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Auslandsinformationen 8/2007


Die brasilianische Landlosenbewegung MST / Keine "Aprikosen-Revolution" / Die Türkei nach den Parlamentswahlen: Zurück zur Normalität? / Was nützt die ECOWAS / Menschenrechtsschutz und Islam in Indonesien

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Inhalt

  • Die Türkei nach den Parlamentswahlen: Zurück zur Normalität?

    Die Kandidatur des umstrittenen, der Nähe zum Islamismus verdächtigen Außenministers Abdullah Gül für das Präsidentenamt der Türkei scheint dessen Partei nicht geschadet zu haben: Bei den Parlamentswahlen vom Juli bescherten die Türken der AKP einen haushohen Sieg und gaben so zu erkennen, dass sie den Erfolgen der von Parteichef Erdoğan geführten Regierung mehr Bedeutung beimessen als den Drohungen vor einem Ruck des Landes in Richtung Islamismus.

    von Jan Senkyr

  • Menschenrechtsschutz und Islam in Indonesien

    Sicher hat sich Indonesien nach Suharto der Demokratie geöffnet und ist zahlreichen internationalen Abkommen zum Schutz der Menschenrechte beigetreten. Doch ein auch durch die Staatsideologie, die Pancasila, grundgelegtes enges Religionsverständnis, daraus erwachsende Benachteiligungen vieler Bürger und der wachsende Einfluss von Islam und Scharia geben Anlass zur Sorge um die Zukunft des Landes, in dem ein alle Teile der Zivilgesellschaft umfassender Diskurs vonnöten wäre.

    von Dominik Kneer

  • Auslandsinformationen 08/07

    Lateinamerika ist wieder stärker in den Blickpunktder Öffentlichkeit geraten. Dieser einerseits erfreulicheSachverhalt ist aber andererseits vor allem derTatsache geschuldet, dass populistische Regime, allenvoran Hugo Chávez in Venezuela, durch autoritäreund totalitäre Bestrebungen von sich reden machen.Dieser Trend hat Ursachen und Folgen.Die Ursachen liegen auf der Hand: Die Demokratieeuphorieder neunziger Jahre ist der ernüchterndenErkenntnis gewichen, dass Demokratie per se keineallgemeine Verbesserung der Lebensbedingungen mitsich bringt.

    von Gerhard Wahlers

  • Keine "Aprikosen-Revolution"

    Die Parlamentswahlen in Armenien und ihre Auswirkungen auf die Sicherheitslage im Kaukasus

    Die geopolitische Lage Armeniens ist komplex, der sicherheitspolitische Spielraum des Landes eng und die Militärallianz mit Moskau eine ungeliebte Notwendigkeit: Und so haben die armenischen Parlamentswahlen vom Mai des Jahres auch nicht zu der "Aprikosen-Revolution" geführt, die von manchen vorausgesagt worden war und die das Ende der Kooperation mit Russland einläuten sollte.

    von Aschot Manutscharjan

  • Die brasilianische Landlosenbewegung MST

    Zwischen Chance, Chaos und Systemkritik

    Das Aufkommen der Landlosenbewegung MST hat die seit langem offene Frage der Agrarreform in Brasilien nicht gelöst: Gestützt auf eine sozialistische Ideologie und die Praxis rechtswidriger Landbesetzungen, instrumentalisiert die Bewegung die Bauern und ihre legitimen Anliegen eher als dass sie am Aufbau einer gerechten Gesellschaft mitwirkt.

    von Susanne Käss

  • Was nützt die ECOWAS

    Seit ihrer Gründung 1975 hat die 15 westafrikanische Staaten umfassende ECOWAS die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt: Zwar wurden eine Freihandelszone geschaffen, die Infrastruktur verbessert und ein Konfliktlösungsmechanismus entwickelt. Doch massive Defizite bestehen fort - etwa der bislang nicht erfolgte Ausbau wesentlicher Institutionen der Gemeinschaft und, ungleich fataler noch, die geringe Wertschätzung, die die ECOWAS durch die Mitgliedstaaten selbst erfährt.

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