Das Politische Bildungsforum Rheinland-Pfalz der Konrad-Adenauer-Stiftung bot im Rahmen des 17. Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz in Ingelheim ein Zeitzeugengespräch mit Dr. Karsten Dümmel an. Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung mit der ehemaligen DDR, ihrem System, der Staatssicherheit, den Regeln, Verboten, der Unterdrückung und allgegenwärtigen Kontrolle. Dr. Karsten Dümmel, DDR-Bürgerrechtler, Schriftsteller und Politische Bildner, sprach und diskutierte mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern über seine bewegte Biografie: die Gründung von Literatur-, Friedens- und Menschenrechtsarbeitskreisen in der DDR, über acht Studienplatz-Ablehnungen, über 56 erfolglose Ausreiseanträge, Kontaktsperren, Postkontrolle, Arrest, den Freikauf in die Bundesrepublik Deutschland und seinem fortwährenden Einsatz für den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, freie Wahlen, Vergangenheitsbewältigung, Politische Bildung und die interkontinentale Entwicklungszusammenarbeit. Während seiner Ausführungen herrschten im Veranstaltungsraum Aufmerksamkeit, Anteilnahme und spürbar gebannte Stille. Die zahlreiche Fragen und Nachfragen im Anschluss an seinen persönlichen, fesselnden, bebilderten und anschaulichen Bericht unterstrichen das große Interesse der Teilnehmenden an der Biografie des Referenten und belegten, wie hoch auch sie den Wert der Freiheit schätzen, obwohl sie in unserem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat nicht erleben mussten, was Dr. Dümmel widerfahren ist. Sie brachten sich dankbar, profunde und weitsichtig in den Austausch ein. Freiheit zu schaffen und zu bewahren, so wurde im Zuge der Veranstaltung überdeutlich, ist nicht nur Aufgabe Einzelner, der Politik oder der Politischen Bildung, sondern bleibt der andauernde Auftrag jeder und jedes Einzelnen, aller Bürgerinnen und Bürger.