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Zum Tode von Nelson Mandela

Früherer Staatspräsident stirbt 95-jährig

Mit Bangen hatte die südafrikanische Bevölkerung diesen Moment erwartet, besorgt um den Vater ihrer Nation, aber auch um die Einheit des Landes, für die Nelson Mandela so bedeutend ist.

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Auch am 6. Dezember 2013 durchstöbern Bettler früh morgens die Mülltonnen der Haushalte in den reichen Vororten von Johannesburg, Menschen fahren gedrängt in Maxi-Taxis zur Arbeit, Jogger nutzen die noch fast leeren Straßen für ihren Frühsport, schwarze Limousinen fahren mit hoher Geschwindigkeit durch die Stadt.

Doch eigentlich müsste die Welt hier heute still stehen. Am Vorabend verstarb gegen 20.30 Uhr Südafrikas früherer Staatspräsident Nelson Mandela im Alter von 95 Jahren nach langer Krankheit. Mit Bangen hatte die südafrikanische Bevölkerung diesen Moment erwartet, besorgt um den Vater ihrer Nation, aber auch um die Einheit des Landes, für die Nelson Mandela so bedeutend ist.

Nelson Mandela war ein Held der Menschlichkeit, wie es sein Nachfolger Thabo Mbeki in seinem Nachruf ausdrückte. Die weitgehend gewaltfreie Aussöhnung zwischen Unterdrückern und Unterdrückten, die Zerschlagung des Apartheid-Regimes und der Aufbau eines demokratischen Staates sind untrennbar mit seiner Person verbunden. Schon zu Lebzeiten war er eine Ikone, kein Gesicht eines südafrikanischen Politikers wurde öfter dargestellt als das des ehemaligen Präsidenten. Seine Bilder zieren Souvenirshops und Plakatwände, auf vielen öffentlichen Plätzen stehen seine Skulpturen, unzählige Straßen tragen seinen Namen. Mandelas Gesicht ist auf allen neuen Geldscheinen verewigt, die nach seinem traditionellen Namen „Madibas“ genannt werden. Zahlreiche Musikstücke bringen die Verehrung für Mandela zum Ausdruck, darunter „Bring him back home“ von Hugh Masekela, „Black President“ von Brenda Fassie und „Asimbonanga“ von Johnny Clegg.

Ein 1988 veranstaltetes Solidaritätskonzert anlässlich Nelson Mandelas 70. Geburtstag wurde in 67 Ländern ausgestrahlt und von 600 Millionen Zuschauern gesehen. Filme und Dokumentationen wie „The Rivonia Trial“, „Invictus” und die erst kürzlich in die Kinos gekommene Verfilmung seiner Autobiographie „Long Walk to Freedom“ beschreiben sein Leben. Zahlreiche Biographien widmen sich seiner Lebensgeschichte. Schon jetzt sind fast alle seiner aufgenommenen Worte, Taten oder Eindrücke als Bestseller in Büchern verewigt. Viele stritten sich schon zu seinen Lebzeiten um sein Vermächtnis.

Rohlihala Mandela wurde am 18. Juli 1918 in Mvezo in der Transkei geboren. Seinen Vornamen Nelson erhält er auf Drängen seiner Grundschullehrerin, die allen Schülern auch einen christlichen Namen geben wollte. Im Jahr 1939 beginnt er sein Studium an der Universität Fort Hare und wird im Jahr 1944 Mitbegründer der Jugendorganisation des African National Congress, deren Vorsitz er 1951 übernimmt. 1944 heiratet er Marries Evelyn Ntoko Mase, mit der er später vier Kinder haben wird. 1952 wird Nelson Mandela erstmals verhaftet und zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. 1958 lässt er sich von Evelyn Mase scheiden und heiratet Nomzamo Winnie Madikizela, mit der er zwei Töchter haben wird. Im Jahr 1960 wird der ANC verboten, Mandela wird erneut verhaftet und geht 1961 in den Untergrund. 1963 wird er wegen Hochverrats verurteilt und in das Gefängnis auf Robben Island verbracht. Zwölf Jahre später lehnt er ein Angebot des ehemaligen Staatspräsidenten P.W. Botha ab, gegen die Zusicherung auf Gewaltverzicht aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Am 2. Februar 1990 kündigt Staatspräsident FW de Klerk im Parlament die Freilassung Mandelas und die Aufhebung des Verbots des ANC an. Schon am 11. Februar 1990, nach 27 Jahren Haft, wird Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen und erhält 1993 gemeinsam mit F.W. de Klerk den Friedensnobelpreis. Ein Jahr später, am 27. April 1994 wird er zum ersten Staatspräsidenten des neuen Südafrika gewählt. Sein politisches Wirken ist fortan geprägt von dem Bemühen um Versöhnung, die Bildung einer nationalen Einheit und einen friedlichen Ausgleich. 1996 trennt er sich von seiner Frau Winnie Mandela und heiratet später, an seinem 80. Geburtstag am 18. Juli 1998 Gracia Machel, die Witwe des ehemaligen Staatspräsidenten von Mosambik. Nach einer Amtszeit als Staatspräsident tritt Nelson Mandela zu den Wahlen im Jahr 1999 nicht mehr an und zieht sich ab 2004 mit der Aufforderung aus dem öffentlichen Leben zurück: „Don’t call me, I call you.“

Nelson Mandelas Tod fällt in eine Zeit der großen Herausforderungen für Südafrika. Die Träume seiner Generation von einer Angleichung der Lebenschancen aller Südafrikaner und der Begründung einer gemeinsamen Identität bleiben noch unerfüllt. In der Politik mangelt es an charismatischen Vorbildern, die an die Qualität Nelson Mandelas heranreichen. Die Fähigkeit zur Lösung gesellschaftlicher Konflikte nimmt ab, wie auch das Vertrauen der Südafrikaner in ihre Politiker. Die Regierung ist inhaltlich gespalten, der ANC scheint weitgehend orientierungslos und Mandelas Nach-Nachfolger als Staatspräsident muss sich gegen vehemente Anschuldigungen wehren, sich in seinem Amt selbst zu bereichern. 20 Jahre nach Beginn der Südafrikanischen Demokratie und wenige Monate vor den Parlamentswahlen 2014 sollte der Tod Madibas der Weckruf sein, den Südafrika dringend braucht.

Gleich nach seinem Tod gestern Abend versammelten sich viele Südafrikaner vor dem Haus Nelson Mandelas in Johannesburg. Einige können nicht fassen, dass er tot ist. Andere hoffen, dass Südafrika den Geist Mandelas weiter in sich tragen wird. Und Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu tröstete: “Die Sonne wird auch morgen aufgehen, und übermorgen und überübermorgen… sie wird vielleicht nicht so hell erscheinen wie gestern, aber das Leben wird weiter gehen.“

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