In seinen Grußworten dankte der Rektor der Universidad de Córdoba, Jairo Torres Oviedo, den Anwesenden für ihre Teilnahme und betonte die Bedeutung eines Dialogs als Instrument für die Öffnung und Inklusion der Regionen in die nationale Diskussion unter Leitung von Bildungsinstituten aller Bildungsstufen. Der Rektor der Universidad del Rosario, Alejandro Cheyne García, nannte die Bildung als wichtigsten Weg, um den Wandel des Landes und der Gesellschaft auf einen positiven Weg zu bringen, auch wenn dies oft als gegensätzlich angesehen werde. Gleichzeitig bezog er sich auf die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen im Department Córdoba und wie diese durch eine entsprechende Bildung und Innovationen überwunden werden könnten, auch durch die Kooperation verschiedener öffentlicher und privater Bildungseinrichtungen.
Die Projektkoordinatorin der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien, María Paula León betonte, dass seit dem letzten Jahr bereits ein Besuch im Department Córdoba geplant sei, um über die Herausforderungen im Bereich Bildung, Innovation und Wissenschaft zu sprechen. Die Arbeit der KAS konzentriere sich im Rahmen der Demokratieförderung auf fünf Themenbereiche: Nachhaltige Entwicklung, Friedenskonstruktion, Sicherheit und Verteidigung, Dezentralisierung und Stärkung demokratischer Institutionen. Darüber hinaus sei die Bildung fundamental für die Erreichung dieser Zielsetzungen und müsse daher aus einer umfassenden Perspektive gesehen werden, um ihre Universalität, Qualität und Umsetzung in konkrete Aktionen zu garantieren, die zu einer Transformation des Landes beitragen können.
Am ersten Panel mit dem Titel “Dialog zwischen öffentlicher und privater Universität” nahmen die Rektoren Jairo Torres und Alejandro Cheyne teil; Moderator war der Leiter der Naturwissenschaftlichen Fakultät Professor Roger Eli Torres. Man verlangte, dass Bildung zu einem Grundrecht werden müsse, das die Realität der Jugendlichen transformiere und sich nicht auf einen zentralistischen Diskurs beschränken dürfe, der die Realität in entlegenen Regionen ignoriere. In diesem Sinne sei die Universität als Institution ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung von Bildungsreformen, der Finanzierung von öffentlichen Bildungseinrichtungen, dem Erziehungsmodell als Aufstiegsmöglichkeit, einem verbesserten Zugang zu Bildungschancen oder der Qualität der Ausbildung auf verschiedenen Bildungsniveaus, die zu einer Überwindung der sozialen Ungleichheit beitragen können.
Hinsichtlich des Themas Frieden, meinte der Rektor Jairo Torres, dass der wirkliche Name des Friedens “Bildung” heißen müsse. Wenn das Land Fortschritte im Bereich Inklusion, Frieden oder Versöhnung machen wolle, müsse dies durch eine bessere Ausbildung seiner Jugend und eine erneute Erziehung der bereits gebildeten Gesellschaft geschehen, damit die gewaltsame Geschichte Kolumbiens überwunden und Vertrauen in die staatlichen und sozialen Einrichtungen als Eckpfeiler der Demokratie und des Rechtsstaats geschaffen werden könne. Alejandro Cheyne betonte, dass die emotionale Erziehung der Jugendlichen in öffentlichen und privaten Universitäten gefördert werden müsse, um dadurch einen kontrollierten Umgang mit Emotionen zu erreichen und aufkommende Schwierigkeiten überwinden zu können, damit eine Gesellschaft mit mehr sozialer Gerechtigkeit geschaffen werde, die ihre verfassungsmäßigen Rechte genießen könne.
Am zweiten Panel zum Thema “Region und soziale Entwicklung” nahmen teil, die Koordinatorin für Entwicklung der Handelskammer von Montería, Faustina Barroso; der Direktor des Umweltinstituts des Valle de Sinú und San Jorge CVS, Orlando Medina, die Studentenvertreterin im Verwaltungsrat der Universidad de Córdoba, Ana Gabriela Carrillo und die Menschenrechtsverteidigerin Catalina Pérez; Moderatorin war die Direktorin für Erweiterung und Ehemalige der Universidad del Rosario, Claudia Dulce Romero. Zunächst betonte Faustina Barroso die wichtige Rolle der privaten Unternehmen als Förderer des Wirtschaftswachstums des Departments; gleichzeitig wies sie darauf hin, dass diese Bemühungen umsonst seien, wenn sie nicht von den entsprechenden Kenntnissen der Akademie und dem dualen Bildungsprozess für die Studenten begleitet werden. Außerdem müsse die hohe Arbeitslosenquote durch entsprechende politische Strategien reduziert werden, ebenso wie die Zahl der informellen Arbeitsverhältnisse ohne soziale Sicherheit und die Überlebenschancen von Unternehmen über die ersten 5 Jahre hinaus, vor allem in Städten wie Montería.
Orlando Medina, bezog sich auf die Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit im Department aufgrund seiner Aktionen als Direktor der “Corporación Autónoma Regional” und seiner Mitarbeit am Plan zur territorialen Neuordnung von Montería; dabei seien Entwicklungsmodelle geschaffen worden, die Ökosysteme respektieren, die zur Erhöhung der Produktivität sowie zur Entwicklung und Nachhaltigkeit beitragen können. Auch ging er auf die Förderung der Umwelterziehung der Gesellschaft in Córdoba ein, um durch Gründung “grüner” Unternehmen und nachhaltiger Praktiken zum Wachstum beizutragen und ein soziales, wirtschaftliches und umweltfreundliches Gleichgewicht zu schaffen.
Als Vertreterin der Zivilgesellschaft sprach zunächst Ana Gabriela, die sich auf die finanziellen Probleme im Bildungsbereich konzentrierte und die Notwendigkeit das Gesetz 30 aus 1992 zu reformieren, vor allem seine Artikel 86 und 87, die sich auf die Subventionen für die öffentliche Bildung in allen Bildungsstufen beziehen. Auch sprach sie über die Probleme beim Zugang zum Arbeitsmarkt für jugendliche Schulabgänger und mit welchen regionalen Erziehungsprogrammen Berufe gefördert werden können, die den wirklichen Bedürfnissen der Region entsprechen und den Abgang gut ausgebildeter Personen aus der Gegend verhindern. Die Menschenrechtsverteidigerin Catalina Pérez berichtete über ihre Erfahrungen im Exil in Europa als Opfer des bewaffneten Konflikts; sie musste aus ihrem Land fliehen, weil sie eine gerechtere Verteilung von Ländereien gefordert hatte, als Lebensgrundlage für die Entwicklung. Dabei bezog sie sich auch auf die Notwendigkeit, akademische und wissenschaftliche Kenntnisse mit traditionellem Wissen der Indigenen in der Region zu verbinden, um ein Bildungssystem aufzubauen, das auf sozialem. wirtschaftlichem und umweltfreundlichem Gleichgewicht beruht.
Zum Abschluss dankte die Moderatorin den Experten für ihr Engagement bei der Unterstützung der Entwicklung im Department Córdoba, vor allem der Stadt Montería als Enklave im Bereich Bildung und Innovation.