Nationalgeschichte und neuer Nationalismus im 21. Jahrhundert - Auslandsbüro Frankreich
Fachkonferenz
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Die Funktion von Geschichtsbildern im globalen Rahmen soll vergleichend analysiert werden, nicht zuletzt dort, wo die Max Weber Stiftung selbst mit Instituten vertreten ist. Seit geraumer Zeit lässt sich beobachten, dass Nationalgeschichte und die identitätsstiftende Wirkung von entsprechenden Erzählungen wieder deutlich an Gewicht gewinnen. Das in der Wissenschaft überwundene Narrativ des patriotischen Exzeptionalismus kommt überall wieder in Mode. Implizit und oft auch explizit richten sich solche nationalen Geschichtsbilder gegen Nachbarstaaten und innere Oppositionen, gegen supranationale und universalistische Ausrichtungen und konkret gegen das, was als Selbstanklagen, unbegründete Reue, unangebrachte Entschuldigungen oder „Denkmale der Schande“ die Erinnerung an eigene frühere Verbrechen und Fehlverhalten wachhält und eingesteht oder vermeintliche zivilisatorische Leistungen herabmindert.