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Veranstaltungsberichte

Ruta País Tunja

Am 12. Oktober 2022 fand eine neue Ausgabe der Veranstaltungsserie Ruta País statt, bei der der vom Consejo Privado de Competitividad (Privater Rat für Wettbewerbsfähigkeit) entwickelte Index zur Wettbewerbsfähigkeit der Städte für das Jahr 2022 vorgestellt wurde. Diese Initiative, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Dialogzentrum der Universidad del Rosario und der Zeitung El Tiempo ausgearbeitet wurde, zielte darauf ab, Diskussionsräume für den öffentlichen, wirtschaftlichen, akademischen und sozialen Sektor zu schaffen, die sich mit den Herausforderungen der Regionen befassen.

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Der Rektor der Universidad del Rosario, Alejandro Cheyne eröffnete die Veranstaltung mit einem Dank an die Anwesenden und betonte den Einfluss der Veranstaltungsreihe „Ruta País“ im gesamten Land sowie die Tragweite, die die Gespräche im öffentlichen und privaten Raum haben. Er wies auch auf die Relevanz der Veranstaltung und der Veröffentlichung des „Índice de Competitividad“ in Tunja hin, da dieses Instrument es ermögliche, die sozialen Unterschiede zwischen den Regionen zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln, um das Wirtschaftswachstum der jeweiligen Region anzukurbeln.

In ihrem anschließenden Vortrag betonte die Präsidentin des „Consejo Privado de Competitividad“ (Privater Wettbewerbsrat), Ana Fernanda Maiguashca wie wichtig es sei, diese Studien in die Regionen zu bringen und mit der Dynamik der Zentralisierung solcher Studien in Bogotá zu brechen. Sie erläuterten auch, dass der Index als Instrument zur Messung der Bedürfnisse der Bürger diene und forderte die Lokalverwaltungen dazu auf, Konzepte für den Aufbau eines besseren Lebensumfelds vorzuschlagen.

Im Anschluss an diesen Beitrag erwähnte die Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, María Paula León die von der Konrad-Adenauer-Stiftung geleistete Arbeit im Rahmen der strategischen Richtlinien und die Bedeutung des Verständnisses von Wettbewerbsfähigkeit als eine der Grundlagen für eine gesunde Demokratie. Außerdem sprach sie über die Rolle der Kompetitivität bei der Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner in den untersuchten Städten. Sie wies darüber hinaus auf die Möglichkeiten hin, die der Index bietet, indem er sich gerade in den Regionen mit den größten strukturellen Schwierigkeiten auf verschiedene Sektoren und auf die Bekämpfung der Ungleichheit konzentriere und hierbei die Zuständigkeit der Städte für die Verwaltung der Ressourcen, die neuen Dynamiken des ländlichen Raums sowie die Lebensqualität anerkenne.

Es folgte eine Podiumsdiskussion über den Austragungsort Tunja, bei der die wichtigsten Fragen zu den Bedürfnissen der Stadt angesprochen wurden. Es wurden Bemühungen der öffentlichen Verwaltung erörtert, die darauf abzielten, das Konzept der Wettbewerbsfähigkeit nicht ausschließlich an die Infrastruktur zu koppeln. Diese sei zwar ein grundlegender Pfeiler, löse aber strukturell nicht die Probleme der Bevölkerung. Unter dieser Prämisse wurde ein umfassendes Programm entwickelt, um speziellen Herausforderungen gerecht zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt zu verbessern. Außerdem diskutierten die Teilnehmer darüber, wie der private Sektor die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Tunja präge und welche Anstrengungen bereits unternommen wurden, um das Potenzial der Stadt zu steigern. So habe man gemeinsam mit der Wissenschaft an Innovationen im Unternehmenssektor gearbeitet, wodurch Investitionsprioritäten festgelegt werden konnten. Auch über den sozialen Zusammenhalt, der durch diese gemeinschaftlichen Initiativen entstehe, wurde gesprochen. Durch diese würde ein umfassendes Konzept dessen verwirklicht, was die Bürger der Stadt erreichen wollen.

Im Folgenden wurden die Ergebnisse des „Índice de Competitividad de ciudades 2022“ vorgestellt. Der technische Vizepräsident des Consejo Privado de Competitividad, Daniel Gómez wies auf die Faktoren hin, die zur Messung des Indexes herangezogen wurden. Der Index selbst sei in 4 Säulen unterteilt; die erste Säule beziehe sich auf die Rahmenbedingungen, wie die Institutionen in den Bereichen Verwaltung, Transparenz, Sicherheit, Justiz, Infrastruktur, Ausstattung der Städte, Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und ökologische Nachhaltigkeit. Die zweite Säule bilde das Humankapital ab, das den Zugang zur Gesundheitsversorgung, anderen Systemkapazitäten sowie Grund- und Sekundarschulbildung in Bezug auf ihre Reichweite und Qualität umfasse. Die dritte Säule sei der Markteffizienz gewidmet, die sich auf das Unternehmensumfeld, den Arbeitsmarkt, das Finanzsystem und die Größe des Marktes beziehe. Die vierte Säule befasse sich schließlich mit dem sogenannten "innovativen Ökosystem", das die Komplexität und Diversifizierung sowie die Innovation in den Bereichen Forschung und industriellen Eigentums messe. Gómez betonte den Wert der Veröffentlichung dieses Indexes, der die im Jahr 2021 gewonnenen Daten aufgreife und zeige, wie sich die Wirtschaft in den Städten nach der Pandemie erholt habe.

Tunja sei mithilfe des Index als drittwettbewerbsfähigste Stadt des Landes ermittelt worden und liege damit nur hinter Bogotá und Medellín. In den Kategorien Zugang zum Gesundheitswesen, Finanzsystem, Deckung der Grund- und Sekundarschulbildung und Bruttodeckung der Grundschulbildung belege Tunja jeweils den ersten Platz.

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Ana Fernanda Maiguashca die Auszeichnungen für den größten Fortschritt und besondere Leistungen der Städte. Diese Ehrungen gingen unter anderem an die Stadt Villavicencio für größten Aufschwung in der Gesamtwertung. Sie verbesserte sich im Vergleich zu ihrer Position im Jahr 2021 um drei Positionen. Auch die Stadt Pasto wurde ausgezeichnet, da sie schon drei Jahre in Folge den ersten Platz in der Rangliste für Grund- und Sekundarschulbildung belegt. Schließlich wurde die Stadt Tunja als drittwettbewerbsfähigste Stadt Kolumbiens für ihre herausragende Wettbewerbsfähigkeit ausgezeichnet.

 

 

 

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