Holocaustzeitzeugengespräche in den Universitäten Maimónides und Austral - Auslandsbüro Argentinien
Veranstaltungsberichte
Rund 30 Gäste folgten den Berichten der heute 92-jährigen Micheline Wolanowski am 8. Mai 2017, die zu Beginn des zweiten Weltkrieges 14 Jahre alt war. Anders als ihre Familie, die in Ausschwitz ermordet wurde, überlebte sie den Holocaust. Während des Krieges fand Sie Unterschlupf bei einem französischen Ehepaar, wo sie als Dienstmädchen tätig war. Nach dem Ende des Krieges kehrte sie nach Paris zurück, wo sie zunächst gerichtlich die besetzte Wohnung ihrer Eltern einfordern musste. Schließlich heiratete sie und gelangte über Uruguay nach Argentinien, wo sie heute lebt. Hier hat sie es sich zur Aufgabe gemacht von ihrem Schicksal zu berichten, um jüngeren Generationen eine Botschaft zu senden.
Nach einer kurzen Einführung des Dozenten Fernando de Ruiz der Universität Austral und der Psychologin und Co-Organisatorin Lidia Assorati, begann die Holocaustüberlebende Hélène Gutkowski am 10. Mai 2017 ihre Kindheit zu schildern. Sie ist eines der „versteckten Kinder“ dieser Zeit. Ihre Eltern mussten sie mit zwei Jahren zum Schutz bei einer christlichen Familie zurücklassen, während sie selbst, zusammen mit dem älteren Bruder, in den Süden Frankreichs flohen, um den Razzien der Nazis zu entkommen. Um Hélène besser zu schützen, wurde sie außerdem umgetauft. Dieser Identitätswechsel hat ihr und 60.000 weiteren „versteckten Kindern“ das Leben gerettet. Nach dem Kriegsende, als sie fünf Jahre alt war, kehrten ihre Eltern zurück und nahmen sie mit nach Paris, wo sie Jahre später ihren argentinischen Ehemann kennen lernte.