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Kalkuliert unkalkulierbar

của Thomas Awe

„Bereit für eine tödliche Schlacht“ – Nordkorea bestätigt den Besitz von Atomwaffen

Trotz der Bestätigung Nord Koreas über den Besitz von Atomwaffen fehlen Beweise über einsetzbare Waffen. Aus Japan wurde die Meinung übermittelt,dass „diese Krise entweder durch Krieg oder durch Regimewechsel entschieden wird; man bevorzugt hier den Regimewechsel...“.

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Am 9. Februar des Jahres gestand die DVRK (Nordkorea) offiziell den Besitz von Nuklearwaffen ein.

Drei Jahre nach Beginn des „Atomstreits“ scheint damit endlich wahr geworden, was Insider den „nordostasiatischen Alptraum“ nennen; denn von nun an rückt ein atomares Wettrüsten, dem sich nach Japan auch Taiwan und nicht zuletzt Südkorea anschließen dürfte, in sehr bedrohliche Nähe.

Gleichzeitig macht das Statement auch eine „libysche Lösung“ (Aufgabe von Plänen zur Entwicklung thermonuklearer Sprengköpfe) unmöglich – eine Verhandlungsoption, die sich Nordkorea bis Ende 2004 immer offengelassen hatte.

Nur folgerichtig in der Logik des bizarren Regimes ist deshalb auch der Schritt, aus den 6er-Gesprächen der Anrainerstaaten VR China (Gastgeber der Verhandlungen in Beijing), Japan, Russland, USA und Südkorea auszusteigen.

Deren Fortführung hätte für Nordkorea nur dann Sinn gemacht, wenn die Aufrüstungsspirale vor der Fertigstellung atomarer Waffen durch Pyongyang gestoppt worden wäre.

Wieder einmal hat Nordkorea hoch gepokert und dabei viel verspielt: neben einem Tribunal vor dem UN-Sicherheitsrat und darauffolgenden Sanktionen, die das verarmte Land empfindlich treffen dürften, hat sich die DVR auch auf den Radarschirm „chirugischer“ Präventivmaßnahmen der USA manövriert, die die seit langem vermuteten Atomanlagen zerstören könnten.

Überhaupt bilden die Eingeständnisse der nordkoreanischen Führung den USA eine (willkommene) Legitimation zu militärischen Aktionen (Seeblockaden).

Auch Japan wird nicht untätig bleiben und könnte beispielsweise durch das Einfrieren von Kontakten und Überweisungsmöglichkeiten der dort lebenden Auslandskoreaner die Geldwege nach Pyongyang – nachwievor eine der Haupteinnahmequellen des angeblich so autarken Regimes – einfrieren.

Die letzte verbliebene Trumpfkarte scheint damit verspielt; von nun an haben die USA ganz anders als bisher darauf zu achten, dass die Atomsprengköpfe nicht an andere „rogue states“ verkauft werden – und vor allem nicht in die Hände von Terroristen gelangen (es ist bekannt, dass Osama Bin Laden seit geraumer Zeit nach deren Erwerb sucht, um seinem Terrornetzwerk das ultimative Bedrohungsarsenal zu verschaffen).

Bezeichnenderweise halten sich die südkoreanischen Medien in der klaren Titulierung des nordkoreanischen Verhaltens noch auffallend zurück: so wurde der Ausstieg aus den internationalen Abrüstungsgesprächen als „Aufschub“ bezeichnet und der Hoffnung Ausdruck verliehen, Nordkorea könne „bald“ durch die IAEA zur Aufgabe seiner Waffen bewogen werden; in Seoul kam es zu Spontanaktionen aufgebrachter Bürger gegen den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Il.

So verständlich diese um moderate Formulierungen ringenden Darstellungen auch sein mögen, so blauäugig sind sie gleichzeitig.

Nordkorea ist da kein Sprachregelungsfehler unterlaufen. Das Gesagte kann nicht durch beschönigende Erklärungsversuche verniedlicht oder gar rückgängig gemacht werden; das Spiel ist und bleibt ausgereizt.

„Zufällig“ kamen die nordkoreanischen Verlautbarungen just zu dem Zeitpunkt, da sich der südkoreanische Aussenminister mit seiner amerikanischen Amtskollegin in Washingten trifft, um über ein weiteres Verhandlungsprocedere gegen Nordkorea zu beratschlagen.

Da das nordkoreanische Regime immer mit kalkulierten, aber für den Westen unkalkulierbaren Drohungen, Gebärden und Handlungen arbeitet, steht auch hinter dem Atomzugeständnis ein Kalkül.

Pyongyang folgt nicht den Gepflogenheiten weltweiter Diplomatie.

Isoliert von der internationalen Staatengemeinschaft und verhaftet in selbstauferlegtem Autismus, scheint es sich diesmal um den letzten Überraschungscoup zu handeln, zu dem das höchstgradig militarisierte Regime in der Lage ist.

Unfähig zu zivilem und friedlichem Verhandeln droht das Land nun mit dem Atomkrieg, auch um den Preis (rhetorisch kalkulierter) Selbstvernichtung („sea of fire“).

Nordkorea weiss, dass es einen konventionell oder atomar geführten Krieg nicht gewinnen kann. In der bellezistischen Logik des untergehenden Regimes aber, dessen 22 Mio. Untertanen mehrheitlich von internationalen Nachrichten abgeschottet und der eigenen Gleichlautungsmaschinerie verfallen sind, haftet dem Untergang noch etwas „Heroisches“ an.

Im Propagandataumel einer gegen den Erzfeind USA gerichteten Massenhysterie könnte die nordkoreanische Gesellschaft tatsächlich zum letzten Opfer bereit sein.

Nachrichten, also Informationen zum „Sich-Danach-Richten“, gibt es nur von staatlicher Seite- und deren totalitär gelenkten Vernichtungswillen hat die Regierung über Jahrzehnte bereits mehr als erfolgreich am eigenen Volk ausprobiert und vorexerziert.

Menschenverachtend und moralisch skrupellos im Inneren dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass die Auslöschung der eigenen Nation – ähnlich dem Aufreiben eines Guerillatrupps – billigend in Kauf genommen wird.

Überhaupt scheint den Strategemen und Handlungen Nordkoreas etwas von einer international operierenden Guerillataktik anzuhaften, die hinter den Linien, im Feindesland, operiert.

Der Kim-Clan wähnt sich nicht zu Unrecht von äußeren und inneren Feinden umgeben; daher auch das totalitäre Überwachungs- und Bespitzelungssystem, das nur durch Denunziation und Angst überlebt, Informationen filtert und kleinste Risse im Abschottungssystem mit drakonischen Strafen ahndet.

Das Partisanencharisma des 1994 verstorbenen Staatsgründers Kim Il-Sungs lebt fort – mit dem nicht unerheblichem Unterschied, dass sich dessen Sohn Kim Jong-Il ohne historisches Fundament nur durch das ausgeklügelte Netzwerk konzentrisch erweiterter Sicherheitsmechanismen an der Macht hält und Angst zur ersten Bürgerpflicht erklärt hat.

Diese paraniode – aber aus Sicht der nordkoreanischen Führung essentielle Guerillalogik – überträgt das Regime auch auf den letzten der konzentrischen Kreise: die internationale Staatenwelt.

Das nordkoreanische Verhandlungsmuster entspricht dem Guerillakämpfer, der nichts zu verlieren hat – aber fürchtet, alles zu verlieren.

Jeder 20. Einwohner Nordkoreas leistet Dienst an der Waffe (1.7 Mio Soldaten und Reservisten!).

Kim brauchte eine Bestandsgarantie für sein heruntergewirtschaftetes Land (eine grundlegende Lebensmittelversorgung existiert nicht mehr) und droht stattdessen (oder gerade deshalb) mit atomarer Scud-Bestückung und terroristischen „Handtaschen-Bomben“, freiverkäuflich.

„What else is new?“

....fragten dann trotz der alarmierenden Nachrichten aus Nordkorea Verteidigungsexperten des südkoreanischen NDC (National Defense College), mit denen sich der Verfasser am 12. 2. zu einer ersten Analyse der „neuen“ Situation auf der koreanischen Halbinsel in Seoul traf.

Drohungen waren wirkungsvoll – und haben Nordkorea bislang immer zu erweiterten Hilfslieferungen verholfen.

Die eindrücklichste Umsetzung der Warnung mit Atomwaffen wäre ein Test (und erst dann würde das Land nach den Gepflogenheit der IAEA auch als tatsächliche Atommacht eingestuft!).

Diesen Beweis verfüg– und einsetzbarer Atomwaffen war Nordkorea jedoch bislang schuldig geblieben; noch ist vieles also Spekulation.

Nordkorea mag mittlerweile genügend Plutonium für 6-8 Bomben besitzen, doch ob das Land wirklich die Technologie hat, um derartige Waffen wirklich bauen und über Trägersysteme einsetzen zu können, ist unbekannt.

Eher bleibt zu erwarten, dass Nordkorea nach der Peitsche nun wieder Zuckerbrot folgen läßt – und erneute sog. Verhandlungsangebote machen wird; die kommenden Wochen werden das zeigen.

Allerdings ist – wie es ein Diplomat des südkoreanischen Aussenministeriums am Samstag, 12. 2., ausdrückte – die „rote Linie überschritten“.

Nordkorea könne den status quo ante nun nicht mehr wiederherstellen, ohne sich als Papiertiger zu outen. Und hierin liegt nach Aussicht der hiesigen Nordkorea-Experten eine Imagegefahr, wenn das Land – sich selber aller weiteren Drohgebärden beraubt – nur noch den Atomtest als letztes Mittel zur Unterstreichung seiner Gefährlichkeit sieht.

Dann wäre die internationale Politik Asiens tatsächlich nuklearisiert – und die sensible Gemengelage nicht nur auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien, sondern mittelbar auf der ganzen Welt eine andere.

Die neue US-Aussenministerin Rice hatte kurz vor den Atomverlautbarungen Nordkoreas das Land unter sechs „Vorposten der Tyrannei“ ausgemacht – was mit zu dem ansonsten zur „Un-zeit“ kommenden Timing der offiziellen AA-Ankündigungen aus Pyongyang passen würde, als Retourdrohung gewissermassen.

Vermutlich aber handelt es sich um mehr als Wortspiele.

Die neue Lage hat die lange gehegten Befürchtungen konkret erscheinen lassen, dass Nordkorea – wenn es schon keine Raketentechnik zur Verfügung hat – mit der Proliferation von nuklearem Material Geschäfte machen kann und will und bislang ist das Kalkül hoch und höher gelegter Eskalationsszenarien für Pyongyang noch immer aufgegangen.

Dennoch ist hier auch erstmals das Prestige Chinas betroffen, dessen erfolgreiche Vermittlerrolle zwischen den anderen 5 Verhandlungsmächten durch den Ausstieg Nordkoreas aus der 4. Gesprächsrunde stark leiden könnte.

Am Ende hat Nordkorea die Rechnung wirklich ohne den Wirt gemacht – und der hiesse in diesem Fall nicht Amerika, sondern China.

Die N.Y. Times zitierte in ihrer Ausgabe vom 13. 2. 2005. chinesische Nordkorea-Experten mit dem Statement, „so, wie ein Messer nicht in Kinder- oder Narrenhand gehört, so haben Atomwaffen nichts im Besitz von Nordkorea verloren“.

Und aus Japan übermittelte das Blatt die Meinung, dass „diese Krise entweder durch Krieg oder durch Regimewechsel entschieden wird; man bevorzugt hier den Regimewechsel...“.

Auf jeden Fall gilt:

Kim Jong-Il ist diesmal sehr weitgegangen. Zu weit?

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Leiter des Rechtsstaatsprogramms Asien

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Sankt Augustin Deutschland