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Отчёты о мероприятиях

Dorfliebe: Debstedt

Politik persönlich nehmen

Am 6. Juni waren wir im Rahmen unserer Dorfliebetour in Debstedt.

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Bürgergespräch im Heimatmuseum Debstedt

 

Am 6. Juni 2025 machte die Dorfliebetour in Debstedt Station, einem Ortsteil der Stadt Geestland. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten hier der Einladung zur gemeinsamen Diskussion mit dem Landtagsabgeordneten Claus Seebeck und dem Team der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Veranstaltung fand im Heimatmuseum statt, einem umgebauten alten Landwirtschaftsgebäude, und bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern so in einem sehr außergewöhnlichen Ambiente die Gelegenheit, zentrale Anliegen und Herausforderungen der Region direkt mit der Politik zu besprechen. Ein gemeinsames Grillen zu Beginn der Veranstaltung und bereitgestellte Getränke schufen eine lockere Atmosphäre und ermöglichten so einen schnellen Einstieg in eine sehr offene und ehrliche Diskussion zum Zustand des Dorflebens aber auch zu Chancen und Herausforderungen des ländlichen Raums.

 

Straßenausbau

 

Als „Eisbrecher“ wurde ein Diskussionsthema eingeworfen, welches viele Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit Sorge betrachten: Die Erneuerung einer lokalen Durchgangsstraße und die zum Teil horrende Kostenbeteiligung, welche von den Anliegern derzeit gefordert wird. Diese Straßenausbaubeiträge empfinden viele der Anwohnerinnen und Anwohner als ungerecht. Claus Seebeck MdL zeigte Verständnis für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger, ist er schließlich zugleich auch als stellvertretender Bürgermeister von Geestland selbst mit am Entscheidungsprozess beteiligt. Die wenigen der Kommune zur Verfügung stehenden Mittel würden jedoch leider notwendig machen, die Anwohnerinnen und Anwohner an den Kosten zu beteiligen, erklärte er den Anwesenden. Man sei verschiedene Szenarien durchgegangen und habe sich nicht leichtfertigt für die nun beschlossene Lösung entschieden. Er verwies jedoch auf das gemeinsame Ziel, solche Beiträge künftig schrittweise abzuschaffen und möglichst durch alternative Finanzierungsmodelle zu ersetzen, etwa aus dann hoffentlich vorhandenen Landesmitteln. Dabei betonte er, dass eine „dauerhafte Lösung nur gemeinsam zwischen Bund, Land und den Kommunen entwickelt werden könne.“

 

Fahrradwege

 

Auch das Thema Fahrradinfrastruktur wurde lebhaft diskutiert. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich sichere und gut ausgebaute Fahrradwege, insbesondere entlang stark befahrener Landstraßen, so ein Eindruck aus der Diskussion. Ein Teilnehmer erzählte, dass er öfters mit dem Fahrrad auf einer viel befahrenen Landstraße fahren müsse. Dies stoße jedoch nicht auf Zustimmung der Auto- und LKW-Fahrer, die Folge: wildes Gehupe und zuweilen auch rasante Fahrmanöver um den Radfahrer herum. Claus Seebeck bestätigte, dass Radverkehr eine zentrale Rolle in der Verkehrspolitik der kommenden Jahre spielen werde, auch im ländlichen Raum. Die Landesregierung arbeite aktuell an einem überarbeiteten Radverkehrskonzept, das auch die Gegebenheiten vor Ort stärker berücksichtigen soll.

 

Ärztemangel

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war der zunehmende Mangel an Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum. Viele Anwesende berichteten von langen Wartezeiten oder weiten Fahrstrecken, nur um die notwendige medizinische Versorgung zu erhalten. Seebeck verwies auf Initiativen der Landespolitik, etwa die Förderung von Landarztquoten im Medizinstudium und finanzielle Anreize für Praxen in strukturschwachen Regionen. Er machte aber auch klar, dass diese Förderungen erst in frühstens zwölf Jahren sichtbar werden, und begründete dies mit der langjährigen Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner. Gleichzeitig forderte er hier mehr und einheitliche Unterstützung vom Bund, um die Niederlassung junger Ärztinnen und Ärzte im ländlichen Raum noch attraktiver zu gestalten. Zudem sollten mehr Medizinische Versorgungsstellen eingerichtet werden, so wie es bereits in einem der Nachbarortschaften bereits wunderbar funktioniere. Auch hier verwies er darauf, dass man gemeinsam nach praktikablen Lösungen suchen müsse und war entsprechend dankbar für die kreativen Vorschläge der Anwohnerinnen und Anwohner.

 

Erneuerbare Energien

 

Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner forderten auch eine stärkere Diskussion des Ausbaus der Windradanlagen. Dieser dürfe nicht noch mehr Flächen in Anspruch nehmen, sondern es solle möglichst effektiver mit vorhandenen Flächen gearbeitet werden. Schließlich sei der technische Fortschritt in den letzten Jahren erheblich vorangegangen und nun auch eine stärkere Verdichtung möglich. Ein Anwohner warf zudem ein, man könne doch auch überlegen, ob man die neuen Windräder nicht in vorhandenen Forstgebieten eingliedern könne. Die neuen Windräder seien schließlich mittlerweile hoch genug, sodass sie die Bäume locker überragen würden. So könne dem Konflikt zwischen Wohnraummangel und dem Bedarf an erneuerbare Energie womöglich besser begegnet werden.

 

Bürokratieabbau

 

Ein Anwohner wies auch auf einen notwendigen Bürokratieabbau hin. Er selbst sei der größte Landwirt in der Region und müsse so viele Auflagen beachten und Anträge für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausfüllen, dass die Übersicht kaum möglich und der erhebliche Aufwand mittlerweile eine enorme Zumutung für Landwirte sei. Die Thematisierung überbordender Bürokratie durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die laute Forderung eines Abbaus eben dieser, war bereits wichtiger Diskussionspunkt der vorangegangenen Stopps der Dorfliebetour und bestätigt sich entsprechend als akute Herausforderung für viele Bürgerinnen und Bürger.

 

Zulauf für Extreme: Wenn Bürgernähe fehlt

 

Viele der Anwesenden waren der Meinung, dass sich Parteien der demokratischen „Mitte“ zu lange auf ihrer Erfolgsspur ausgeruht hätten, dabei aber lange Zeit nicht mehr viel passiert wäre. Dass extreme Ränder dabei an Zustimmung gewinnen, sei für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht verwunderlich. Hier spiele auch mit rein, dass die Bürgernähe der aktiven Politikerinnen und Politiker lange kaum vorhanden gewesen sei, so ein Vorwurf aus der Runde. Hier müsse sich schleunigst etwas ändern, bevor alles aus den Rudern laufe und die extremen Positionen noch stärker Zulauf erhielten. Zugleich wurde zum Ende der Veranstaltung aber auch ein großes Lob gegenüber dem Dorfliebeformat ausgesprochen, da hier endlich mal konkret über gemeinsame Probleme und Herausforderungen gesprochen würde und man mit einem Mandatsträger auch einen direkten Ansprechpartner in der gemeinsamen Diskussion mit dabei habe.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig direkte Bürgergespräche für eine bürgernahe Politik sind – besonders in ländlichen Regionen, mit den eigenen Themen, welche vielen Großstädtern oft nicht bekannt seien. Claus Seebeck zeigte sich offen für die Anliegen der Menschen vor Ort und versprach, diese in die weitere politische Arbeit einfließen zu lassen. Er befürwortete eine Fortführung des Formats und stellte bereits in Aussicht im eigenen Landkreis in Zukunft weitere Bürgergespräche durchführen zu wollen.

 

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die aktive Teilnahme und die Unterstützung vor, während und nach der Veranstaltung. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

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Gereon Kuriewicz

Gereon Kuriewicz

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Absolventin eines freiwilligen sozialen Jahres in der Politik (FSJP)

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