Indien rückt für Deutschland zunehmend als strategischer Partner und Innovationsstandort in den Fokus. Gründe dafür sind die junge Bevölkerung, starkes Wirtschaftswachstum und technologische Fortschritte –etwa in Raumfahrt, Pharmazie und Künstlicher Intelligenz. Auch geopolitisch spielt Indien eine wachsende Rolle und gewinnt international an Bedeutung.
Besondere Bedeutung kommt indischen Studierenden zu: Mit rund 50.000 Personen stellen sie inzwischen die größte internationale Gruppe in Deutschland, vor allem in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik. Der Großteil kommt für ein Masterstudium, da dieses kürzer, bezahlbarer und oft englischsprachig ist. Ihre Bleibeperspektive ist überdurchschnittlich hoch, deutlich mehr indische Studierende als andere internationale Gruppen möchten auch nach dem Abschluss in Deutschland leben und arbeiten.
Viele von ihnen sind nach dem Studium in hochqualifizierten MINT-Berufen tätig und verdienen überdurchschnittlich. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung, zur Innovationskraft Deutschlands und zur Stabilisierung des demografischen Wandels.
Damit dieses Potenzial langfristig wirksam werden kann, müssen zentrale Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden. Dazu gehören mehr englischsprachige Studienangebote, schnellere und transparente Visa-Verfahren, bezahlbarer Wohnraum sowie studienbegleitende Sprachförderung und praxisnahe Studienformate. Auch der Übergang in den Arbeitsmarkt muss gezielter begleitet werden – etwa durch Mentoring, frühzeitige Deutschkurse und stärkere Vernetzung mit Unternehmen.
Indien bietet enormes Potenzial für Forschung, Innovation und Fachkräftegewinnung. Eine strategische Zusammenarbeit ist deshalb eine Investition in die Zukunft für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
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Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.