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Доклади и документации

Glücksvorkommen in Kurzgeschichten

от Prof. Dr. Michael Braun

Ralf Rothmann liest im studio online der KAS

Ob das „Leben nicht wunderbarer ist, als wir erkennen können“, „trotz Tod, Schmerz, Elend und dem ganzen Mist“: Diesen Satz von Ralf Rothmann fand der KAS-Vorsitzende und ehemalige Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert mitten hineingeschrieben in unsere Zeit. Er eröffnete die sechste Lesung studio online der Kulturabteilung, in bewährter Kooperation mit dem Büro Bundesstadt Bonn (Dr. Ulrike Hospes) und dem Regionalbüro Westfalen der KAS (Dr. Andreas Schulze). Über 100 Gäste hatten sich aus dem Rheinland und aus dem Ruhrgebiet, aus Berlin, Bergamo, Bologna, Belgrad, Limerick, Warschau und Valencia zugeschaltet.

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Tatsächlich kommt „Corona“ in dem neuen Band „Hotel der Schlaflosen“ (2020) vor, aus dem der KAS-Literaturpreisträger (2008) zwei Geschichten vorstellte. Aber in ungewohntem, vorpandemischem Zusammenhang: als Biersorte. Im Gespräch mit dem Literaturreferenten der Stiftung gab der Schriftsteller zu, mit der Pandemie habe sich recht wenig an seiner Arbeitssituation verändert, er bevorzuge ohnehin das Schreiben in der Stille und gehe nun lediglich häufiger zum Einkaufen.

Ralf Rothmann sprach über den „romanlangen“ Atem der Kurzgeschichte und die Kunst, auf knappem Raum tiefgreifende Episoden oder sogar ein traumatisches Leben zu verdichten. Das geschieht, wenn er seine Figuren in prekären Situationen heimsucht. Im „Hotel der Schlaflosen“ sind es Situationen der Angst. Diese Angst tritt als spiegelverkehrte Hoffnung, als guter Ratgeber in Erscheinung. So in „Geronimo“, der ersten Erzählung, die Rothmann las. Sie spielt in den 1960er Jahren auf einer Kohlehalde im Ruhrgebiet, auf der Vater und Sohn von einem bewaffneten Mann bedroht werden. Die Situation geht nicht nur glimpflich aus, sie lässt den Sohn auch am „tief verschütteten Glücksvorkommen“ des Vaters, der Untertage arbeitet, teilhaben.

Die danach vorgelesene Erzählung „Das Sternbild der Idioten“ ist Mitte der 1980er Jahre in Berlin angesiedelt. Ein Mauerfilm wird gedreht und Komparsen bringen die Arbeit am Set durch eine „Grenzprovokation“ beinahe zum Kippen. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass es die Schriftsteller waren, die den Fall der Mauer vorbereiteten: Rothmann würde ihn mit seiner Mauersturz-Erzählung, in der nach eigenen Worten fast nichts erfunden ist, mühelos erbringen. Seine Geschichte geht gut aus – was bei Rothmanns Titelgeschichte über Stalins berüchtigten Henker Blochin, der sich unter seinen zahlreichen Mordopfern ausgerechnet den Dichter Isaak Babel herausliest, nicht der Fall ist.  
Rothmanns Kurzgeschichten über innere Freiheiten in Zeiten von Gewalt- und Angsterfahrungen bannten die Zuhörer, auch durch die Aura der Autorstimme. Am Ende kam es zwar nur zu einer Publikumsfrage. Aber dafür zu etlichen Buchbestellungen.   

 

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