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"Ängste sind ein schlechter Ratgeber am Lebensende"

Annette Widmann-Mautz spricht sich für Palliativmedizin und gegen organisierte Suizidbeihilfe aus

In den vergangenen Jahren hat sich die Palliativmedizin zu einem wichtigen Bestandteil in der Gesellschaft entwickelt. Auch in den Medien und auf der politischen Agenda steht das Thema in Zusammenhang mit Sterbehilfe derzeit in der Diskussion. Annette Widmann-Mautz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, sieht an dieser Stelle Handlungsbedarf. „Organisierte Suizidbeihilfe darf nicht gesetzlich legitimiert werden“, sagte sie auf der 9. Fachtagung „Palliative Geriatrie“ der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Unionhilfswerks in Berlin.

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Vernetzung statt Suizidbeihilfe

Eine überzeugende Antwort auf die aktuelle Debatte sei der Leitgedanke einer vernetzten kooperativen allumfassenden Versorgung und Begleitung durch professionelle und ehrenamtliche Kräfte. „Wir brauchen solche Hilfsnetze, in denen sterbende Menschen und deren Angehörige sich bis zuletzt aufgehoben wissen und sich getragen fühlen“, sagte Widmann-Mautz. Es müsse den sterbenden Menschen die Ängste genommen werden, denn „Ängste sind die Bestimmer in der eigenen Meinungsbildung und somit immer ein schlechter Ratgeber“. Vielmehr sei ein breiter gesellschaftlicher Diskurs von Nöten. Widmann-Mautz forderte mehr Aufklärung der Öffentlichkeit auch darüber, dass der Patientenwille beachtet werde und welche lebensverlängernden und auch schmerzstillenden Maßnahmen es gebe.

Der Aus- und Aufbau einer ambulanten Palliativversorgung und die Stärkung stationärer Hospize haben in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte erzielt. Doch gemäß dem Koalitionsvertrag müssten die Palliativmedizin sowie die Hospize weiter vorangebracht werden, so Widmann-Mautz. „Am Ende kann die Politik nur Rahmenbedingungen schaffen“, sagte sie. Sie würdigte das Engagement der Mitarbeiter in Palliativ- und Hospizeinrichtungen, die diese Rahmenbedingungen mit Leben füllen.

Übertherapie und finanzieller Gewinn sind keine Qualitätskriterien

Dass die Vernetzung der einzelnen Bereiche wie Altenpflege, Hospizarbeit, Palliative Care und Geriatrie weiter ausgebaut werden müsse, darüber war sich das breite nationale und internationale Fachpublikum einig. Aber dabei müsse sich jeder Bereich einer Selbstkontrolle unterziehen. Dr. Roland Kunz, Palliativmediziner aus Zürich, wies in seinem Vortrag daraufhin, dass ein schmaler Grad zwischen Optimal- und Maximalmedizin herrsche. „Ärzte müssen sich angesichts des medizinischen Fortschrittes immer wieder fragen, was ist wichtig oder sinnvoll und wo beginnt die Übertherapie eines Patienten“, erklärte Kunz. Er kritisierte, dass es öfters zu einer Steuerung durch das Angebot statt durch die Bedürfnisse des Patienten erfolge. Als ein Zeichen „wahrer Qualität“ bezeichnete er eine allumfassende Behandlung und Begleitung des Patienten, Fortbildungen für Pflegemitarbeiter und Ärzte sowie das Einbeziehen von Angehörigen in den Behandlungsprozess.

Wie wichtig die Teamarbeit von Palliativmedizin und Geriatrie bei der Pflege und Behandlung eines Sterbenden ist, betonte auch Dr. Norbert Lübke, Leiter des Kompetenz-Centrums Geriatrie des GKV-Spitzenverbandes und der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste in Hamburg. Beide medizinischen Fachbereiche verfolgen ähnliche Ziele und haben die gleiche Philosophie, erläuterte er. Auch Lübke sprach sich für eine breitere Basis der palliativmedizinischen Kompetenzen aus und forderte in dem Zusammenhang mehr Fortbildungen für Ärzte. Zugleich warnte er vor einem „drohenden kommerziellen Ausverkauf“. Denn aufgrund des bestehenden Vergütungssystems für medizinische Zusatzleistungen im Bereich der Geriatrie, ginge öfters der Sinn der Behandlung zugunsten von finanziellem Gewinn verloren. „Wir dürfen nicht den Wunsch des Sterbenden aus dem Blick verlieren“, mahnte Lübke. Der Fokus müsse klar auf der Selbstständigkeit und der Lebensqualität eines jeden liegen.

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