Tekstovi o događajima
Mit Osvaldo Hurtado, Ex-Präsident Ecuadors, dem honduranischen Kardenal Oscar Rodríguez, Ramón Guillermo Aveledo, ehemals Vorsitzender des venezolanischen Senats, dem Ex-Präsidenten Perus Valentín Paniagua und der Vorsitzenden der peruanischen Christdemokratie, Lourdes Flores, war das zweitägige Seminar hochrangig besetzt.
Einigkeit herrschte unter Referenten und Teilnehmern über die grundlegenden Defizite auf dem lateinamerikanischen Kontinent. So folgten alle der Einschätzung Osvaldo Hurtados, dass ein Jahrzehnt des wirtschaftlichen Neoliberalismus zwar mehrheitlich makroökonomische Stabilität gebracht habe. Jedoch sei trotz aller Fortschritte die Zahl der Armen besorgniserregend angestiegen. Die Tatsache, dass nach neuesten Studien mehr all 44% der Lateinamerikaner als arm eingestuft werden (Tendenz steigend!), zeige, dass die Zukunft einer sozialer geprägten Marktwirtschaft gehöre. Ex-Präsident Hurtado verwies zudem auf die grossen Probleme im Bildungssektor. Die Qualität der öffentlichen Schulen sei grösstenteils besorgniserregend schlecht. Die lateinamerikanischen Kinder hätten zwar Zugang zu Bildung, jedoch könnten nur Kinder wohlhabender Eltern die guten privaten Bildungseinrichtungen besuchen. Diese soziale Ungerechtigkeit sei aus christlicher Perspektive nicht hinnehmbar.
Kardenal Oscar Rodríguez verwies auf die tiefgreifende Krise der Wertesysteme, die sich im mangelden Vertrauen im Umgang miteinander zeige. Dieses verloren gegangene Vertrauen müsse unbedingt zurückgewonnen werden, sonst laufe man Gefahr, dass Korruption und Autoritarismus noch stärker als bisher die Gesellschaft prägten. Zudem begünstige ein Verlust von Werten die Chancen von unberechenbaren politischen „Outsidern“ und „Caudillos“, die den lateinamerikanischen Nationen bereits mehr als genug Schaden zugefügt hätten. Besondere Beachtung fanden die Ausführungen des Kardenals zum Neoliberalismus. So geisselte er den allseits vorherrschenden extremen Individualismus und Egoismus, der zu noch grösseren sozialen Ungleichheiten führe.
Lourdes Flores und Valentín Paniagua nutzten die Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung, um auf einige grundlegende Probleme der Entwicklung in Lateinamerika und Peru aufmerksam zu machen. So sein der Kontinent zwar nicht die ärmste Region der Welt, gleichwohl jedoch die Region mit den grössten sozialen Unterschieden. Obwohl fast alle Regierungen die im Washington Konsensus festgelegten wirtschaftspolitischen Massnahmen umgesetzt hätten, habe dies nur zu mehr Wohlstand der ohnehin Wohlhabenden geführt. Valentín Paniagua kritisierte die „Kolonisierung der Politik durch die Wirtschaft“ sowie die mangelhafte Kommunikation zwischen der Regierung einerseits und der Bevölkerung anderseits. Frau Flores forderte eine bessere Politik durch mehr Partizipation und verwies gleichzeitig auf die Schwäche der lateinamerikanischen politischen Parteien. Die fehlende ethische Orientierung in den Parteien und damit in der Politik im allgemeinen, begünstige nach wie vor den immer stärker aufkommenden politischen Populismus. Um dem entgegen zu steuern, seien grosse Anstrengungen und Strukturreformen, vor allem innerhalb der Parteien und politischen Bewegungen, notwendig.
Das internationale Seminar fand grosse Beachtung in der peruanischen Presse, da sowohl Valentín Paniagua als auch Lourdes Flores als aussichtsreiche Kandidaten für die Anfang 2006 anstehenden Präsidentschaftswahlen gelten. Dem durch Korruptionsskandale und Werteverfall gebeutelten Land stünden beide Politiker gut an, da sie eine Alternative zur vorherrschenden Beliebigkeit und Wertelosigkeit darstellen.
Themen
Über diese Reihe
Zaklada Konrad-Adenauer, njene obrazovne ustanove, obrazovni centri i predstavništva u inostranstvu svake godine nude tisuće raznih priredbi i akcija na razne teme. O odabranim konferencijama, događajima, simpozijima itd. obavještavamo Vas aktualno i ekskluzivno na web stranici www.kas.de. Na ovoj stranici ćete naći, pored sažetaka sadržaja, i dodatne prateće materijale kao što su slike, rukopisi govora, video i audio sadržaje.