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Open Access: Zurück zur Ursprungsidee des Internets

Expertengespräch über die Entwicklung eines freien Austausches wissenschaftlicher Dokumente

Das World Wide Web vernetzt die ganze Welt. Es stellt gigantische Datenmengen frei zur Verfügung. Gerade für die Wissenschaft ist dieser „Open Access“, also der freie Zugang zu Daten und Informationen, von großer Bedeutung: Ein schneller unkomplizierter Informationsaustausch bringt gute Ideen zusammen und erleichtert den Informationsaustausch. Bei einem von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Helmholtz Gemeinschaft initiierten Expertengespräch haben Wissenschaftler und Politiker darüber diskutiert, wie der Open Access zu wissenschaftlichen Informationen ausgestaltet sein sollte.

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Schon 1969 wurden Rechner mit dem sogenannten Arpanet an amerikanischen Universitäten und Forschungszentren verbunden - der Grundstein für das World Wide Web. „Wer sich heute dem Open Access verwehrt, der bremst, ja der verhindert den freien Fluss von Ideen und Erkenntnissen“, sagte Michael Kretschmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Erst Anfang April hat das Kabinett einen Gesetzesentwurf beschlossen, der sich für die Idee des freien Zugangs zu wissenschaftlicher Literatur und Materialien ausspricht. Doch gebe es darüber selbst innerhalb der CDU/CSU-Fraktion kontroverse Diskussionen, sagte Kretschmer. Er werde mit Formulierungen wie „kollektiver Enteignung“ konfrontiert, wenn Autoren fürchten, dass mit dem Hochladen Ihrer Texte ins Internet gleichzeitig alle Rechte daran verlorengingen.

Dabei fordert der Gesetzesentwurf ein unabdingbares Zweitverwertungsrecht für die Autoren. Der Autor der Beiträge erhält damit das Recht, seinen Beitrag nach einer Frist von sechs oder zwölf Monaten seit der Erstveröffentlichung in einem Verlagsmedium erneut auf einer Internetplattform zu publizieren. Das sei nicht nur eine gute Chance für den Wissenschaftler, seine Ideen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sondern auch vor dem Hintergrund der Finanzierung durch die öffentliche Hand gerechtfertigt. „Es ist doch der Steuerzahler, der unsere Forschung finanziert“, sagte Kretschmer. „Deshalb muss er mitreden können und dürfen und auf die Forschungsergebnisse zugreifen dürfen.“

Von europäischer Seite wird die Idee des Open Access mit der Agenda namens "Horizon 2020" verfolgt. „Die Idee des Open Access stößt auf eine große Zustimmung seitens der Mitgliedsstaaten“, sagte Dr. Carl-Christian Buhr von der Generaldirektion Digitale Agenda der Europäischen Kommission. Die Agenda sehe deshalb vor, dass alle Mitgliedssaaten bis zum kommenden Jahr Regelungen für ein Open Access gefunden haben. Bis 2016 sollen dann 60 % wissenschaftlicher Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sein,so Buhr. Er betonte, dass es keine Ambitionen gebe, alle Daten zugänglich zu machen, sondern einzig die Forschungsergebnisse. Der Weg, wie das geschehen soll, sei aber auch auf europäischer Ebene noch umstritten.

Die Grenzen: Sensible Daten und Patente

Die Grenzen seien allerdings durch den Patentschutz und den Datenschutz vorgegeben, sagte Professor Horst Stöcker, Vizepräsident der Helmoltz Gemeinschaft. Open Access könne nur „qualified openness“ bedeuten, sagte er, also eine geprüfte Veröffentlichung der Forschungsergebnisse, die nicht dazu führt, dass sensible Daten offen gelegt würden. „Einen Zugang pauschal zu allen Daten zu gewähren, wäre falsch“, sagte er. Dem pflichtete auch Dr. Siegfried Throm vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller bei. Er gab zu bedenken, dass die Entwicklung neuer Medikamente sehr kosten- und zeitintensiv sei. Ihr Geschäftsmodell hänge wesentlich vom Patent- und Unterlagenschutz ab. Einerseits gingen die Teilnehmerzahlen an klinischen Studien zurück, wenn sensible Daten nicht geschützt würden. „Das wäre eine Katastrophe für uns.“ Andererseits bestünde die Gefahr, dass Generica sehr schnell den Markt fluteten, sagte er. Open Access bedeute aber nicht, ein Geheimnis zu verraten, stellte Professor Stöcker klar. „Aber die Daten, die sie publizieren wollen, bekommen eine Infrastruktur und können maximal verbreitet werden“, sagte er.

Auch die Seite der Verleger sei zu berücksichtigen, sagte Professor Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker, die nach eigener Aussage 15 Prozent ihres Haushaltes aus den Erlösen wissenschaftlicher Publikationen bestreitet, da die Gesellschaft Deutscher Chemiker Miteigentümer von zirka 20 Chemie-Fachzeitschriften sei. Dieses Geld werde wieder an die Wissenschaft zurückgegeben, sagte Koch, in Form von Stipendien, Weiterbildungen und Tagungen. Open Access könnte dazu führen, dass solche Fördermaßnahmen künftig wegfielen. Außerdem bestünde die Gefahr, dass mit Open Access die Qualitätssicherung unterlaufen würde, die die Fachverlage derzeit bieten. Auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels habe signalisiert, sich von der Idee des Open Access bedroht zu fühlen, sagte Dr. Georg Strauch vom Bundesverband der Deutschen Industrie.

Unter Naturwissenschaftlern nichts Neues

Physiker, Mathematiker, Biologen und Informatiker nutzten allerdings schon seit den frühen Neunzigern das „ArXiv“: Auf dieser Datenplattform stellen sie ihre Forschungsergebnisse und Daten zur Verfügung. Weder die Verlage, noch der Buchhandel hätten darunter gelitten, sagte Professor Stöcker. Im Gegenteil verhelfe diese Plattform den Veröffentlichungen zu einer höheren Qualität. „Es ist üblich, ein Paper zunächst auf dieser Plattform freizugeben“, sagt Professor Stöcker. „So viele Experten benutzen diese Plattform – ein besseres und kritischeres Forum gibt es nicht.“ Ähnlich wie bei der Internetplattform Wikipedia kann jeder frei auf die in ArXiv gespeicherten Daten zugreifen und diese kommentieren. „Das setzt Erkenntnisse frei und ist auch noch so schnell, dass ich mich bei meiner wissenschaftlichen Arbeit über keine andere Plattform mehr informiere. Printmedien sind einfach zu langsam.“ Diese Idee einer öffentlichen Datenforums könne genauso für alle Wissenschaften funktionieren und den Autor einer Publikation nicht zum Sklaven der Verlage machen, so Stöcker. „Der Autor ist schließlich der Urheber, nicht der Verlag.“

„Open Access kann nicht nur einen Dialog zwischen Gesellschaft und Politik schaffen“, sagte Tobias Wangermann, Leiter der Stabsstelle Beratungsmanagement bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Das Internet kann als Medium den wissenschaftlichen Austausch befördern und darüber hinaus auch über einen barrierefreien Austausch von Informationen den Wissenschaftsstandort Deutschland absichern“, sagte er.

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