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Justin Trudeau - Prime Minister of Canada / Wikimedia Commons / CC BY 3.0

Báo cáo quốc gia

Mary Simon - Kanadas erste indigene “Vizekönigin“

Am 26. Juli 2021 beginnt eine neue Ära in der jüngeren Geschichte Kanadas. Mit der 74-jährigen Mary Jeannie May Simon tritt erstmals in der seit 154 Jahre bestehenden Konföderation Kanadas eine Angehörige eines indigenen Volkes das Amt der Generalgouverneurin an. Damit ist sie die 30. Inhaberin dieses Amtes seit 1867 und verfassungsrechtlich Repräsentantin des offiziellen Staatsoberhaupts Kanadas, Königin Elizabeth II. Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau hatte am 6. Juli bekannt gegeben, dass die Queen Simon auf seinen Vorschlag in ihr neues Amt berufen habe.

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Generalgouverneure Kanadas – ihre Rolle und Wirkung

Kanadas Regierungssystem ist eine konstitutionelle Monarchie mit einer parlamentarischen Demokratie. Der britische Monarch ist in Personalunion König von Kanada und Staatsoberhaupt. Generalgouverneurin Simon ist daher die Vertreterin der Königin in Kanada. Die Verantwortlichkeiten des Generalgouverneurs haben sich im Laufe der Zeit zusammen mit der Entwicklung Kanadas als souveräne und unabhängige Nation weiterentwickelt. Im Jahr 1947 wurden die Befugnisse des Generalgouverneurs durch ein von König Georg VI., dem Vater Elizabeths II., unterzeichnetes Patentschreiben neu definiert. Diese Patentbriefe bevollmächtigen den Generalgouverneur, gemeinsam mit dem Geheimen Rat (Privy Council) für Kanada alle Befugnisse und Autoritäten auszuüben, die dem monarchischen Staatsoberhaupt in Bezug auf Kanada rechtmäßig zustehen. Seitdem übt der Generalgouverneur in vollem Umfang die verfassungsmäßigen Pflichten im Namen des Staatsoberhauptes aus, nicht nur in Kanada, sondern auch im Ausland. Gemäß dem Patentschreiben ist der Generalgouverneur auch der militärische Oberbefehlshaber von Kanada: Die Position beinhaltet technisch gesehen die Erteilung von Befehlen für kanadische Truppen, Luftwaffenangehörige und Matrosen, ist aber überwiegend eine zeremonielle Rolle, in der der Vizekönig Stützpunkte der kanadischen Streitkräfte in ganz Kanada und im Ausland besucht, um an militärischen Zeremonien teilzunehmen. Rechtlich ist die Amtszeit des Generalgouverneurs nicht begrenzt, obwohl alle Amtsinhaber im Schnitt fünf Jahre gedient haben.

Die vielleicht wichtigste Aufgabe des Generalgouverneurs besteht darin, die nationale Einheit zu fördern. Königin Elisabeth II. erklärte dies 1959 beispielhaft: "Die Aufrechterhaltung der richtigen Beziehung zwischen der Krone und dem kanadischen Volk [ist] die wichtigste Funktion unter den vielen Pflichten des Amtes“. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, das Land zu bereisen und sich mit Kanadiern aus allen Regionen und ethnischen Gruppen Kanadas zu treffen. Er oder sie wird auch Einzelpersonen in die verschiedenen nationalen Orden einführen und nationale Medaillen überreichen. In ähnlicher Weise verwaltet und verteilt der Vizekönig die „Governor General's Awards“, Auszeichnungen für herausragende akademische, künstlerische und soziale Leistungen.

Fast ein Jahrhundert lang waren die Generalgouverneure Kanadas Ausländer - Angehörige des britischen Hochadels; erst 1952 trat der erste in Kanada geborene Amtsinhaber seinen Dienst an. Simon eingeschlossen haben seitdem acht Männer und fünf Frauen das Amt innegehabt. Sie waren Diplomaten, Militärs, Wissenschaftler und Journalisten: auch Simon gehört der letztgenannten Zunft an. Ihre unmittelbare Vorgängerin, Julie Payette, war eine Astronautin Kanadas.

Karriere als Repräsentantin ihres Volkes

Simons Vater war Englisch-Kanadier, die Mutter eine Inuk. Ihr Volk, die Inuit, sind eine Gruppe kulturell ähnlicher indigener Völker, die in den arktischen Regionen Grönlands, Kanadas und Alaskas leben. In Kanada leben Inuit im größten Teil des Nordens, im Territorium Nunavut, im nördlichen Drittel von Québec, in Labrador und in verschiedenen Teilen der Nordwest-Territorien, insbesondere um den Arktischen Ozean.

Mary Simon hat nationale und internationale Anerkennung für ihre Arbeit über arktische und indigene Themen und als Fürsprecherin für die Rechte und Kultur der Inuit erlangt.

Geboren im Norden von Quebec, begann sie ihre Karriere als Radiomoderatorin. Danach hatte sie eine Reihe von Führungspositionen bei indigenen Interessenvertretungs-organisationen inne, der „Northern Quebec Inuit Association“ und der „Inuit Tapiriit Kanatami“, deren Schwerpunkt auf der Aushandlung des ersten Abkommens über Landansprüche in Kanada lag. Als Präsidentin der „Makivik Corporation“ war sie direkt an der Umsetzung von Abkommen zum Schutz und der Förderung der Rechte der Inuit beteiligt. Zusammen mit anderen indigenen Führungspersönlichkeiten nahm sie auch aktiv an den Verhandlungen teil, die 1982 zur Verabschiedung der kanadischen Verfassung führten, in der die Rechte der Ureinwohner formell in der Charta Kanadas verankert wurden. Ab 2006 diente sie zwei Amtszeiten als Präsidentin der „Inuit Tapiriit Kanatami“. Sie ist die Gründerin der „Arctic Children and Youth Foundation“ und war bis 2014 die Vorsitzende des „National Committee on Inuit Education“.  

Von 1994 bis 2003 diente sie als Botschafterin Kanadas für zirkumpolare Angelegenheiten und war damit die erste Inuk, die einen Botschafterposten innehatte. Während dieser Zeit verhandelte sie die Gründung des Arktischen Rates. Gleichzeitig war sie von 1999 bis 2001 Botschafterin von Kanada in Dänemark.

Simon war schon vor einigen Jahren im Gespräch für diesen Spitzenposten. Ihre altersmäßig gesehene Spätberufung verdankt sie dem Rücktritt von Julie Payette im vergangenen Januar. Die Vorgängerin trat nach Vorwürfen über aggressives Verhalten und öffentliche Demütigungen von Mitarbeitern zurück, die in einer unabhängigen Arbeitsplatz-untersuchung dokumentiert wurden. Ihr Abgang wurde als beispielloser Skandal in Rideau Hall, der Residenz der Generalgouverneure, gesehen.

Eine Indigene als “Versöhnerin zur rechten Zeit“…

Mary Simon ist aber alles andere als eine Verlegenheitslösung. Sie weist eine beachtliche Biografie vor und hat etliche Ehrendoktortitel. Ihre Berufung ist auch eminent politisch, und nicht nur, weil Premierminister Justin Trudeau noch in diesem Jahr mit vorgezogenen Parlamentswahlen liebäugelt und den Lohn für die Auswahl einer in der Bevölkerung akzeptierten Persönlichkeit einfahren will. In ganz Kanada stehen seit Monaten die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast. Die jüngsten, in der weltweiten Medienberichterstattung mit Entsetzen aufgenommenen Entdeckungen von Hunderten von nicht gekennzeichneten Gräbern indigener Kinder in ehemaligen Internatsschulen in mehreren Provinzen haben Trauer und Wut über die Gräueltaten, die an indigenen Völkern in Kanada im Rahmen einer von Weißen zu verantwortenden Assimilationspolitik begangen wurden, ausgelöst und zu verstärkten Forderungen nach Versöhnung geführt. Simon hat diese Grundstimmung aufgegriffen und darauf hingewiesen, dass sie der Bitte um Übernahme des Amtes auch deshalb nachgekommen sei, „weil ich das Gefühl hatte, dass dies eine Position ist, die den Kanadiern zusammen mit den indigenen Völkern helfen würde". Tatsächlich wurde vor der Ernennung von Simon öffentlich die Frage aufgeworfen, ob eine indigene Person aufgrund des Erbes des Kolonialismus in Kanada in der Rolle des Generalgouverneurs dienen wolle. Vertreter indigener Organisationen begrüßten ihre Berufung und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass dadurch das Verhältnis der Indigenen „zur Krone“ neugestaltet werden könne.

…aber nicht makellos

Simon spricht Inuktitut und Englisch, jedoch kein Französisch, obwohl sie in Quebec aufgewachsen ist. Sie unterstrich bei ihrer Vorstellung, dass sie entschlossen sei, Französisch zu lernen und wies darauf hin, dass ihr die Chance verwehrt wurde, während ihrer Zeit in den Tagesschulen der Bundesregierung, die von indigenen Kindern besucht werden mussten, Französisch zu lernen. Kenner der Situation sagen, ihre Erklärung, warum sie kein Französisch gelernt hat, sei korrekt und gereiche der damaligen Bundesregierung nicht zur Ehre. Simon wuchs zwar in Nord-Quebec auf. Aber ihre und die Schulbildung aller indigenen Kinder wurde aus Gründen der Bundesverantwortung für die Belange dieser in Kanada sogenannten „First Nations“ von der Bundesregierung übernommen, die sich damit über die normalerweise exklusive Verantwortung der Provinzen für die Bildung hinwegsetzte. „Die föderalen Institutionen hatten im Allgemeinen keine Ahnung von Französisch, aber es ist anzunehmen, dass es eine wohlwollendere Begründung gibt - dass der Unterricht von Inuit-Kindern in einer Sprache, die nicht ihre eigene war, schon genug Herausforderung war, ohne dass man daraus zwei neue Sprachen machen musste“, meint ein bekannter Kommentator.

Prompt kam auch erste deutliche Kritik an der Personalie Simon aus Quebec. Dortige Parlamentarier fragten, warum der Premierminister es für angemessen halte, eine Generalgouverneurin vorzuschlagen, die nicht in der Lage sein werde, "mit mehr als acht Millionen französischsprachigen Bürgern Kanadas zu sprechen." Die Behörde des kanadischen Kommissars für Amtssprachen meldete, dass sie das Verfahren zur Ernennung von Generalgouverneuren untersuchen werde, nachdem sie Hunderte von Beschwerden von Kanadiern erhalten habe, die darüber verärgert seien, dass Mary Simon kein Französisch spricht. Nahe liegt auch, dass viele Frankophone sich fragen, warum sie diese Sprachkenntnisse in den fast 20 Jahren, in denen sie für das Außenministerium arbeitete, nicht erworben hat. Dazu meinen ehemalige kanadische Diplomaten, sie wurde erst in den 1990er Jahren zur Sonderbotschafterin für zirkumpolare Angelegenheiten ernannt, als sie über 50 Jahre alt gewesen sei. Also sei die übliche Anforderung an Beamte des Auswärtigen Dienstes, dass sie "beide Amtssprachen" (Englisch und Französisch) sprechen müssten, für sie aufgehoben worden, „wie es regelmäßig bei politischen Ernennungen zu Botschafterposten der Fall ist“. Und nicht ohne Häme wird hinzugefügt, „die letzten fünf Generalgouverneure waren eher klassisch zweisprachig, aus Sensibilität für Quebec, oder genauer gesagt, wegen der Notwendigkeit der jeweiligen Bundesregierung, dort Sitze im Parlament zu gewinnen“. Diesmal sei festgestellt worden, dass die „‘Québecois‘ sich nicht so sehr um ihre Sprachfrage kümmern, obwohl sie das Amt selbst als koloniales Artefakt verspotten“.

Die größere, unbeantwortete Frage

Mary Simon wird das Amt der "Vizekönigin" gut ausfüllen, das ist die Mehrheitsmeinung. Aber wird Kanada den in vielen Augen grotesken Anachronismus der Beibehaltung des Erbmonarchen des Vereinigten Königreichs als formelles Staatsoberhaupt verewigen? Aufeinanderfolgende liberale Premierminister haben sich geweigert, dieses Thema anzufassen, und die kanadischen Konservativen sind aus ideologischen Gründen Royalisten. Aber „die historische Uhr tickt. Und die Köpfe sind tief in den Sand gesteckt“, meint der o.g. Beobachter. Und weiter: „Wir sollten der Königin JETZT für ihren unschätzbaren Dienst danken und leise sagen: Von hier aus übernehmen wir.“

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