"Eskalation im Kosovo-Konflikt" - Auslandsinformationen
Der Kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti versucht, die gewählten Bürgermeister und Stadträte mit schwerer Polizeigewalt einzusetzen. Die serbischen Demonstranten haben gestern leider mit Gewalt geantwortet. Das Resultat ist über 80 verletzte #nato #kfor Soldaten und Bürger des #Kosovo. Die serbische Bevölkerung erkennt die Bürgermeister nicht an und sieht in der Einsetzung erste Schritte zu einer gewaltvollen Okkupation. Es ist ein großer Fehler von Albin Kurti, dass er dieses Vorgehen nicht mit den #USA, der #EU, #Deutschland und anderen westlichen Partnern abgesprochen hat. Diese unverantwortliche Eskalation torpediert unmittelbar den von der #EU mit großer Mühe geführten Dialogprozess zwischen #Belgrad und #Pristina. Das Ziel, Staatlichkeit auch im Norden des Kosovo herzustellen, ist legitim. Die Mittel sind aber absolut falsche. Sollte Albin Kurti ein ehrliches Interesse an einem friedlichen Miteinander von den insgesamt 6% Serben und dem Rest der Kosovarischen Bevölkerung haben, muss er seine Spezialeinheiten zurückziehen und mit seinen Bürgerinnen und Bürgern reden. Sollten es die westlichen Partner lediglich bei ihrer deklarativen Verurteilung der Eskalation belassen, wird das unmittelbar die anti-westlichen Ressentiments in #serbien stärken. Eine weitere Eskalation kann den gesamten #westbalkan destabilisieren, was es zu verhindern gilt. Beide Seiten müssen schnellstmöglich deeskalieren, um weitere Opfer zu vermeider.
Jakov Devčić, Leter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Belgrad