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Veranstaltungsberichte

Zeitzeugenvorträge von Holocaustüberlebenden in Buenos Aires

Zwischen Mai und November 2019 organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gemeinsam mit der Psychologin Lidia Assorati Zeitzeugengespräche von Holocaustüberlebenden für Schüler und Studierende sowie die Öffentlichkeit in der Stadt und Provinz Buenos Aires.

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Die Veranstaltungsreihe wurde bereits zum fünften Mal durchgeführt. Sechs Überlebende erzählten in diesem Rahmen in verschiedenen Bildungseinrichtungen in Buenos Aires von ihren unterschiedlichen Erfahrungen, die sie in Europa damals durchstehen mussten. Im anschließenden Dialog mit dem Publikum kamen viele Fragen auf, die die Zeitzeugin bereitwillig beantworteten. Hierbei wurde das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte aus verschiedenen Facetten beleuchtet.

Frau Myriam Kessler berichtete über ihre Flucht von Belgien ins besetzte Frankreich, die Widerstandskämpfe sowie über ihre an den Krieg anschließende Auswanderung nach Argentinien. Die Soziologin und Autorin Hélène Gutkowski berichtete davon wie sie während des Zweiten Weltkriegs geboren und von ihren Eltern aus Sicherheitsgründen in die Obhut einer katholischen Familie gegeben. Am Ende des Krieges vereinte sie sich wieder mit ihren Eltern und ihrem Bruder, die sich in Paris ihre Existenz wiederaufbaute. Auch Frau Rosa Rotenberg wurde während des Kriegs im Warschauer Ghetto geboren und in die Obhut einer Familie gegeben. Allerdings überlebte lediglich ihr Vater die systematische Judenverfolgung. Sie traf in Paris auf ihn und wanderte mit ihm nach Argentinien aus. Die Autorin, Psychologin und Vorsitzende von „Generationen der Shoá in Argentinien“, Diana Wang, referierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe insbesondere über die Auswirkung des Holocausts auf das Leben der Verfolgten nach dem Krieg. Sie selbst wurde 1945 geboren wuchs in Argentinien auf. Ihre Eltern leugneten zunächst ihre Herkunft, angesichts der Ersten Kommunion gestanden sie diese jedoch ein. Herr Tomás Kertesz aus Ungarn konnte sein Leben Dank eines von Raoul Wallenberg gefälschten Reisepasses retten, ein Großteil seiner Familie wurde jedoch deportiert. Herr Pedro Kalb entkam dem Grauen des Holocausts durch das Exil und ließ sich schließlich wie auch Herr Kertesz in Argentinien nieder, wo beide eine Familie gründeten.

Sie interessieren sich für die jüdische Immigration nach Argentinien unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg?

Hier könne Sie unsere Dokumentation in spanischer Sprache sehen:

Die Zeugenaussagen von vier Holocaust-Überlebenden (Dokumentation)

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