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Deutsch-Tschechische Beziehungen im Kontext der EU-Erweiterung

od Frank Spengler
Am 14. März, dem Vorabend des 64. Jahrestages der Zerschlagung der „Rest-Tschechoslowakei" durch Hitler-Deutschland und der Etablierung des „Protektorats Böhmen und Mähren“, äußerte sich Staatspräsident Klaus zu den deutsch-tschechischen Beziehungen.

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Er bezeichnete den „Abschub“ der deutschen Bevölkerung nach dem Krieg aus der Tschechoslowakei aus der heutigen Sicht als unannehmbar.

Zugleich rief er beide Nationen auf, die Vergangenheit als unveränderbar hinzunehmen und gemeinsame Schritte zu unterstützen, die der Freundschaft, der Zusammenarbeit und dem Verständnis dienen.

Der Auswärtige Ausschuss des Europäischen Parlaments stimmte am 20. März 2003 für die Aufnahme Tschechiens in die EU. Einer der beiden Mitglieder dieses Gremiums, die sich gegen die Annahme des „Erweiterungsberichts“ aussprachen, war der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt MdEP.

Er begründete dies damit, dass einige Abgeordneter einen Änderungsantrag zurückgezogen hätten, worin die Forderungen des EU-Parlaments an die Tschechische Republik erneuert worden wären. So aber sei der Text „ohne jede Substanz“. Seine Ablehnung wurde besonders von den tschechischen Christdemokraten, die assoziierte Mitglieder der EVP sind, sehr kritisch aufgenommen.

Unabhängig von dieser Entwicklung fand am 24. März 2003 in Prag die seit mehreren Monaten geplante Eröffnung eines Verbindungsbüro der Sudetendeutschen Landsmannschaft durch ihren Vorsitzenden Bernd Posselt MdEP statt.

An der Eröffnung nahmen u.a. der Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in Tschechien Ramíro Cibrián, der stellv. Senatspräsident Jan Ruml (US-DEU), der Abgeordnete der Christdemokraten Vladimír Ríha (KDU-CSL) sowie ein Senator der Sozialdemokraten teil. Die Eröffnung des Büros wurde von der oppositionellen ODS (1. Stellv. Parteivorsitzender Zahradil) in den Medien kritisiert. Von der CSSD waren dazu sehr zurückhaltende (Premierminister Spidla) oder im - Einklang mit den Kommunisten - sehr kritische (Parlamentspräsident Zaorálek) Äußerungen zu hören.

Die vielfach übertriebenen Reaktionen vieler Politiker standen im Einklang mit vielen Kommentatoren einiger links- bzw. nationalorientierten Medien nach dem Taktstock der linken Tageszeitung Právo. Der Psychologe und Zeitungskommentator Petr Príhoda beschrieb diesen Zustand der tschechischen Denkweise gegenüber der Sudetendeutschen Frage in seinem Artikel „Unsere Vergangenheit ist noch nicht geheilt“ für die Hospodárské Noviny vom 28. März 2003 folgendermaßen: „Wir haben es hier mit einem deutschen (besonders sudeten-deutschen) Komplex der tschechischen Seele zu tun. Mit einer fixierten Erinnerungsweise von Themen, derer Quelle eine tief verletzende Erfahrung ist, Themen, die voll geladen mit Angst, Aggressivität und anderen Emotionen sind. Ihre Unveränderbarkeit ist gegeben durch die Angst: Würden wir uns auf seine Analyse einlassen, nur Gott weiß, wohin es uns bringen könnte... Es funktioniert ein ungeschriebenes Abkommen, dass dieses Thema tabu ist. Wer es bricht, schließt sich aus der Mehrheitsgemeinschaft aus (kürzlich Jan Sokol). So benimmt sich die unverarbeitete, ungeheilte Vergangenheit....“

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