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Виступи на заходах

Es begann in Danzig

Gesprächsrunde mit früheren Bürgerrechtlern über die Ereignisse des Jahres 1989

Im November 1989 fiel die Berliner Mauer. Erste Risse bekam sie aber lange zuvor. Forderten doch in den mittel- und osteuropäischen kommunistischen Staaten zunehmend oppositionelle Gruppen unter Berufung auf die KSZE-Schlussakte von Helsinki die Durchsetzung der Menschen- und Bürgerrechte im damaligen Ostblock. Intellektuelle, Arbeiter und Gewerkschafter formierten etwa in Polen und in der Tschechoslowakei die dissidentische Opposition.

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Nur wenige Stunden nachdem Michail Gorbatschow, George Bush und Helmut Kohl bei einer Festveranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung im Berliner Friedrichstadtpalast daran erinnert hatten, dass es nicht sie waren, sondern die Menschen in ganz Europa, die die friedliche Revolution vor 20 Jahren erst möglich gemacht hatten, kamen genau diese in der Akademie zu Wort.

Für Wolfgang Templin, Mitbegründer der Oppositionsgruppe „Initiative Frieden und Menschenrechte“, Jan Rulewski, Aktivist der Solidarność, Prof. Dr. Jan Sokol, einer der Erstunterzeichner der Charta 77 sowie Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, deutscher Historiker und Autor, stellt die Gründung der Solidarność 1980 in Danzig den eigentlichen Anfang des Endes der deutschen Teilung dar. „Das kann man den Polen zubilligen“, so Templin für den es aber eine eindeutige zufrieden stellende Antwort auf die Frage, wer die Mauer denn nun tatsächlich umgestoßen habe, ob der Komplexität der Geschichte nicht geben kann.

Dennoch versuchte sich die Runde mit Hilfe des Moderators Christhard Läpple

vom ZDF in der Ursachenforschung. Kowalczuk führte zum einen an, dass das DDR-Regime von der Vielköpfigkeit der Massenproteste im Herbst 1989 überrascht gewesen sei. Hierdurch sei glücklicherweise „Friedfertigkeit“ erzwungen worden. Die Ereignisse von Peking im Sommer 1989, mit denen sich Honecker ausdrücklich solidarisch erklärt hatte, ließen das krasse Gegenteil befürchten. Zum anderen hätte ein deutlicher Auflösungsprozess bereits den Staatsapparat erfasst: „Es gab niemanden mehr, der Verantwortung übernehmen wollte oder konnte.“

Während vielen Zeitzeugen noch die hoffnungsvollen „Gorbi, Gorbi“ – Rufe im Ohr klingen, relativierte Kowalczuk mit deutlichen Worten die Rolle des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion für die deutsche Einheit. Es sei ein Irrtum, dass Gorbatschow das eigene Land grundlegend modernisieren wollte. Primär plante er mit „Reförmchen“ den Kommunismus zu retten und habe bis zuletzt nicht daran gedacht, Freiheit und Demokratie einzuführen. „Gorbatschow war eher ein Zauberlehrling, der die Geister, die er gerufen hatte, nicht mehr los wurde“, so Kowalczuk.

Für Sokol sind die Ereignisse des Jahres 1989 das Ergebnis des inneren Zerfalls des Regimes: „Kein Mensch hat mehr an den Kommunismus geglaubt. Niemand wollte das System mehr verteidigen.“ Der Weg für den friedlichen Wechsel war somit frei. So glücklich man einerseits hierüber sein muss, die Friedfertigkeit verhinderte, dass die alten Zöpfe komplett abgeschnitten wurden. „Viele Kader sind zu weich gelandet“, so Templin. Er hätte sich gewünscht, dass das alte Regime stärker dechiffriert worden wäre: „Mir tun die Opfer Leid und nicht, dass die Täter glimpflich davon gekommen sind.“

Die Folgen von Diktatur und Unterdrückung wirkten noch immer nach. Während in Deutschland viele der betroffenen Menschen laut Kowalczuk verlernt hätten „in Freiheit mit Freiheit verantwortungsvoll umzugehen“, sei in Tschechien ein großes allgemeines Misstrauen gegenüber anderen spürbar. „Der Kommunismus hat uns gelehrt den anderen zu fürchten. Das ist die schlimmste Konsequenz“, sagte Sokol.

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