüssel zur jüdischen Kultur und Identität auseinander. Dabei lernten sie nicht nur erste Wörter und die Bedeutung der Sprache im Alltag vieler Jüdinnen und Juden kennen, sondern schrieben auch ihre eigenen Namen in hebräischer Schrift. 

Abschlussspiel: Was nehmen wir mit in die Zukunft?

Nach den erfolgreichen Workshops versammelten sich die Schülerinnen und Schüler erneut in der Aula, wo in der Zwischenzeit ein großes „1, 2 oder 3“-Spiel aufgebaut worden war. Dieses Spiel, das den Abschluss des Tages bildete, wurde unter der Moderation von Lisabell Shewafera durchgeführt. Die Fragen drehten sich um das Motto des Tages „Antisemitismus – Du sollst dich erinnern!“ und boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, das Gelernte spielerisch zu reflektieren. Bei der letzten Frage des Spiels, „Was wünschst du dir für das Zusammenleben in der Zukunft?“, waren sich dann alle Schülerinnen und Schüler einig: „Mehr Respekt und echtes Zuhören.“
 

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